Kunstprojekt

Hier erhalten Talent und Sensibilität Raum

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Hier erhalten Talent und Sensibilität Raum

Sonderburg/Sønderborg
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Eine Teilnehmerin der Leonardo-Gruppe macht erste Skizzen zur Gruppenarbeit. Die jungen Talente sollen einen künstlerischen Garten im Kunstraum kreieren. Foto: Sara Eskildsen

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In der Leonardo-Gruppe der Kunstschule Nordschleswig finden junge Kunsttalente einen Ort des Miteinanders. Bei einem Besuch im Multikulturhaus erzählt eine Teilnehmerin, weshalb sie mitmacht.

Wohin mit sich selbst, wenn man künstlerisches Talent hat und zugleich ein sensibler Mensch und auf der Suche nach Gemeinschaft ist? Eine Möglichkeit ist die Leonardo-Kunstgruppe an der Kunstschule „Sønderjyllands Kunstskole“.

Eine der jungen Künstlerinnen der Leonardo-Gruppe ist Lönne Kirchhof. Die 15-Jährige ist vor drei Jahren von Deutschland nach Mommark gezogen. „Wir sind sehr oft in der Bücherei, und darüber haben wir die Kunstschule kennengelernt. Meine Mutter hatte entdeckt, dass es hier ein Kunstschulprogramm gibt“, erinnert sie sich.

„Ich lerne dazu und kann mich kreativ ausleben“

„2021 habe ich schon mal einen Kunstkurs mitgemacht, und für dieses Jahr wollte ich eigentlich den Grundkursverlauf mitmachen. Das war mir aber zu viel. Ich bin sensibel und komme mit vielen Reizen nicht zurecht. Da haben wir gesehen, dass es dieses Nachmittags-Angebot gibt, und das war das Richtige für mich.“

Gemalt und gebastelt hat sie schon immer viel, erinnert sich Lönne. „Ich mache das, weil es für mich eine schöne Zeit ist, ich lerne dazu und kann mich kreativ ausleben. Das gefällt mir gut.“ Sie nutzt die Gelegenheit auch, um ihr Dänisch zu reden – und Dänisch zu verbessern.

Lönne Kirchhof besucht zweimal in der Woche die Talentgruppe der Kunstschule in Sonderburg. Foto: Sara Eskildsen
Lönne Kirchhof (r.) lernt im Leonardo-Team neue Menschen und neue künstlerische Techniken kennen. Foto: Sara Eskildsen

Sowohl ehemalige Schülerinnen und Schüler der Kunstschule als auch Neuzugänge sind Teil der Talentgruppe, die sich von September bis Mai zweimal in der Woche nachmittags trifft. Neben dem gemeinsamen Kreativsein stehen Essenmachen und Austausch auf dem Programm.

Einige der jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren nutzen die Gruppe, um sich für eine mögliche Aufnahme in einer Kunstakademie vorzubereiten.

„Versuchen, die jungen Talente in der Stadt zu halten“

Amel Ibrahimovic ist Künstler und arbeitet seit vier Jahren an der Kunstschule. Seit drei Jahren begleitet er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Leonardo-Gruppe, aktuell sind es zehn Personen.

Die Idee entstand während der Corona-Pandemie, wie der Lehrer verrät. „Wir wollten eine separate Klasse am Nachmittag für unsere Schülerinnen und Schüler schaffen. Wir versuchen, mit dem Leonardo-Team eine Talentakademie zu schaffen, in der Können und starke Gemeinschaft wichtig sind“, sagt Amel Ibrahimovic.

„Wir versuchen, die jungen Talente in der Stadt zu halten. Ihnen eine Möglichkeit zu bieten, mit Gleichgesinnten zusammen zu sein und sich hier vor Ort weiterzuentwickeln.“

50.000 Kronen von der Kommune

Der kommunale Ausschuss für Kultur, Sport und Mitbürgerschaft hat der Kunstschule in jüngster Vergangenheit 50.000 Kronen zur Talentförderung überschrieben. Geld, das der Leonardo-Gruppe zugutekommt. Ein Angebot, das Lehrer Amel Ibrahimovic folgendermaßen beschreibt: „Viele der jungen Talente, die wir in unseren künstlerischen Grundkursen kennenlernen, sind zerbrechlich. Wir möchten einen sicheren Rahmen mit hoher Fachlichkeit anbieten, auch für die verletzlichen Seelen“, sagt der Künstler.  

 

 

 

 

 

Amel Ibrahmovic ist Künstler und unterrichtet seit drei Jahren das Leonardo-Team der Kunstschule. Foto: Sara Eskildsen
Die Gruppe trifft sich zweimal in der Woche in den Räumen der Kunstschule im Multikulturhaus. Foto: Sara Eskildsen
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