Kultur
„Det‘ først vores Tour”: So bunt ist die Alsen-Revue 2022
„Det‘ først vores Tour”: So bunt ist die Alsen-Revue 2022
„Det‘ først vores Tour”: So bunt ist die Alsen-Revue 2022
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Was haben ein neues Müllsortierungssystem, der Nerzskandal und die Tour de France gemeinsam? Sie alle haben es in das Programm der diesjährigen Alsen-Revue geschafft. „Der Nordschleswiger“ war bei der Premierenvorstellung und hat mit der jungen Regisseurin Kristina Asmussen Gude-Hansen über die erste Revue seit Beginn der Pandemie gesprochen.
Nach zwei Jahren coronabedingter Abstinenz meldete sich das Ensemble der Alsen-Revue am Donnerstag mit einer bunten Show zurück, in der wahrlich kein Blatt vor den Mund genommen wurde.
„Bereits im Oktober haben wir mit den ersten Vorbereitungen begonnen“, erzählt Kristina Asmussen Gude-Hansen. Die 33-Jährige führt seit 2018 bei der Alsen-Revue Regie und freut sich, dass ihr Ensemble nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause wieder auf der Bühne stehen kann.
„2020 mussten wir die Show am Tag der Generalprobe absagen“, erinnert sich die junge Regisseurin. Damals hatte Staatsministerin Mette Frederiksen einen landesweiten Lockdown verhängt und Kulturveranstaltungen wie der Alsenrevue erst einmal für lange Zeit einen Riegel vorgeschoben.
„Es ist daher ein ganz besonderes Gefühl, dass wir es bis zu diesem Tag geschafft haben“, sagt Asmussen Gude-Hansen bei der letzten Probe vor der großen Premierenvorstellung am Donnerstag im Kultursaal der Augustenburghallen.
Inhaltlich orientiert sich die Show an all jenen Geschichten und Ereignissen, die die Menschen in der Alsenkommune im vergangenen Jahr bewegt haben. Dabei sticht ein Thema – wie sollte es anders sein – besonders hervor: die Tour de France. Auch der Name der Revue „Det‘ først vores Tour“ sei an das Radsportevent der Superlative angelehnt, erklärt die Regisseurin.
In der Show selbst zieht sich das Radrennen, das am 3. Juli in Sonderburg seine letzte Dänemark-Etappe abschließt, ebenfalls wie ein roter Faden durch die Vorstellung: Bereits in der Ouvertüre ertönen die ersten Fahrradklingeln. Doch nicht der kritische Blick der Revue-Mitglieder auf die Tour de France sorgte am Donnerstag im Publikum für Erheiterung.
Auch die Darbietungen zur Biogasanlage bei Quars (Kværs), zum neuen Einverständnisgesetz (samtykkeloven), zum Nerz-Skandal von Mette Frederiksen sowie die satirische Aufarbeitung der Corona-Impfstrategie riefen beim Publikum herzliches Gelächter hervor.
„In diesem Jahr hatten wir eine ausgesprochen große Textgruppe“, erzählt Kristina Asmussen Gude-Hansen, die es geschafft hat, „innerhalb von drei Monaten das komplette Programm zu schreiben“. Auch die Schülerinnen und Schüler der Sonderburger Staatsschule haben traditionsgemäß wieder einige Texte zur Alsen-Revue beigesteuert.
Überhaupt hätten sich die Freiwilligen vor, hinter und auf der Bühne in diesem Jahr selbst übertroffen, meint die 33-Jährige: „Alle haben richtig hart gearbeitet. Wir haben jede Woche zweimal geprobt, hinzu kamen einige Wochenend-Treffen und Workshops.“
Doch die harte Arbeit hat sich ausgezahlt – denn die Zuschauerinnen und Zuschauer quittierten die Darbietungen des Revue-Ensembles bereits nach der Generalprobe mit lautem Beifall und Standing Ovations.