Gesundheit

Option Brustkrebs-OP in Flensburg offenbar nicht besonders gefragt

Option Brustkrebs-OP in Flensburg offenbar nicht besonders gefragt

Option Brustkrebs-OP in Flensburg wenig gefragt

Vejle/Apenrade
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Eine Befragung der Region unter Patientinnen ergab kein Votum für die Option Brust-OP in Flensburg (Symbolfoto). Foto: Adobe Stock Photos

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Muss sich eine Patientin aus Nordschleswig einer Brustkrebs-OP unterziehen, so geschieht dies nicht mehr in Apenrade, sondern in Vejle oder Esbjerg. Nach einer Patientinnenbefragung der Region sieht es so aus, als ob Flensburg als naher Ausweichstandort nicht sehr gefragt ist.

Vor einem Jahr entschied die Region Süddänemark, dass Frauen, die an Brustkrebs erkranken, aufgrund von Personalmangel nicht mehr in Apenrade (Aabenraa) operiert werden können. Stattdessen sollten derartige Operationen in Vejle und Esbjerg vorgenommen werden. Die Regelung trat dann im Dezember 2023 in Kraft. Die weitere Behandlung sollte aber in Apenrade bestehen bleiben. 

Nachdem sich dann der Gesundheitsausschuss der Region dazu entschieden hatte, das Krankenhaus in Flensburg nicht als Operationsstandort ins Auge zu fassen, gab die Region aber doch bekannt, die Möglichkeit untersuchen zu wollen. Zuvor hatte Rainer Naujeck, Schleswigsche Partei, diese Möglichkeit in Spiel gebracht, um den betroffenen Patientinnen einen kurzen Weg zur bevorstehenden OP zu ermöglichen. Die Region kündigte an, Patientinnen zu befragen. 

Die Befragung der Region Süddänemark ist nun ausgewertet, und die Studie wurde auf der jüngsten Sitzung des Gesundheitsausschusses präsentiert. Wie die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Mette With Hagensen (Soz), gegenüber dem „Nordschleswiger“ erklärte, ist aber noch keine Entscheidung in der Angelegenheit getroffen worden. Die Studie sei in der Ausschusssitzung am 1. Oktober ein Diskussionspunkt gewesen. 

Keine Nachfrage

Zum Ergebnis der Befragung: Ein eindeutiges Ja zu Brustkrebsoperationen in Flensburg gibt es nicht. „Die Resultate der Befragung deuten darauf hin, dass es keine Nachfrage unter den befragten Frauen in Nordschleswig nach einem Operationsangebot in Flensburg gibt“, so die Zusammenfassung im Sitzungsbericht. 

Von 120 Frauen, die die drei Fragen in ihrem digitalen Postfach fanden, gaben 71 eine Antwort. Während es zur Frage 1 (Wie wichtig ist ihnen der Abstand zum Krankenhaus, in dem sie operiert werden?) keine ausgeprägte Tendenz gab, sind die Antworten auf Frage 2 (Ich hätte es vorgezogen, in Flensburg operiert worden zu sein.) eindeutiger. 65 Prozent antworteten mit einem Nein. Frage 3 (Für mich ist es in Ordnung, wenn das Gesundheitspersonal in dem Krankenhaus, in dem ich operiert werde, Deutsch redet.) sagte 59 Prozent Nein, nicht in Ordnung. 

SP-Chef: Patientinnen sollten an erster Stelle stehen

Rainer Naujeck, Chef der Schleswigschen Partei, sagt zum Ergebnis der Befragung: „Das müssen wir zur Kenntnis nehmen. Ich meine aber nach wie vor, dass es den Frauen, die es wollen, ermöglicht werden sollte, sich in Flensburg operieren zu lassen.“ Naujeck ist mit Blick auf die deutsch-dänische Krankenhaus-Kooperation, die es einmal gab, der Ansicht, dass die gleiche Behandlungsqualität wie in Dänemark und eine Betreuung in dänischer Sprache auch in Flensburg möglich wäre. „Es geht hier ums Geld“, ist er sich sicher und ergänzt: „Aber die Patientinnen sollte an erster Stelle stehen.”

Nach den Worten von Mette With Hagensen wird auf der nächsten Sitzung des Gesundheitsausschusses am 5. November die Angelegenheit als Entscheidungspunkt auf der Tagesordnung stehen. Der Gesundheitsausschuss werde dann dem Regionalrat einen Vorschlag zur Entscheidung empfehlen. Die Regionsratssitzung im November findet dann ihren Worten nach am 25. November statt.

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