Jonas Schultz Thygesen, der Vorsitzende der Schützengilde „Haderslev Skydeselskab af 1857“, ist gespannt darauf, wie die Regierung eine Großveranstaltung definiert. Im Kielwasser der Corona-Pandemie hat die sozialdemokratische Regierungschefin Mette Frederiksen die Durchführung von Großveranstaltungen bis Ende August verordnet.

Vogelschießen anberaumt für 15. Juni

„Wir warten darauf, dass die Richtlinien konkretisiert werden. Sobald die Regeln vorliegen, entscheiden wir, ob wir unser Vogelschießen wie geplant am 15. Juni durchführen können“, erklärt Jonas Schultz Thygesen.

Ein geschichtsträchtiges Jahr

Das diesjährige Vogelschießen hatte die Gilde in den Fokus des 100. Jahrestages der Grenzziehung von 1920 gestellt. „Wir wollten daran erinnern, dass der Landesteil 1920 erneut dänisch wurde, und dass dänisch und deutsch Gesinnte seitdem Seite an Seite leben“, so Thygesen. Er hatte vor zwei Jahren die Initiative ergriffen, im Jubiläumsjahr einen Gedenkstein zu errichten.

„Wenn wir das Vogelschießen erst nach dem 30. August veranstalten dürfen, verschieben wir die Traditionsveranstaltung und die Enthüllung des Gedenksteins um ein Jahr“, erklärt Thygesen.

Bad Berleburger bleiben daheim

2020 wird auch das deutsch-dänische Freundschaftsjahr gefeiert. Deswegen hatte die Haderslebener Gilde ihre Freunde vom Schützenverein in Bad Berleburg zur Teilnahme am Vogelschießen eingeladen.

„Die Berleburger haben aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt“, bedauert Jonas Schultz Thygesen. Ob Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, der Ehrenmitglied der Haderslebener Schützengilde ist, trotz der Absage des Bad Berleburger Vereins einen Abstecher nach Hadersleben plant, weiß Jonas Schultz Thygesen nicht: „Wird alles verschoben, hoffen wir, dass der Prinz und Vertreter der Schützengilde in Bad Berleburg im kommenden Jahr die Fahrt nach Hadersleben antreten.“