Zum 2. Mal bereits war der aus Hamburg angereiste Kunsthistoriker Hans Thomas Carstensen zu Gast in der Bücherei. Nach dem großen Erfolg im Vorjahr, wo es um Leonardo da Vinci gegangen war, verstand Carstensen es diesmal, den Zuhörern das Leben und Wirken des berühmten Künstlers Pablo Picasso näher zu bringen.

Beeindruckendes Talent

Dieser Maler mit der großen Ausstrahlungskraft, gepaart mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein, beeindruckte schon als Kind und Jugendlicher die Umwelt mit seinem Talent, wovon die mehr als 2.000 bewahrten und archivierten Werke zeugen.

Anhand zahlreicher Bilder verdeutlichte Carstensen in seinem Vortrag das abwechslungsreiche Wirken Picassos, der immer wieder versuchte, in seinen Bildern eine Ordnung zu schaffen, die seinem Willen unterlag,  oder, wie er es ausdrückte: „Ein Bild ist die Summe der Zerstörung, die Auflösung des Menschenbildes“.

Dieser Verlust der Humanität kommt besonders in Picassos wohl berühmtestem Bild „Guernica“ zum Ausdruck. Dennoch widersprach er stets, ein politischer Maler zu sein. Bis zu seinem Tod 1973 bewahrte Picasso ein unerschütterliches Vertrauen in das eigene Vermögen, Kunst zu schaffen.

Musikalisch perfekt abgestimmt

Der informative Bericht von Carstensen wurde abgerundet durch musikalische Beiträge Giuly Johannsens, die Violinstücke ausgesucht hatte, die perfekt die Stimmung des Vortrages aufgriffen und abrundeten. So wurde es ein eindrucksvoller Picasso-Abend, der voll den Geschmack des Publikums traf, wie während der Pause zum Ausdruck kam, in der Erfrischungen gereicht wurden.