Sturm „Pia“

Prognose und Tipps bezüglich des Weihnachtsverkehrs

Prognose und Tipps bezüglich des Weihnachtsverkehrs

Prognose und Tipps bezüglich des Weihnachtsverkehrs

Kopenhagen
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Stau
Der 2. Weihnachtstag ist traditionell staureich, weil die Menschen entweder nach Hause oder zu einem Julefrokost unterwegs sind. Foto: Jacob Waage/Ritzau Scanpix

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Die dänische Verkehrsbehörde und der deutsche Automobilclub ADAC prognostizieren volle Straßen und Autobahnen in der Zeit rund um Heiligabend. Wo und wann das Risiko für Staus und stockenden Verkehr besonders hoch ist und welchen Einfluss der angekündigte Sturm „Pia“ auf die Reisezeit hat, hat „Der Nordschleswiger“ zusammengefasst.

Die Weihnachtsferien stehen vor der Tür, und für viele Menschen ist das auch ein Grund, mit dem vollgepackten Auto in den Urlaub, zur Familie oder zu Freunden zu fahren. Die Verkehrsbehörde warnte rund eine Woche vor Heiligabend vor Staus und längeren Reisezeiten auf den Straßen in Dänemark. Jetzt kommt auch noch ein schwerer Sturm hinzu, der droht, den vorweihnachtlichen Verkehr lahmzulegen.

Der engere Weihnachtsreiseverkehr wird sich laut Pressemeldung über mehrere Tage strecken. Die Verkehrsbehörde rechnet damit, dass es nicht zu größeren Verzögerungen auf der Fahrt kommen sollte. Allerdings sollten Autofahrende die kritischen Reisezeiten umgehen. Dies betreffe vor allem drei Tage rund um Weihnachten.

Drei Tage besonders voll

Freitag, 22. Dezember, sei der erste Reisetag, an dem der Feierabendverkehr mit dem ersten Reiseverkehr zusammentreffe. „Hier wird es hauptsächlich im Großraum Kopenhagen in Richtung Jütland über Fünen eng“, so die Verkehrsbehörde. Am vollsten werden die Straßen aller Voraussicht nach zwischen 14 und 18 Uhr sein.  

Der kleine Weihnachtsabend (Lillejuleaftensdag), der 23. Dezember, werde ebenfalls vom Ausreiseverkehr aus der Hauptstadtregion betroffen sein. Das Risiko für stockenden Verkehr und Staus ist im Zeitraum zwischen 11 und 14 Uhr am höchsten.

Die Empfehlung: Wer unbedingt fahren muss, der sollte außerhalb der genannten Zeiträume seine Fahrt antreten. 

Nach Heiligabend werde der Heimreise- und Julefrokost-Verkehr vor allem am 2. Weihnachtstag für volle Straßen im ganzen Land sorgen. „Besonders am 2. Weihnachtstag besteht ein großes Risiko für Staubildungen und eine verlängerte Reisezeit“, heißt es. Der Tag sei erfahrungsgemäß einer der großen Reisetage, weil viele gleichzeitig nach Hause fahren wollen. Den Höhepunkt erwartet die Verkehrsbehörde zwischen 11 und 15 Uhr. 

Mehr Verkehr an den Grenzen

Auch an der deutsch-dänischen Grenze muss mit stärkerem Reiseverkehr zu Weihnachten und Silvester gerechnet werden. Hier kann es insbesondere an den Sonnabenden, aufgrund der Bettenwechsel in den Sommerhäusern, bei den größeren und kleineren Grenzübergängen voll werden. Die Reisezeit ist hier ebenfalls abhängig von der Durchführung von Stichprobenkontrollen.

Volle Autobahnen in Deutschland 

Ab dem 21. Dezember starten die ersten Bundesländer in die Weihnachtsferien. Dann werden laut Automobilclub ADAC die Autobahnen erwartungsgemäß voll. Die Straßen werden vor allem in den Nachmittagsstunden am Donnerstag, 21. Dezember, und Freitag, 22. Dezember, an ihre Grenzen kommen. Am Sonnabend, 23. Dezember, ist am Vormittag mit Staus und stockendem Verkehr zu rechnen.

Am Heiligabend und dem 1. Weihnachtsfeiertag wird es auf den Fernstraßen hingegen ruhig, heißt es. Ebenfalls am 2. Weihnachtsfeiertag wird es auf den deutschen Straßen und Autobahnen wieder eng.

Besonders staubelastete Strecken sind wie gewohnt die A1 und A7 rund um Hamburg sowie aufgrund von Baustellen die A7 im Bereich Rendsburg.

