Theater

Vergnüglicher Schnack über den Tod

Vergnüglicher Schnack über den Tod

Vergnüglicher Schnack über den Tod

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Klaus Andersen, Bo Larsen und Ole Sørensen verkörpern die drei alten Männer, die partout – und das sehr überzeugend – nicht sterben wollen. Foto: Ute Levisen

Inszenierung des Theaters Møllen begeisterte das Publikum: „Tre gamle mænd, der ikke ville dø“ – ein Stück auch für „zarte“ Seelen.

Wie sagt man so schön? „Man muss schnell leben, denn der Tod kommt früh!“ Nun, der Tod kommt zumindest unverhofft in der  Inszenierung des Haderslebener Theaters Møllen, dessen Ensemble in Zusammenarbeit mit „Abstraxteater“ die Aufführung „Tre gamle mænd, der ikke ville dø“ auf die Bühne bringt.

In der Hauptrolle agieren die drei betagten  Herren Larsen, Sørensen und Andersen: Sie haben lange gelebt – und dann, eines Tages, steht Gevatter Tod  vor der Tür. Naja, nicht wirklich. Er kommt in Form eines Briefes, was auf die „Altherren“ verstörend wirkt (wer bekommt heutzutage noch Briefe!?)
 „Heute ist der letzte Tag eures Lebens“, so steht es  geschrieben...

Das ganze Register

Und los  geht’s!  Larsen, Sørensen und Andersen sind ungeachtet ihres hohen Alters zum Sterben nicht bereit: Sie wollen ewig leben, was ganz schön lange ist, aber  die drei haben schließlich auch noch einiges vor, sind zum Sterben viel zu jung – und im Grunde ihrer Seele  mindestens genauso abenteuerlustig wie Kinder... – In ihrer „Abrechnung“ mit dem Tod ziehen die drei „alten“ Männer alle Gefühlsregister:  Übermut, Verzweiflung, Trauer.  Das ist witzig, herzergreifend, episch, beeindruckend – auch musikalisch aufs Beste umgesetzt von den drei Darstellern, dem äußerst fidelen Bo Larsen, Ole Sørensen, der zugleich Regie führt,  und  Klaus Andersen.

Auch wenn es eine Vorstellung für Kinder ab acht Jahren ist: Am vergangenen Wochenende fand ein überwiegend reiferes Publikum den Weg ins Theater am Mühlenstrom, wo es eine Dreiviertelstunde auf das Köstlichste von den drei Herren  unterhalten wurde – in einer überaus lebensbejahenden Vorstellung über den Tod. Die vorläufig  letzte Vorstellung spielt am Sonnabend, 14. Oktober, ab 11 Uhr.

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.