Deutsche Minderheit

Deutschlands beste Musiktalente zu Besuch in Nordschleswig

Deutschlands beste Musiktalente zu Besuch in Nordschleswig

Deutschlands beste Musiktalente zu Besuch in Nordschleswig

Lunden
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Paula Wilkes (l.) und Denise Kaiser sind zwei der Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusiker, die derzeit mit dem Bundesjugendorchester Auftritte in Nordschleswig geben. Foto: Sara Eskildsen

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Das Bundesjugendorchester gastiert in dieser Woche in Nordschleswig. Am Mittwoch gaben Deutschlands beste Nachwuchsmusikerinnen und -musiker zum Auftakt ein Konzert auf dem Kindercampus Lunden. Zwei Musikerinnen erzählen, warum sie dabei sind.

Der Raum der Schulfreizeitordnung summt an diesem Schulvormittag vor Tönen und Lauten. Hier auf dem Kindercampus Lunden wird ein Cello gestimmt, dort eine Oboe. Paula Wilkes und Denise Kaiser spielen ihre Geigen warm. Für die Jugendlichen ist es die erste Orchestertournee mit dem Bundesjugendorchester (BJO).

Die 15-Jährige und die 16-Jährige spielen Geige – und überzeugten beim Vorspielen in Frankfurt mit ihrem Talent. „Das Vorspielen war im September, dann haben wir Bescheid gekriegt, dass wir aufgenommen sind. Das war eine riesengroße Freude“, sagt Paula Wilkes.

„Es macht einfach so Spaß“

Wenige Wochen später sind sie bereits auf Tournee. „Es bringt Erfahrung, Auftritte in fantastischen Konzertsälen, richtig tolle Freunde, und es macht einfach so Spaß“, sagt Denise Kaiser. Die gemeinsamen Proben haben am 1. Januar begonnen, seit dem 9. Januar und bis zum 20. Januar ist das BJO auf Tournee. Während dieser Zeit sind die jungen Menschen von der Schule befreit.

Am Donnerstag proben die beiden Musikerinnen mit den Profis des Sønderjylland Symfoniorkesters. Foto: Sara Eskildsen
Das erste Trio des Konzertes auf dem Kindercampus Lunden spielte Oboe, Fagott und Violine. Foto: Karin Riggelsen

Sönke Lentz war in seiner Funktion als Orchesterdirektor in Lunden mit dabei. „Unsere Idee war es zu zeigen, wie gut Menschen in Grenzregionen miteinander auskommen und miteinander leben. Dort, wo es früher Konflikte gab und wo es heute ein friedliches Miteinander gibt. Ein schönes Beispiel, was auch unseren Jugendlichen in Deutschland vor Augen führt, dass Konflikte nicht mit Waffen gelöst werden, sondern durch Aufeinanderzugehen.“

Die Konzertreise kam in Zusammenarbeit mit dem Sønderjyllands Symfoniorkester, der Kommune Sonderburg und dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) zustande.

BDN organisiert die Outreach-Konzerte

„Das klappt hervorragend. Jeder spielt seinen Part. Die Outreach-Konzerte sind vom BDN organisiert worden, die Kommune organisiert das Konzert am Freitagabend, und das Orchester hat den Ursprungskontakt hergestellt.“ Als ein Höhepunkt der Woche werden die Musikerinnen und Musiker am Donnerstag mit Profis des Sønderjylland Symfoniorkesters gemeinsam proben.

Einquartiert ist das BJO im Hotel Alsik in Sonderburg. „Sie haben einen unfassbar guten Preis gemacht. Da dürfen wir es uns gerade gut gehen lassen. Da wir seit Anfang Januar unterwegs sind und proben, sind wir sehr dankbar für Komfort und Ruhe."

Sönke Lentz ist Orchesterdirektor und sagt: „Die Zusammenarbeit zwischen Kommune, Sinfonieorchester und BDN hat hervorragend funktioniert.“ Foto: Sara Eskildsen
Die Kinder kamen in den Genuss eines klassischen Konzertes und durften den Musikerinnen und Musikern Fragen stellen. Foto: Karin Riggelsen

Das weitere Programm: Donnerstag gibt es ein Konzert für die Mädchen und Jungen der Deutschen Schule Sonderburg im Deutschen Museum Nordschleswig, ein Auftritt im Haus Quickborn sowie in der Deutschen Privatschule Apenrade (Aabenraa). Am Freitagvormittag findet ein Konzert in der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern (Tønder) statt.

Freitag: Kostenloses Abschlusskonzert im Alsion

Als Abschluss des Besuchs gibt das BJO ein Konzert am Freitag, 19. Januar, ab 19.30 Uhr im Sonderburger Konzertsaal Alsion. Die Leitung hat Alexander Shelley. Auf dem Programm steht Mahlers 9. Sinfonie. Veranstalter des Konzertes sind die Kommune Sonderburg (Sønderborg), der BDN Kultur und das Bundesjugendorchester. Der Eintritt ist kostenlos, alle sind willkommen.

„Ein sensationeller Start ins Kulturjahr 2024“

„Wir freuen uns sehr, dass wir Deutschlands beste Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusiker im Klassikbereich in unseren Einrichtungen begrüßen dürfen“, sagt BDN-Kulturkonsulent Uffe Iwersen. „Dies ist ein sensationeller Start ins Kulturjahr 2024.“

 

 

 

 

Das Bundesjugendorchester (BJO) zu Besuch in Nordschleswig

  • Das BJO ist in dieser Woche zu Besuch in Nordschleswig. Die Dänemarkreise wird vom Goethe Institut in Kopenhagen und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert.
  • Verschiedene Ensembles aus dem Bundesjugendorchester besuchen vom 17. bis 19. Januar insgesamt fünf Einrichtungen der deutschen Minderheit, um dort Satellitenkonzerte zu geben.
  • Um sich über die Minderheit und ihre Geschichte zu informieren, besucht das BJO auch das Deutsche Museum Nordschleswig, wo mehrere Gruppenführungen geplant sind.
  • Das Bundesjugendorchester ist Deutschlands jüngstes Spitzenorchester für Nachwuchsmusikerinnen und -musiker im Alter von 14 bis 19 Jahren und das Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Es wurde 1969 vom Deutschen Musikrat gegründet.
  • Die jungen Musikerinnen und Musiker qualifizieren sich mit einem Probespiel für die Mitgliedschaft im Bundesjugendorchester. Während der Arbeitsphasen erarbeiten sie anspruchsvolle Kompositionen, darunter auch zeitgenössische Werke und Uraufführungen. Tourneen führten das Orchester durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.
  • Hauptförderer des Bundesjugendorchesters sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die DekaBank Deutsche Girozentrale, die Mercedes-Benz Group, die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, die Stadt Bonn, unisono (Deutsche Musik- und Orchestervereinigung), die Stiftung Bundesjugendorchester und viele private Förderer.
Das erste sogenannte Outreach-Konzert fand in der deutschen Schule des Kindercampus Lunden statt. Foto: Karin Riggelsen
Die Musikerinnen und Musiker nutzten die Räume der Schule, um sich warm zu spielen. Foto: Karin Riggelsen
Ein Nachwuchsmusiker mit seinem Fagott im Einsatz Foto: Karin Riggelsen
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