Corona-Pandemie

Virtuelle Besuche in Heimen sind gekommen, um zu bleiben

Virtuelle Besuche in Heimen sind gekommen, um zu bleiben

Virtuelle Besuche in Heimen sind gekommen, um zu bleiben

Hadersleben/Haderslev
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Seit vergangener Woche gibt es in den kommunalen Pflegeheimen besondere Besuchsräume. Foto: Ute Levisen

Im Frühjahr war der Erwachsenenausschuss der Kommune Hadersleben auf Großeinkauf: Die Politiker beschlossen, alle kommunalen Pflegeheime mit Tablets auszustatten. Somit brauchen die Bewohner während der Corona-Pandemie nicht auf Besuche ihrer Angehörigen zu verzichten. Viele Zusammenkünfte finden seither virtuell statt.

„Diese neue Besuchsform ist zweifellos gekommen, um zu bleiben – auch nach der Corona-Pandemie“, sagt der Vorsitzende des Erwachsenenausschusses, Holger Mikkelsen (Venstre).

Großeinkauf im Frühjahr

Sein Ausschuss hatte bereits im Frühjahr beim Ausbruch der Pandemie beschlossen, die kommunalen Altenheime der Domstadtkommune mit Tablets, also Mini-Computern, zu versehen. Damit können die Bewohner virtuell, über FaceTime beispielsweise, den Kontakt zu ihren Familien aufrechterhalten.

Große Nachfrage während der ersten Welle

„In der ersten Phase der Pandemie war die Nachfrage nach diesen virtuellen Besuchen enorm“, so Mikkelsen. Kein Wunder: Konnten die Heimbewohner doch zeitweise gar keinen Besuch empfangen. Im Herbst, zeitgleich mit der Lockerung der Besuchsauflagen in den Altenheimen, ist die Nachfrage nach virtuellen Besuchen wieder gesunken.

„Mit den virtuellen Besuchsmöglichkeiten haben wir in unseren Einrichtungen für beschütztes Wohnen angefangen“, erzählt der Ausschussvorsitzende. „Nun haben wir gelernt, diese neue Besuchsform zu nutzen, die in Zukunft noch ausgebaut wird.“

Mithilfe von Tablets und Videobesuchen brauchen Menschen in den Pflegeheimen auch während der Pandemie nicht auf den Kontakt zu ihren Angehörigen zu verzichten. Foto: Ute Levisen/Archiv

Neue Besuchsräume in den Altenheimen

Seit der vergangenen Woche können alle Pflegezentren in kommunaler Regie auf einen eigens für Besuche eingerichteten Raum verweisen, in dem die Bewohner zwei Angehörige empfangen dürfen – zusätzlich zu einem engen Familienmitglied, das die Heimbewohner auch in den eigenen vier Wänden besuchen darf.

Freude über positive Resonanz

Holger Mikkelsen freut sich über die Resonanz, auf die sowohl die virtuellen Besuche als auch die neuen Besuchsräume stoßen.

Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Lone Ravn (Sozialdemokratie), kann den Neuerungen im Kielwasser der Corona-Pandemie ebenfalls nur Positives abgewinnen:

„Es ist toll, dass unser Ausschuss bereits während der ersten Welle der Pandemie Geräte für Videogespräche gekauft hat. Damals war Angehörigen der Zutritt zu den Heimen gänzlich verwehrt. Diese neue Möglichkeit hat damals vielen Heimbewohnern über eine schwere Zeit hinweggeholfen und ist auch jetzt eine gute Ergänzung zu Besuchen vor Ort.“

Der Haderslebener Lions Club hatte in den vergangenen Wochen in privaten Altenheimen eine ähnliche Initiative umgesetzt.

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