Deutsch-dänisch

Von Wittenberg nach Hadersleben – ein Besuch unter Freunden

Von Wittenberg nach Hadersleben – ein Besuch unter Freunden

Von Wittenberg nach Hadersleben – ein Besuch unter Freunden

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Dompropst Torben Hjul Andersen, Pastorin Christa Hansen, Jørn Viking, Mitglied des Kirchengemeinderates, Ingrid Vilselv, stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Paul Erik Brodersen, Vorsitzender des Kirchengemeinderates, die Wittenberger Superintendentin Dr. Gabriele Metzner und Mads Olesen, Mitglied der Schlosskirchengemeinde zu Wittenberg, posieren für ein gemeinsames Erinnerungsfoto (v. l.). Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das vergangene Pfingstwochenende stand in Hadersleben nicht nur im Zeichen des Herzog Hans Festivals – auch deutsch-dänische Freundschaften wurden gefeiert und gefestigt.

Seit vielen Jahren kündigen sich mittelalteraffine Gäste aus Deutschland zum alljährlichen Herzog Hans Festival in Hadersleben an. Doch auch von kirchlicher und kommunaler Seite nahm man das Stadtfest in diesem Jahr zum Anlass für einen Besuch unter Freunden.

Neben dem Bürgermeister der Stadt Wittenberg, Jochen Kirchner, und seiner Frau Ulrike hatten sich auch die Wittenberger Superintendentin Dr. Gabriele Metzner sowie Mads Olesen, gebürtiger Nordschleswiger und Mitglied der Schlosskirchengemeinde in Wittenberg, auf den Weg nach Hadersleben gemacht.

Der Wittenberger Bürgermeister Jochen Kirchner (l.) und seine Frau Ulrike (r.) posieren mit dem soeben gekürten Ehrenherzog, Pastor Johannes Gjesing (2. v. l.), dessen Gattin Gitte und Haderslebens Bürgermeister Mads Skau. Foto: Dr. Gabriele Metzner

Langjährige Verbindung

Seit 2001 verbindet die Domstadt Hadersleben und die Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt eine Städtepartnerschaft. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Kirchengemeinden bestehe jedoch schon deutlich länger, erklärt die deutsche Pastorin in Hadersleben, Christa Hansen.

„1992 oder 1993 – da scheiden sich die Geister – sind der damalige Domorganist Svend Prip, seine Frau Anette sowie der damalige Dompropst und spätere Bischof im Haderslebener Stift, Niels Henrik Arendt, nach Wittenberg gefahren und haben nach einem Gottesdienst ganz direkt gefragt, ob die beiden Gemeinden nicht Freunde werden wollen“, so die Pastorin.

Mittlerweile besteht das freundschaftliche Band zwischen der berühmten Schlosskirche im geschichtsträchtigen Wittenberg und der Haderslebener Domgemeinde, die der Stadt zum Spitznamen „Wittenberg des Nordens“ verholfen hat, seit knapp 30 Jahren.

Der ehemalige Domorganist Svend Prip, hier zusammen mit der Wittenberger Superintendentin Dr. Gabriele Metzner bei der Festtafel im Rahmen des Herzog Hans Festivals, hatte die freundschaftliche Verbindung zwischen der Haderslebener Domgemeinde und der Wittenberger Schlosskirchengemeinde vor etwa 30 Jahren angeregt. Foto: Christa Hansen

Ein Wochenende im Zeichen des Austauschs

Bei dem gemeinsamen Pfingstwochenende in Hadersleben habe insbesondere der Austausch zwischen den beiden Gemeinden im Vordergrund gestanden, sagt Pastorin Christa Hansen: „Das war eine sehr positive Begegnung und ein guter Austausch.“

So wohnten die Wittenbergerinnen und Wittenberger zunächst der Ernennung des Ehrenherzogs bei, bevor sie an der Eröffnung von Ulrike Kirchners Ausstellung „Transit“ im Alten Hafenamt teilnehmen. Abgerundet wurde der Sonnabend an der großen Tafel im Festzelt, zu der die Kommune die Gäste aus Deutschland explizit eingeladen hatte.

Am Sonntag wurde die deutsch-dänische Freundschaft zudem mit einem Pfingstgottesdienst auf Deutsch und Dänisch zelebriert, bei dem die Wittenberger Superintendentin die Predigt hielt.

Die Wittenberger Superintendentin Dr. Gabriele Metzner hielt am Pfingstsonntag im Dom zu Hadersleben die Predigt. Foto: Christa Hansen

Neben den zahlreichen Aktivitäten sei jedoch auch genügend Zeit geblieben, die weitere Zusammenarbeit der Partnerstädte und Partnergemeinden zu besprechen, der nach der Corona-Pandemie nun wieder neuerlicher Schwung eingehaucht werden soll, stellt Pastorin Hansen erfreut fest.

Einladung zu Luthers Hochzeit

Bereits für das kommende Wochenende haben die Freunde aus Wittenberg daher zu sich eingeladen. Dann steigt in der Wirkungsstadt von Martin Luther „Luthers Hochzeit“, zu der neben dem Haderslebener Bürgermeister Mads Skau, einigen Kommunalpolitikern sowie den Organisatorinnen des Herzog Hans Festivals auch Pastorin Christa Hansen eingeladen ist.

Bei dem Stadtfest im mittelalterlichen Stil, das an eine größere Ausgabe des Herzog Hans Festivals erinnert, wird drei Tage lang die Eheschließung Martin Luthers mit Katharina von Bora gefeiert. Fester Bestandteil des Programms ist unter anderem ein Festumzug, an dem auch die Delegation aus Hadersleben teilnehmen wird.

„Ich werde Königin Dorothea sein“, verrät Pastorin Hansen. Bereits 2018 habe sie in das Kostüm schlüpfen dürfen. Dass ihr diese Ehre nun erneut zuteil werde, freue sie sehr: „Ich freue mich, dass ich dieses schöne Kostüm bei dem Umzug wieder tragen darf. Das hat mir beim letzten Mal riesig Spaß gemacht.“

Mehr lesen
Kirsten Bachmann

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Weniger Autos statt mehr Busse – so soll die Rechnung aufgehen

Apenrade/Aabenraa In Folge 15 von „Mojn Nordschleswig“ bekommt Cornelius von Tiedemann überraschenden Besuch, als er Hannahs und Helges Quiz ankündigt. Sara Eskildsen spricht mit der Politikerin Kirsten Bachmann über eine App, die dafür sorgen soll, dass Menschen im ländlichen Raum mobiler werden und Hannah Dobiaschowski hat sich beim Leseratten-Duo Hugo und Linus nach Buchtipps erkundigt.