Regeländerung

Asbest – so entsorgt man den Bauabfall korrekt

Asbest – so entsorgt man den Bauabfall korrekt

Asbest – so entsorgt man den Bauabfall korrekt

Glansager
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Poul Feddersen auf dem Wertstoffhof Glansager bei Sonderburg. Hinter dem Platzleiter befindet sich der Bereich, in dem Paletten mit Asbestmaterial gesammelt werden. Foto: Sara Eskildsen

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Eine Regel-Änderung zum Umgang mit Asbest-Material hat in Dänemark für ein massives Abdecken alter Dachplatten gesorgt. Doch wie geht man als Privatperson korrekt mit dem gesundheitsgefährdenden Material um? Ein Besuch auf dem Wertstoffhof Glansager bei Sonderburg.

Der eingezäunte Bereich ist an diesem Donnerstag ausnahmsweise mal leer. Nur drei Paletten mit Asbestplatten stehen auf dem Lagerplatz, der auf dem Wertstoffhof Glansager bei Sonderburg eingerichtet ist. 

Doch die nächste Lieferung lässt nicht lange auf sich warten. Ein Auto mit Anhänger fährt auf den Lagerplatz zu, auf dem Trailer liegen einige asbesthaltige Eternitplatten. Eine Wertstoffmitarbeiterin lässt den Kunden ein Formular ausfüllen, dann lädt sie die Paletten mit einem Gabelstapler ab.

300 Prozent mehr Asbest-Abfall in Sonderburg

Die Abgabe von asbesthaltigen Materialien ist seit dem Sommer explodiert, seit die dänische Regierung Regeländerungen beschlossen hat. Ab dem 1. Januar 2025 darf Asbestmaterial wie Eternitplatten prinzipiell nur noch von zertifizierten Unternehmen entfernt werden.

Lediglich in geringem Umfang dürfen Privatpersonen zukünftig noch selbst ran – beispielsweise um einzelne undichte Dachplatten zu wechseln.

„Seitdem diese Regeln bekannt sind, ist die Abgabe hier explodiert. Um mindestens 300 Prozent“, sagt Containerplatz-Leiter Poul Feddersen. „Die Leute sind im Juni in eine Art Eternit-Panik verfallen. Normalerweise lagen wir bei 100 Tonnen pro Monat, jetzt liegen wir bei 300 Tonnen Asbest-Abfall“, sagt Feddersen.

Das Endlager liegt in Schottsbüll

„Am Wochenende war der gesamte Lagerplatz gefüllt, sodass wir die Paletten daneben stapeln mussten“, sagt der Mitarbeiter. Mittlerweile ist ein externes Unternehmen damit beauftragt worden, die Asbest-Abfälle ins Endlager nach Schottsbüll (Skodsbøl) zu transportieren. Ansonsten wäre der Wertstoffhof längst überfüllt. 

Überfüllt: So sah der Lagerplatz für Asbestabfall am Wochenende aus. Foto: Poul Feddersen

Wertstoff-Mitarbeiter Poul Feddersen sagt: Die meisten Kundinnen und Kunden wissen, wie man die asbesthaltigen Materialien korrekt abliefert: 

  • Jede Dachplatte muss einzeln in Folie eingepackt sein.
  • Buchstücke müssen sich in fest verschlossenen Säcken befinden. 
  • Das Material muss auf einer Palette gestapelt sein, die Maximalhöhe beträgt 1 Meter. 

Allein in der Kommune Sonderburg werden aktuell pro Monat 300 Tonnen abgegeben. Das asbesthaltige Material wird auf der Deponie Schottsbüll vergraben. 

Dort hat die zuständige Versorgungsgesellschaft Sonfor vor Kurzem eine zweite Parzelle von der Kommune hinzugekauft, um genug Platz für die vielen Tonnen Asbestmaterial zu haben. Eine Grabstätte für Asbestabfall. 

Lisa Nielsen hat als Umweltmitarbeiterin in der kommunalen Abteilung für Gewerbe und Abfall an der Umsetzung der neuen Regeln mitgearbeitet. 

Bauabfall muss vorher angemeldet werden

Sie sagt: „Was viele nicht wissen: Wer über eine Tonne Asbestabfall abliefert, muss die Kommune spätestens 14 Tage zuvor über ein Formular darüber informieren.“

Beide Verpackungen sind korrekt: Links in Folie eingewickelte Asbestplatten, rechts ein gekaufter Sicherheitssack aus dem Bauhaus. Foto: Sara Eskildsen

„Diese Regel mit dem Anmelden von Abfall gab es schon viele Jahre. Wer über eine Tonne Baumaterial abliefert, muss das vorher anmelden. Damit kann die Kommune Sonderburg unter anderem den Überblick behalten, was aus dem potenziell gefährlichen Abfall geworden ist“, erklärt Lisa Nielsen.

Ein meterhoher Stapel mit Dachplatten wiegt rund 500 bis 600 Kilo. Die vielen Hundert Paletten mit Dachplatten, die täglich hier in Glansager abgeliefert werden, sind in den allermeisten Fällen korrekt verpackt. 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wertstoffhofes können sicher weiterarbeiten, während die nächsten Autos mit eingewickelten Asbest-Abfall im Trailer bereits anrollen.

 

Mitarbeiter Helge Kohls zeigt: Die Folie zum Einpacken der Asbestplatten kann man für 75 Kronen im Kontor des Wertstoffhofes kaufen. Auch Paletten stellt der Wertstoffhof zur Verfügung. Foto: Sara Eskildsen
Dieses Formular müssen auf den Containerplätzen der Kommune Sonderburg alle ausfüllen, die Eternitplatten mit Asbest abliefern. Jede Kommune handhabt die Abgabe von Asbestabfall etwas anders. Foto: Sara Eskildsen
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