Leitartikel

„Machen wir was Besseres daraus“

Machen wir was Besseres daraus

Machen wir was Besseres daraus

Nordschleswig/Apenrade
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2020 war ein Jahr wie kein anderes. Aber war es nur schlecht, oder hat das Corona-Jahr auch etwas Gutes gebracht, fragt Chefredakteur Gwyn Nissen.

Vieles war in der Vorweihnachtszeit nicht möglich, und auch das Weihnachtsfest wird in diesem Jahr coronabedingt anders sein als in den vergangenen Jahren. Aber nicht alles ist abgesagt worden, und vielleicht ist Weihnachten 2020 gerade wegen Corona für viele noch besinnlicher und intensiver als jemals zuvor.

Die ach so besinnliche Weihnachtszeit ist, das haben wir wohl nicht schon vergessen, nämlich auch mit viel Stress verbunden. Sei es beim Einkaufen im Shoppingcenter, bei der einen Weihnachtsfeier nach der anderen, den ganzen Veranstaltungen oder Traditionen mit Familie und Freunden, denen man hinterherlaufen muss. Der Dezember ist in der Regel voll gepackt und nicht immer von Besinnlichkeit geprägt.

Weniger ist mehr, heißt es doch so schön, und 2020 haben wir wahrhaftig weniger gehabt. Und dadurch auch ein wenig mehr? Für einige war die Vorweihnachtszeit 2020 sicherlich viel zu ruhig, für andere kam die Ruhe wiederum gerade recht.

Ja, vielleicht gibt es Heiligabend keinen Gottesdienst für alle, aber das ganze Jahr über – auch im Dezember – haben die Kirchen Kapazitäten genug für alle. Das wird auch im Januar noch so sein.

Es gab auch nicht das reichhaltige Angebot von 20 Konzerten und Weihnachtsmärkten an jedem Wochenende, doch der Chor der Musikvereinigung Nordschleswig überzeugte wie immer in der Kirche zu Lügumkloster, und ebenso entzückten junge Talente und gestandene Profis bei der Adventsvesper in der Kirche zu Ries. Weihnachtlich, besinnlich, ergreifend.

Die Einkaufstouren in fremde Städte und in Shoppingzentren sind durch einen gemütlichen Einkaufsbummel in den nordschleswigschen Fußgängerzonen ersetzt worden – und vielleicht hat man sogar seine eigene Heimat wieder entdeckt. So wie bereits im Sommer, als wir alle zu Hause bleiben mussten.

Und vielleicht haben sich 2020 die wahren Freunde gezeigt, oder es sind die Familienbande noch enger geworden? Denn natürlich gab es sie, die erlebnisreichen und herzerwärmenden Momente 2020. Man musste sie nur suchen und ergreifen, denn sie sind uns nicht in Hülle und Fülle in den Schoß gelegt worden.

Vielleicht lernen wir sogar etwas aus den vergangenen zehn Monaten und nehmen neue Traditionen oder neue Lebensweisen mit ins nächste Jahr. Denn vor Corona war vieles besser – aber eben nicht alles. Das muss jeder für sich entscheiden, aber eines ist gewiss: Für jeden von uns wird es eine Zeit vor und eine Zeit nach Corona geben. Machen wir was Besseres daraus.

 

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