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Bertelsen: „Ich ärgere mich, aber ich hatte es erwartet"

Bertelsen: „Ich ärgere mich, aber ich hatte es erwartet"

Bertelsen: „Ich ärgere mich, aber ich hatte es erwartet"

Sonderburg/Sønderborg
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Endspurt im Straßenwahlkampf: Gerhard Bertelsen vor dem SP-Mobil in der Sonderburger Innenstadt Foto: Sara Eskildsen

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Nach vier Jahren als Leiter des Gewerbeausschusses verabschiedet sich das SP-Mitglied Gerhard Bertelsen im Dezember vom Stadtrat.

Gerhard Bertelsen (70) hatte bei der Kommunalwahl am Dienstag 104 Stimmen, also eine Stimme mehr als 2013. Das war für ihn diesmal aber nicht genug.

Er wird Ende Dezember seinen Platz im Stadtrat und somit auch als Leiter des Gewerbeausschusses sein Büro räumen müssen. Die Partei Venstre hatte diesmal mehrere starke Profile aus dem Gewerbe dabei, die viele Stimmen eingeheimst haben. „Das ist die Demokratie. Dann kann ich mich auf etwas anderes konzentrieren“, so Bertelsen, der früher als  Direktor bei Danfoss arbeitete.

Ich bin enttäuscht, aber nicht traurig. Es wäre sowieso meine letzte Periode gewesen.

Gerhard Bertelsen, Stadtratsmitglied SP

Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) hat sich bei der Wahl gut gehalten, und Venstre hat zugenommen. „Aber es wird ein schwieriges Jahr. Die beiden liegen weit auseinander“, so die Einschätzung des SP-Politikers.

Enttäuscht, aber nicht traurig

Dass Bertelsen seinen direkten Einfluss auf die Wirtschaftspolitik der Kommune verliert, das irritiert den energischen und durchstrukturierten Mann, der sich immer gezielt für bessere Verhältnisse in der Geschäftswelt Sonderburgs eingesetzt hat.

Er wollte kleine und mittlere Unternehmen stärken und hat nicht zuletzt auch die Wirtschaftskontakte nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen in seiner Zeit ausgebaut. Der Weg durch die Behörden soll nicht zuletzt für kleinere Betriebe erleichtert werden. Gerhard Bertelsen hatte viel vor.

Gerhard Bertelsen von der Schleswigschen Partei im Stadtrat Sonderburg Foto: Sara Wasmund

„Natürlich. Es ärgert mich, aber ich habe es erwartet. Ich bin enttäuscht, aber nicht traurig. Es wäre sowieso meine letzte Periode gewesen“, so Gerhard Bertelsen, der am 21. Februar seinen 70. Geburtstag feierte.

Das Tempo beibehalten

Er freut sich darüber, dass er in den vergangenen vier Jahren so viel in Gang setzen konnte. „Und ich hoffe, dass man mit dem gleichen Tempo weitermacht. Hoffentlich werden Effektivisierung und Bürokratisierung nicht im Sande verlaufen“, so Gerhard Bertelsen.

Laut Dansk Industri ist die Sonderburger Kommune in seiner Zeit als Leiter des Gewerbeausschusses bedeutend wirtschaftsfreundlicher geworden. Wo die Kommune 2010 auf Platz 52 lag, belegt die Kommune am Alsensund in diesem Jahr Platz 15.

Stadtratspolitiker Gerhard Bertelsen Foto: Karin Riggelsen

Bis Weihnachten läuft es für ihn wie in den vergangenen vier Jahren weiter.

„Dann kann ich ein wenig aufräumen. Das war ja bislang begrenzt, mit den Tagesordnungen. Aber das wird schon sehr anders. Dann hat man die Pflichten ja nicht mehr jeden Tag. Aber mir wird die Zeit nicht lang werden“, verspricht der Politiker der Schleswigschen Partei.

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