Die A1 in Richtung Bremen und das Ruhrgebiet ist ebenfalls Stauhochburg. Zudem ist die A24 abschnittsweise bis Berlin von Staugefahr betroffen. Aktuell gibt es laut ADAC 1.179 Autobahn-Baustellen in der Bundesrepublik.  

 

Wir warnen vor einem Sturm, mit allem, was ein Sturm mit sich bringt. Es gibt Einschränkungen auf Brücken, Probleme mit dem Fährverkehr, umgestürzte Bäume und blockierte Straßen.

Jens Lindskjold

Wetter hat Einfluss auf Reisezeit

Doch auch das Wetter nimmt Einfluss darauf, wie schnell man ans Ziel kommt. Mittlerweile ist die Wettersituation bis Heiligabend recht konkret. Das Dänische Meteorologische Institut (DMI) hat für Donnerstag, 21. Dezember, eine Sturmwarnung herausgegeben. Pia heißt die stürmische Besucherin, die vor allem die Nordwestküste zu treffen scheint. Dort ist mit Orkanböen zu rechnen. Pia wird sich aber auch im Landesinneren bemerkbar machen – mit Folgen für den Weihnachtsreiseverkehr.

„Wir warnen vor einem schweren Sturm, mit allem, was ein Sturm mit sich bringt. Es gibt Einschränkungen auf Brücken, Probleme mit dem Fährverkehr, umgestürzte Bäume und blockierte Straßen“, sagt Jens Lindskjold, diensthabender DMI-Meteorologe, über die möglichen Folgen des Sturms.

Banedanmark teilt mit, dass der Verkehr auf der Bahnstrecke zwischen Tondern (Tønder) und Esbjerg am Donnerstag um 15 Uhr eingestellt wird. Zwischen Tingleff (Tinglev) und Sonderburg (Sønderborg) geschieht dies um 19 Uhr. Freitag um 6.00 Uhr beziehungsweise um 4.30 Uhr wird der Verkehr wieder aufgenommen.

DMI teilt am Mittwochnachmittag mit, es bestehe das Risiko, dass die Brücke über den Großen Belt für den Verkehr gesperrt werden muss. Dies geschieht, wenn die mittlere Windstärke mehr als 25 Meter pro Sekunde erreicht. DMI erwartet, dass dies zwischen Donnerstag um 20 Uhr und dem frühen Freitagmorgen geschehen könnte.

Los geht es am Donnerstag gegen 17 Uhr in Westjütland. Einige Stunden später wird Pia ins Landesinnere vordringen. Erst in der Nacht zum Freitag soll der Wind abflauen. Allerdings bleibe es weiter windig mit stürmischen Böen.

Auch über Norddeutschland wird der Sturm hinwegziehen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt ebenfalls vor Sturm mit stürmischen bis schweren Böen, an der Küste auch orkanartig. In den Mittelgebirgen droht in Staulagen massiver Niederschlag.

Hohe Wasserstände erwartet

In Teilen des Landes werden die Wasserstände aufgrund des Sturms ansteigen. Es wird erwartet, dass der Wasserstand am Freitagmorgen um 250 bis 350 Zentimeter über den täglichen Pegelstand steigen wird. Auch zentrale Teile der Westküste, der Limfjord, das Kattegat, der Große Belt und der nördliche Teil des Öresunds, der Isefjord und der Roskildefjord werden von höheren Wasserständen betroffen sein. Der höchste Stand wird für Freitagmittag erwartet und ist noch nicht final. 

Bereits am Dienstag warnte das DMI vor erhöhten Wasserständen in mehreren Teilen des Landes.

Vor Fahrtantritt informieren

Die Empfehlung: Vor der geplanten Reise sollten sich die Menschen über den Verkehr auf der Route und die Wettervorhersage informieren. Auch während der Fahrt sollte die aktuelle Verkehrssituation beobachtet werden, da sich die Situation auf den Straßen aufgrund von Unfällen, schlechtem Wetter oder unvorhersehbaren Ereignissen schnell ändern könne. Aktuelle Informationen gibt es unter anderem auf trafikinfo.dk

Guter Rat für die Fahrt: 

  • Fahre außerhalb der am meisten belasteten Verkehrszeiten und plane mehr Zeit ein
  • Informiere dich fortlaufend über die aktuelle Verkehrssituation
  • Schaue besonders auch auf die Wetteraussichten
  • Fahre angepasst an die Verkehrs- und Straßenverhältnisse
  • Nimm Decken, etwas zu trinken und eventuell eine Schaufel mit ins Auto
  • Hab das (Verkehrs-)Radio während der Fahrt angeschaltet

 

Der Artikel wurde am 20. Dezember, 14.50 Uhr, um die aktuelle Wetterprognose für die kommenden Tage ergänzt.

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