Mobilität

Zu wenig genutzt: Sydtrafik streicht Buslinien in der Kommune Hadersleben

Zu wenig genutzt: Sydtrafik streicht Buslinien in der Kommune Hadersleben

Zu wenig genutzt: Weniger Buslinien in Hadersleben

Hadersleben/Haderslev
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In der Kommune Hadersleben müssen die Bürgerinnen und Bürger demnächst mit weniger Buslinien auskommen. Foto: Sydtrafik

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Ausgaben für Zuschüsse und Nutzen stehen laut Carsten Leth Schmidt bei einigen Sydtrafik-Linien in der Kommune in einem schlechten Verhältnis. Deshalb sollen sie demnächst wegfallen. Nicht jede Bürgerin oder jeder Bürger ist offenbar begeistert.

In der Kommune Hadersleben werden ab dem 25. Juni einige Buslinien des Verkehrsunternehmens Sydtrafik komplett eingespart. Dies teilte die Kommune mit. Der Wegfall der Linien geschieht im Zuge eines neuen Fahrplans, der ab besagtem Datum in Kraft tritt.

Wie die Kommune auf ihrer Homepage mitteilt, fallen die Linien 261, 263, 264 und 631 weg. 261, 263 und 264 werden laut Kommune durch die Linie 262 ersetzt.

Zudem wird der Fahrplan ausgedünnt: Bei den Linien 239, 265, 268, 269, 626, 632 entfallen entweder die Wochenendfahrten oder sie werden reduziert. Auch andere Linien sind in unterschiedlicher Art und Weise betroffen.

Im sozialen Medium Facebook hat die Ankündigung zu einigen Kommentaren geführt. Befürchtet wird ein Abschneiden der kleinen Orte von der Stadt Hadersleben. Flextur als Ersatz sei zwar gut, aber auch teurer für die Nutzerinnen und Nutzer. Aber dass die Busse nahezu leer durch die Gegend fahren, wird auch bemerkt. Es könnten kleinere genutzt werden, so ein Vorschlag. Flextur von Sydtrafik ist für alle Bürgerinnen und Bürger da und Teil des Konzepts Flextrafik.

Carsten Leth Schmidt (Schleswigsche Partei, SP) ist als Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Klima Ansprechpartner seitens der Politik. Er führt als Grund des Ausdünnens eben die geringe Ausnutzung des Angebots an. „Es rechnet sich einfach nicht, wenn in einem Bus mit 50 Sitzplätzen nur zwei, höchstens drei Fahrgäste sitzen.“ Die Kommune müsse das Geld sinnvoll einsetzen.

 

Carsten Leth Schmidt, Schleswigsche Partei, Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Klima Foto: Ute Levisen

Schmidt offen für Ticketrabatt für besondere Gruppen

Nach Berechnung der Kommune spart diese durch das Streichen der Verbindungen rund 2,7 Millionen Kronen und die können, so die Idee der Kommune, für Flextur ausgegeben werden. Allerdings ist dann die finanzielle Belastung der Nutzerinnen und Nutzer größer als bei einem „normalen“ Bus.

Carsten Leth Schmidt räumt ein, dass das Nutzen der Flextur teurer ist, kann sich aber gut vorstellen, dass die Kommune Hadersleben Menschen mit weniger Geld unter die Arme greifen könnte – so wie es andere Kommunen tun. In Hadersleben ist das bislang aber nicht der Fall. Dies müsse von der Politik beschlossen werden, so Schmidt.

Schmidt will flexibleres Angebot

Was den öffentlichen Nahverkehr angeht, will die Kommune weg vom bisherigen starren Angebot hin zu einem flexibleren. Das bedeutet seitens der Bürgerinnen und Bürger zunächst mehr Ausgaben für Flextur – und auch mehr Aktivität. Denn Carsten Leth Schmidt möchte gern, dass sich mehr Menschen zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen, es mehr Mitfahrgelegenheiten gibt und auch mehr Fahrrad gefahren wird. Die heutigen Fahrräder mit Akku-Antrieb machten es Menschen leichter, das Fahrrad zu nutzen, auch für etwas längere Strecken. Vielleicht, so Carsten Leth Schmidt weiter, könnte die Kommune später einmal E-Bikes kaufen, die dann von den Menschen in der Kommune gemietet werden.

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