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Solar-Großprojekt: Ausschussvorsitzender für „vernünftigen Kompromiss“

Solar-Großprojekt: Ausschussvorsitzender für „vernünftigen Kompromiss“

Großprojekt: Leth Schmidt für „vernünftigen Kompromiss“

Hadersleben
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Solarpanele in Skrydstrup sollen Wasser zu Wasserstoff verwandeln. Die Politik in Hadersleben beschäftigt sich mit dem Großprojekt (Symbolbild). Foto: andreas160578 auf Pixabay

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Es gibt die Idee, bei Skrydstrup eine große Solaranlage zu bauen, die auch zur Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse genutzt werden soll. Bruttofläche: 750 Hektar. SP-Politiker Carsten Leth Schmidt sieht viele Vorteile, doch müssten die Nachteile für Anwohnende so gering wie möglich gehalten werden.

Die Politik ist in der Kommune Hadersleben zurück aus den Ferien, in der laufenden Woche fanden die ersten Ausschusssitzungen wieder statt. Am Montag hat der Technik- und Klimaausschuss getagt, der einiges an Themen zu erörtern hatte.

Ein umfangreiches stand gleich am Anfang der Sitzung: Eine große Solarzellenanlage bei Skrydstrup, die auch Wasserstoff per Elektrolyse produzieren soll. Laut Kommune soll die Fläche 750 ha groß sein. Zum Vergleich: Ein gewöhnliches Fußballfeld von 105 Metern Länge und  68 Metern Breite hat eine Fläche von rund 0,71 Hektar. 

Solarzellen auf 650 Hektar

Das ist die Bruttofläche. Wie Carsten Leth Schmidt (Schleswigsche Partei, SP), Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Umwelt, erläutert, sollen auf 650 Hektar Solarzellen errichtet werden.

„Es ist noch ein langer Prozess, es haben Gespräche mit Anwohnenden stattgefunden, und es werden weitere stattfinden. Es wurde gewünscht, dass die Solarzellenfelder nicht durch eine einfache Hecke von der Straße aus abgedeckt wird, gewünscht ist ein breiter Grünstreifen. Es kam der Gedanke für einen Reitweg auf und grüne Korridore zum Spazierengehen.“

Leth Schmidt sieht viele Vorteile

Carsten Leth Schmidt kann dem Projekt viel abgewinnen. Auf dem Gelände gebe es bereits eine Gasleitung, die genutzt werden könne, und eine Biogasanlage in der Nähe. Die benötigten Batterien, um Wasserstoff mithilfe der Elektrolyse herzustellen, wenn die Sonne gerade nicht scheine, könnten der Versorgungssicherheit zugutekommen. In Bezug zu der gesamten Power-to-X-Anlage sieht der Ausschussvorsitzende auch die Möglichkeit, die Abwärme für Haushalte in der Kommune nutzbar zu machen.

Auf dem Gelände des Fliegerhorstes gibt es noch ein Problem, was sich mit der Wasserstoffanlage auch lösen ließe: Das Grundwasser auf dem Gelände des Fliegerhorstes ist mit den „Ewigkeitschemikalien“ aus der Gruppe der PFAS kontaminiert aufgrund von Löschübungen in der Vergangenheit. Das Wasser könnte nun, in aufbereiteter Form, als Grundstoff für die Wasserstofferzeugung verwendet werden. Und dann rechnet der Ausschussvorsitzende noch mit 50 bis 100 Arbeitsplätzen.

Mit der Anlage leben

Allerdings: „Die Anwohnerinnen und Anwohner müssen mit der Anlage leben können“, so der SP-Politiker. Aus seiner Sicht muss ein „vernünftiger Kompromiss“ her. „Die Nachteile müssen so gering wie möglich gehalten werden, sagt er, die Natur dürfe nicht rücksichtslos verschandelt werden.

Am 3. September findet in Bevtoft ein Bürgertreffen statt, auf dem die bisherigen Ergebnisse der Verhandlungen präsentiert werden sollen und die Projektentwickelnden ihren angepassten Vorschlag vorstellen wollen.

Der Weg bis zur ersten Solarzelle, die zusammen mit sehr vielen anderen bei Skrystrup Strom produziert ist, ist noch weit und ob und wie das Projekt dann tatsächlich realisiert wird, ist laut Leth Schmidt bislang nicht sicher.

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