Umgehungsstraße

Wiederaufbau des Stadttores steht abermals zur Debatte

Wiederaufbau des Stadttores steht abermals zur Debatte

Wiederaufbau des Stadttores steht abermals zur Debatte

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Die Grünfläche am Weißen Wasserturm ist nach dem Bau des Kreisverkehres stark reduziert worden. Rechts im Bild die Umgehungsstraße. Künstler Ole Videbæk schlägt vor, dass das Stadttor südlich des Wasserturms aufgebaut wird. Foto: Karin Friedrichsen

Das Nordertor musste dem Bau eines Kreisverkehrs weichen. Die Politiker diskutieren, wie und wann das markante Kunstwerk an die viel befahrene Stadteinfahrt zurückkehren kann. Der Künstler fürchtet einen Standort im Schatten des Weißen Wasserturms.

Der Wiederaufbau des Nordertors, das in Verbindung mit dem 700-jährigen Stadtjubiläum 1992 als eines von drei Bauwerken von Bildhauer und Bildkünstler Ole Videbæk geschaffen wurde, ist in Vorbereitung. Die Mitglieder des technischen Ausschusses befassen sich auf ihrer Sitzung am Montagnachmittag erneut mit dem Thema. Das Stadttor wurde, im Vorfeld des Baus des Kreisverkehrs, im August 2018 abgetragen.

Während der Kreisverkehr bereits im April 2019 eingeweiht wurde, dauert es beim Stadttor. Die Politiker beschlossen im April 2018 dem Stadttor eine zweite Chance zu geben. Für die Wiedererrichtung wurden im Haushalt des Kreisverkehrs 440.000 Kronen abgesetzt. Ob der Wiederaufbau für die dafür vorgesehenen Mittel durchgeführt werden kann, hängt unter anderem von der Wahl des neuen Standortes ab.

Das Stadttor musste vor knapp zwei Jahren einem Radweg weichen. Foto: Karin Friedrichsen

Politiker entscheiden über das Schicksal des Stadttores

Die Verwaltung legte zwei Lösungsmodelle vor: Wird das Nordertor in der Nähe des ursprünglichen Standortes in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weißen Wasserturm errichtet, kann der Kostenrahmen voraussichtlich eingehalten werden.

Das zweite Lösungsmodell sieht eine Platzierung etwas weiter südlich der  Umgehungsstraße vor, die in den neuen Kreisverkehr mündet. Den Berechnungen zufolge müsste die Kommune bei diesem Standort mit einem Mehrpreis von rund 50.000 Kronen rechnen.

Die Kommune peilt bei dem Wiederaufbau im kommenden Jahr eine Zusammenarbeit mit der Berufsschule EUC Syd an. Vor 28 Jahren waren es auch angehende Maurergesellen, die unter Anleitung des Künstlers das Tor errichteten. Kann eine Lösung in Zusammenarbeit mit den Auszubildenden vereinbart werden, wird mit Beginn der Bauarbeiten im kommenden Jahr gerechnet.  Drängen die Politiker darauf, das Stadttor diesjährig von Professionellen errichten zu lassen, fallen Mehrkosten von 160.000 Kronen bzw. 210.000 Kronen an.

 

Maurerlehrlinge bei der Arbeit. Künstler Ole Videbæk begleitete 1992 den Bau des Nordertores. Das Tor wurde aus wiederverwerteten Ziegeln gemauert. Archivfoto. Foto: Privat

Stadttor im Schatten des Weißen Wasserturms

„Ich habe nur sehr wenig Kontakt zur Kommune gehabt. Vor einiger Zeit wurde ich gebeten, einen Vorschlag zur Standortplatzierung zu machen“, berichtet Ole Videbæk. Der Künstler aus Ripen/Ribe möchte sein 60 bis 70 Tonnen schweres und 7.2 Meter hohes Kunstwerk in der Nähe der Umgehungsstraße wissen.

Die Grünfläche am Weißen Wasserturm ist stark reduziert worden. Dort würde das Stadttor nicht mehr zur Geltung kommen, meint der Künstler, der sich etwas übergangen fühlt, zumal die Verwaltung das Lösungsmodell am Weißen Wasserturm favorisiert.

Rund 11.000 Fliesen müssen beschafft werden

Als das Stadttor abgetragen wurde, konnten nur die beiden Spitzen aus Beton bewahrt werden. Von den rund 22.000 gelben „Hasle“-Ziegeln, die für den Wiederaufbau benötigt werden, hat die Kommune rund die Hälfte auf Lager. Es wird versucht werden, die restlichen Ziegel bei den Nachbarkommunen aufzukaufen.

Das Stadttor wurde im Juni 1992 von der inzwischen verstorbenen Bürgermeistern Karen From eingeweiht. Daneben Künstler Ole Videbæk. Foto: Privat
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