Grenzüberschreitendes

2022 boomt die Passagierzahl der Fahrradfähre „Rødsand“

2022 boomt die Passagierzahl der Fahrradfähre „Rødsand“

2022 boomt die Passagierzahl der Fahrradfähre „Rødsand“

Ekensund/Egernsund
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Die Fahrradfähre hat viele Gäste transportiert. Foto: Karin Riggelsen

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200 zufriedene Gäste aus Deutschland und Dänemark haben bereitwillig einen Fragebogen ausgefüllt. Der Initiator weiß nun, warum alle das grenzüberschreitende Angebot weiterempfehlen würden.

Für Gerhard Jacobsen, den Urheber der grenzüberschreitenden Fahrradfähre „Rødsand“, könnte es keinen besseren Bescheid geben. 200 Fährpassagiere haben den Fragebogen des Arrangeurs ausgefüllt, und sie lassen keinen Zweifel: Sie sind mit dem Angebot auf der Flensburger Förde äußerst zufrieden.

„100 Prozent würden uns weiterempfehlen“, stellt Gerhard Jacobsen fest. Er ist überglücklich: „Ich habe mir jedes einzelne Papier angeschaut, und es war sehr bewegend. Keine einzige negative Mitteilung, und alles war sehr lieb gemeint. Den Skipper und die Crew sollte ich grüßen“, so Jacobsen.

Ein Plus für die ganze Region

Die Gäste hatten nichts einfach so aus der Luft gegriffen. „Sie lobten die besondere Urlaubsstimmung an Bord. Keiner wollte uns nicht empfehlen. Sie schlugen außerdem mehr Abfahrten nach Flensburg vor“, kommt es von dem dankbaren Initiator.

Was ihn vielleicht am meisten berührte, war die Feststellung, dass das grenzüberschreitende Fährprojekt nicht nur den Touristen, sondern der ganzen Region dient. Dafür hat sich Gerhard Jacobsen von Anfang an eingesetzt. Hinzu kommt die Begeisterung der deutschen Seite. „Die Lokalbevölkerung dort bucht immer mehr bei uns“, so Jacobsen.

Rekord bei den Buchungszahlen

Dass die Fahrradfähre beliebt ist, zeigen auch die aktuellen Buchungszahlen. Wo in der Saison 2019 1.600 Personen einen Platz auf der „Rødsand“ reservierten, so hat sich diese Zahl schon mehr als verdoppelt.

Die Fahrradfähre „Rødsand" sticht bei jedem Wetter in See. Foto: Karin Riggelsen

„Eigentlich sollte der Sonntag, 28. August, unser letzter Tag sein. Aber wir sehen, ob wir vielleicht noch in paar Wochenend-Fahrten anbieten. Darüber werden wir noch sprechen. Es ist zu 100 Prozent die beste Saison“, so Gerhard Jacobsen.

Die Antworten des Fragebogens

96 Prozent der Deutschen und 88 Prozent der Dänen halten die Preise für angemessen, 100 Prozent der Deutschen und 99 Prozent der Dänen bewerten ihr übergeordnetes Erlebnis als sehr gut oder gut.

40 Prozent der Deutschen und 34 Prozent der Dänen sind durch Freunden oder Bekannte auf die „Rødsand“ aufmerksam geworden, oder sie haben sie beim Blick auf die Förde beim Vorbeisegeln beobachtet. 25 Prozent der Deutschen fanden über einen Zeitungsartikel zur Fahrradfähre. Bei den Dänen liegt diese Zahl lediglich bei 15 Prozent. 49 Prozent der Deutschen fanden die Rødsand via Internet/Facebook. Diese Zahl liegt bei den Dänen bei 37 Prozent. 20 Prozent der Deutschen und 16 Prozent der Dänen waren mithilfe von Plakaten und Flyers auf das dänisch-deutsche Angebot gestoßen.

„Viele loben den guten Service und das hilfsbereite Personal. Es kommen auch viele aufmunternde Kommentare, dass das Angebot unbedingt fortgesetzt werden sollte“, so Gerhard Jacobsen. Nur das Booking-System wird von einigen Nutzern kritisiert.

Platz für zwölf Personen

Die Fähre Rødsand mit dem Besitzer Palle Heinrich am Steuer kann jeweils zwölf Passagiere befördern. Alle können digital auf www.cykelfærgen.info ein Ticket buchen. Rødsand fährt ab Ekensund (Egernsund) über Marina Minde, Brunsnis (Brunsnæs), Langballigau, Brunsnis, Marina Minde und zurück nach Ekensund. Es können keine Rückfahrkarten gebucht werden. Diese müssen gesondert erworben werden. Von einem Hafen zum nächsten kostet die Fahrt immer 75 Kronen oder 10 Euro. Die Mitnahme eines Fahrrads kostet zusätzlich 20 Kronen (3 Euro). Der Kartenverkauf wird jeweils zwölf Stunden vor dem Abgang abgeschlossen.

Das Projekt mit der Fahrradfähre auf der Flensburger Förde wurde 2019 mithilfe der lokalen Gilde Brunsnæs-Iller-Busholm Landsbylaug ins Leben gerufen. Der Topf „SE Vækstpulje“ und die Gravensteiner Ziegelei „Gråsten Teglværk“ haben die Initiative finanziell unterstützt.

Viel Arbeit, aber auch viel Spaß

Die heute mit Diesel angetriebene Fähre soll einmal durch einen Solar-Katamaran ersetzt werden und nicht nur in der Hauptsaison, sondern vom 1. Juni bis 1. September Passagiere über die Förde transportieren.

Nach dieser Auswertung der Fragebögen und der Nachfrage kann Gerhard Jacobsen nur zufrieden sein. „Es ist viel Arbeit. Aber es macht auch viel Spaß", so Jacobsen, der den Austausch mit Gästen aus nah und fern genießt.

Vom Hafen in Ekensund aus fährt die Fähre über die Marina und Brunsnis nach Langballigau – und freitags über Süderhaff nach Flensburg. Foto: Sara Eskildsen
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