Leitartikel

„Warum in die Ferne schweifen?“

Warum in die Ferne schweifen?

Warum in die Ferne schweifen?

Apenrade/Aabenraa
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Es ist Zeit, Entscheidungen zu treffen, findet Journalistin Kerrin Jens und erklärt, warum sie auch in diesem Jahr auf einen Urlaub im Ausland verzichtet.

Der Plan der dänischen Regierung zur Reiseerleichterung ähnelt einem Führerscheintest. Wenn die Ampel auf Orange springt, darf ich dann noch fahren oder muss ich bleiben, wo ich bin? Mit den Farben Rot, Orange, Gelb und Grün kennzeichnet das Außenministerium jedes Land und soll Reisenden damit deutlich machen, ob zum Beispiel von einem Urlaub im Ausland abgeraten wird oder nicht.

Das Problem bei einer Reise ins Ausland ist dasselbe wie bei einer Fahrprüfung: Nur weil ich denke, dass ich fahren kann, heißt es noch lange nicht, dass mein ausgewähltes Reiseziel beziehungsweise der Fahrprüfer oder die Fahrprüferin mich auch passieren lässt.

Und so zerbrechen sich zurzeit viele Bürgerinnen und Bürger in Dänemark die Köpfe darüber, wo es in den Sommerferien hingehen soll, und ob es überhaupt möglich ist, die Reise anzutreten.

Dabei ist die Lösung so einfach wie simpel: Wer keine Lust mehr auf Ungewissheit, Quarantänebestimmungen und Einreisegründe hat, entscheidet sich jetzt schon für einen Urlaub im eigenen Land.

Sommer, Sonne, Strand, wer will das nicht? Aber das Gute ist, dass wir das direkt vor der Tür haben, und eins steht für alle Grenzlandbewohnerinnen und -bewohner jetzt schon fest: Voraussichtlich ab dem 14. Mai müssen sich Personen, Touristinnen und Touristen eingeschlossen, die aus dem Grenzland nach Dänemark einreisen, nach der Einreise nicht mehr in Quarantäne begeben. Das heißt, der kleine Grenzverkehr und Tagesausflüge über die deutsch-dänische Grenze sind wieder möglich.

Es gibt also auch in unmittelbarer Entfernung noch viel zu entdecken und nach dem langen dunklen Winter mit zahlreichen Einschränkungen fühlt sich bereits ein Besuch im Lieblingsrestaurant wie Urlaub an.

Warum sich also weiterhin den Kopf darüber zerbrechen, wo es in den Sommerferien hingehen soll, wenn alles, was wir zur Erholung brauchen, direkt vor unserer Tür liegt – oder um es frei nach Goethe zu sagen: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

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