Deutsche Minderheit

Vogalonga: Im Kirchboot durch Venedig

Vogalonga: Im Kirchboot durch Venedig

Vogalonga: Im Kirchboot durch Venedig

Venedig/Hadersleben
Zuletzt aktualisiert um:
Im Kirchboot ging es für die deutsch-dänische Rudergemeinschaft durch Venedig. Aus Hadersleben saßen Kim Fuglsang, Harro und Dieter Hallmann, Angelika Feigel, Olav Hansen und Jesper Meyer vom DRH sowie Povl Maier vom Haderslev Roklub mit im Boot. An Land sorgte Sabina Wittkop-Hansen für die Verpflegung. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

2.500 Boote, 32 Kilometer und tausende Ruderfreunde aus aller Welt – die 46. Vogalonga-Regatta war ein Wassersportspektakel der Extraklasse. Mit dabei war auch eine Ruderdelegation aus Nordschleswig. Im Kirchboot erkundeten die Mitglieder des Deutschen Rudervereins Hadersleben Venedig.

Ursprünglich aus Protest gegen den zunehmenden Motorboot-Verkehr in der Lagune von Venedig entstanden, hat sich die Ruderregatta „La Vogalonga“ über die Jahre zu einem Wallfahrtsort für Freunde der Rudertradition entwickelt. Auch Dieter Hallmann und Angelika Feigel vom Deutschen Ruderverein Hadersleben haben Gefallen an der Veranstaltung gefunden.

Deutsch-dänisches Team

Zum dritten Mal haben die beiden bereits an dem venezianischen Ruderspektakel teilgenommen. In diesem Jahr ging es für sie zusammen mit sechs weiteren Ruderern aus Hadersleben und den Vereinsfreundinnen und -freunden aus Berlin und Köln und einem Kirchboot nach Venedig.

Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius kamen die Ruderinnen und Ruderer gut ins Schwitzen. Foto: Harro Hallmann

Das zwölfeinhalb Meter lange und knapp eine Tonne schwere Boot hatten freundlicherweise die Ruderkollegen aus Köln mitgebracht, erzählt Angelika Feigel.

Damit auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Platz im Boot finden konnten, war das deutsch-dänische Ruderteam zudem mit einem Vierer am Start der Vogalonga, der wie immer am Markusbecken stattfand.

Zieleinfahrt mit Aussicht

Von dort ging es zur Insel Burano und weiter durch die Insel Murano bis zur Zielgeraden – oder besser gesagt Zielkurve, dem Kanal Grande, wo die Ruderinnen und Ruderer mit Applaus und Zurufen von an den Fenstern stehenden Schaulustigen angefeuert wurden.

Die Vogalonga-Regatta, bei die deutsch-dänische Rudergemeinschaft das Kirchboot durch die engen Kanäle von Venedig navigieren musste, bleibt ein großes Highlight 2022. Foto: Privat

Am Ende des Kanals, in dem es laut Dieter Hallmann aufgrund der vielen Boote teilweise so eng wurde, dass Marinetaucher die Boote an den Brücken entzerren mussten, wartete der Markusplatz, und damit das Ziel auf die Ruderinnen und Ruderer. Hier bekamen sie nicht nur ihre Medaillen und Urkunden überreicht, sondern wurden bei ihrer Ankunft auch namentlich erwähnt, wie Hallman berichtet.

Wanderfahrt entlang der Adria

Mit der Zieleinfahrt war für die deutsch-dänische Rudergemeinschaft der Italien-Ausflug jedoch noch lange nicht vorbei. Nach der Regatta brachen die Ruderinnen und Ruderer noch zu einer knapp 200 Kilometer langen Wanderfahrt entlang der italienischen Adria-Küste auf. Das erklärte Ziel: Triest.

Für das 18-köpfige Team ging es nach der erfolgreich absolvierten Vogalonga-Regatta auf Wanderfahrt entlang der Adria-Küste. Foto: Harro Hallmann

Zwei Tage lang ruderte die deutsch-dänische Delegation bei hohen Temperaturen auf der Adria. „Am dritten Tage regnete es leider. Da es auch zu windig war, entschieden wir uns, abzubrechen und stattdessen mit dem Fahrtenbus nach Triest zu fahren“, berichtet Dieter Hallmann, der zudem ausdrücklich die gute Organisation und Planung des Landkommandos alias Angelika Feigel lobte.

Eine Reise wert

In der nahe der slowenischen Grenze gelegenen Hafenstadt angekommen, feierten die fleißigen Ruderinnen und Ruderer schließlich Abschied, bevor es am Tag darauf mit dem Flugzeug wieder zurück in die heimischen Gefilde ging.

Dieter Hallmann war der älteste – und laut Angelika Feigel zugleich der fitteste – Ruderer im Kirchboot. Entsprechend stolz ist er über seine Vogalonga-Urkunde. Foto: Annika Zepke

Und auch wenn Dieter Hallmann und Angelika Feigel meinen, vorerst nicht mehr an der Vogalonga-Regatta teilnehmen zu müssen, sind sie sich einer Sache sicher: „Eine Reise nach Italien lohnt sich immer – ob mit oder ohne Boot.“

Aller guten Dinge sind drei: Für jede absolvierte Vogalonga-Regatta gab es eine Medaille. Foto: Annika Zepke
Mehr lesen