Verwaltungsbericht

Bevölkerungszahl in Sonderburg: Hoffnung liegt im Detail

Bevölkerungszahl in Sonderburg: Hoffnung liegt im Detail

Bevölkerungszahl in Sonderburg: Hoffnung liegt im Detail

Sonderburg/Sønderborg
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Die Kommune Sonderburg versucht seit Jahren, die sinkenden Bevölkerungszahlen in den Griff zu kriegen. Foto: Kommune Sonderburg

Immer mehr Personen ziehen in die Kommune Sonderburg. Doch die Bevölkerungszahl sinkt weiterhin. Bürgermeister Erik Lauritzen erläutert die Situation am Alsensund.

2019 sind 2.216 Personen in die Sonderburger Kommune gezogen. Das sind 300 mehr als noch 2010. Mit dieser guten Nachricht hat sich der Ökonomieausschuss auf seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Die schlechte: Es gibt weiterhin mehr Wegzüge, mehr Todesfälle und wenig Geburten. Die Zahl derer, die wegziehen, lag 2019 bei rund 2.467. Diese Zahl ist seit 2010 mit rund 2.500 relativ stabil.

Durch die steigenden Zuzüge hat sich die Kluft zwischen Kommenden und Gehenden zwar halbiert, es gibt sie aber immer noch. Seit 2010 ist die Bevölkerungsanzahl in der Kommune Sonderburg von 76.439 auf 74.220 gesunken – Todesfälle inklusive. Die Geburtenrate ist um 29 Prozent niedriger, von 808 in 2010 auf 573 in 2019. Die Zahl der Todesfälle indes liegt etwa stabil bei 800 Personen im Jahr.

Schieflage zwischen Todesfällen und Geburten

„Alles in allem erleben wir Erfolge mit unseren Bemühungen, Menschen dazu zu bewegen, nach Sonderburg zu ziehen“, sagt Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.). „Aber es gibt weiterhin zu wenig junge Menschen und Familien, und daher gibt es diese Schieflage zwischen Todesfällen und Geburten.“ Nur in der Kommune Tondern (-17 Prozent) ist die Zahl junger Frauen stärker gesunken als in Sonderburg (-14 Prozent).

Sonderburg
2019 verzeichnete die Kommune Sonderburg 74.220 Bürger. Foto: Karin Riggelsen

Die meisten Wegzügler sind zwischen 20 und 39 Jahre alt, wenn sie die Kommune Sonderburg verlassen, zeigt ein Standortbericht der Verwaltung. Die meisten Zuzügler sind Kinder oder Personen über 40 Jahre. Vermehrt kommen die Neubürger aus größeren Städten. So ist die Zahl derer aus Odense von 101 in 2010 auf 160 in 2019 gestiegen. Die meisten Personen ziehen aus der Kommune Apenrade (Aabenraa) nach Sonderburg, 2019 waren das 490.

Immer weniger Einwanderer

Was Einwanderer angeht, so kommen die meisten Personen aus der EU. 540 Zuzügler aus EU-Staaten gab es 2019, 132 Personen zogen aus einem asiatischen Land nach Sonderburg, 16 aus Afrika, 8 von den Faröern und 14 von Grönland. Insgesamt zogen im vergangenen Jahr 883 Personen aus dem Ausland in die Kommune. Das war die niedrigste Zahl an Einwanderern in den vergangenen zehn Jahren.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Bevölkerung in allen vier nordschleswigschen Kommunen. Foto: Kommune Sønderborg

 

Der Ökonomieausschuss muss im März 2021 die Bewertung vornehmen, welche Initiativen vonseiten der Kommune funktionieren, und wo Handlungsbedarf besteht. „Unser Einsatz funktioniert schon jetzt. Man muss die Zahlen genau studieren, dann sieht man, dass der Unterschuss an Bürgern durch Todesfälle und sinkende Geburtenzahlen entsteht. Aber immer mehr Personen ziehen bewusst nach Sonderburg. Unser Einsatz zeigt Wirkung, aber wir brauchen Geduld“, so Bürgermeister Erik Lauritzen.

 

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