100 Jahre Grenzziehung

Mit tänzerischer Virtuosität durch die Geschichte

Mit tänzerischer Virtuosität durch die Geschichte

Mit tänzerischer Virtuosität durch die Geschichte

Hadersleben/Haderslev
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Alexander Abdukarimov im Zusammenspiel mit jungen Laiendarstellern aus der Region Foto: Ute Levisen

„Ich liebe euch alle!“, gestand Choreografin Stela Korljan ihrem Team, nachdem der letzte Ton von „Ohne Grenzen #Sønderjylland Suite“ verhallt war. Es ist nicht die einzige Liebeserklärung dieses Abends in Hadersleben gewesen: Die Aufführung von „NoBordersCompany“ ist eine virtuos getanzte Hommage an das deutsch-dänische Grenzland.

Es war der Höhepunkt des Tages: Am Sonnabendabend klang der „Vereinsgipfel“ von „Kultursamvirke i Haderslev“ im Haderslebener Kulturhaus Harmonien mit der Aufführung des Tanztheaters „Ohne Grenzen #Sønderjylland Suite“ von „NoBordersCompany“ (NBC) aus. Die unter der Leitung von Stela Korljan inszenierte Aufführung ist eine Liebeserklärung an die deutsch-dänische Grenzregion.

Normalerweise wirken 34 Kinder und Jugendliche mit. Am Wochenende waren es krankheitsbedingt sechs weniger. Foto: Ute Levisen

Höhepunkt des Tages

Zuvor hatten sich Vereine und andere Akteure aus der Kommune im Kulturhaus ein Stelldichein gegeben, in dessen Mittelpunkt das Kultur- und Vereinsleben der Domstadtkommune stand. Viele der Teilnehmer waren dennoch nicht zur abendlichen Vorstellung geblieben. Schade, denn „Ohne Grenzen #Sønderjylland Suite“ war ein kulturelles Highlight im 100. Jahr nach der Grenzziehung, das zu sehen sich lohnt.

Ein eingespieltes Team: Schüler aus der Region wirken in dem Tanztheater mit. Foto: Ute Levisen

Laien und Profis Hand in Hand

Denn wer hätte gedacht, dass man Grenzlandgeschichte, -visionen und -emotionen so virtuos tanzen kann? Darsteller im Alter von drei bis 59 Jahren bevölkerten die Bühne des Kulturhauses und boten in tänzerischer Harmonie mit den beiden Ballett-Profis Marina Kanno und Alexander Abdukarimov vom „Staatsballett Berlin“ eine Vorstellung für Auge und Ohr, Kopf und Seele.

Marina Kanno vom Staatsballett Berlin Foto: Ute Levisen

Mitreißend anzusehen war das Zusammenspiel der Tanzprofis mit den kleinen und großen Akteuren, die aus dänischen und deutschen Schulen der Grenzregion kommen: aus Husum, Flensburg, Rendsburg, Tondern, Sonderburg und Apenrade.
Man sieht es dieser Ballett-Grenzland-Suite mit jedem Schritt an, wie viel Arbeit und Engagement darin steckt.

Alexander Abdukarimov vom Staatsballett Berlin Foto: Ute Levisen

Mit Anmut und Grazie

Stela Korljan, Trägerin des Kulturpreises der Stadt Flensburg, hat „Ohne Grenzen #Sønderjylland Suite“ inszeniert und auch die Choreografie dieses Tanztheaters erarbeitet, dessen Botschaft weit über Grenzen hinausreicht: Krieg, Frieden, Klima, Liebe, Trauer, Freude, Fehde und Freundschaft – das Ensemble zieht alle Register des menschlichen Daseins und legt sie dem Zuschauer mit Anmut und Grazie zu Füßen.

Marina Kanno und Alexander Abdukarimov Foto: Ute Levisen

„Ohne Grenzen #Sønderjylland Suite“

Im Vorfeld des Grenzlandjubiläums 2020 hat das Ensemble von „NoBordersCompany“ seine Vorstellungen „Ohne Grenzen #Sønderjylland Suite“ sowie „Colours: Carl Nielsen 3. Symphonie“ bereits in den vergangenen beiden Jahren aufgeführt. Der letzte Teil der Trilogie, „Eine Welt“, ist in Vorbereitung. Die Tanzoper feiert am Freitag, 5. Juni 2020, ab 19 Uhr Premiere im NordSeeCongress Centrum Husum. Aufführungen finden im Laufe des Jahres unter anderem am 28. August 2020 in Sonderburg sowie am 26. August in Tondern statt. Weitere Auftrittsorte sind Flensburg und Rendsburg.
Einen Tag vor Eröffnung des Festivals in Tondern findet dort das Jugendfestival als Höhepunkt dieses Jugend2020-Projekts statt. Auch dort wird die Tanzoper „Eine Welt“ aufgeführt. Weitere Informationen finden Sie hier

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Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
„Vertrauenskrise in den Medien“