Hobby-Imker
Mit der Bienen-Sauna gegen die Varroa-Milbe
Mit der Bienen-Sauna gegen die Varroa-Milbe
Mit der Bienen-Sauna gegen die Varroa-Milbe
Die Varrao-Milbe ist der Feind jeder Biene. Hobby-Imker Shanmuganathan hat sich etwas ausgedacht, um den Schädling zu bekämpfen: Eine weiterentwickelte Bienen-Sauna. Giftige Stoffe benötigt er dabei nicht.
Die Varrao-Milbe ist ein ca. 1,1 Millimeter großes Tierchen, das den Honigbienen arg zusetzt. Sie wird sogar für das Bienensterben verantwortlich gemacht. Dieser Parasit vermehrt sich nämlich in der verdeckelten Brut im Bienenstock.
„Dagegen wird meistens Gift oder Säure eingesetzt. Einmal ist mir etwas Säure in den Handschuh getröpfelt. Das hat ganz schön gebrannt. Die soll ja auch die Milben verätzen, aber das kann anders gemacht werden“, erzählt der Hobbyimker Shanmugarajkumar Shanmuganathan, kurz Raja genannt, von dem Erlebnis, das in dem Automatiktechniker den Erfindergeist geweckt hat.
Raja hat eine Bienen-Sauna konstruiert, nichts Neues, die gibt es seit einigen Jahren. „Aber die Saunen brauchen zwei bis vier Stunden. Hast du viele Bienenvölker, kann das dann sehr lange dauern. Meine braucht 30 bis 45 Minuten“, nennt er den großen Unterschied.
Warme Luft statt Gift
Denn statt Gift, das auch dem Bienenvolk zusetzt (es kann sterben), wird der Varroa mit warmer Luft und Feuchtigkeit der Garaus gemacht, die vom geschlossenen Kasten in den Bienenstock geblasen wird. „Bienen können eine höhere Temperatur vertragen“, erklärt er. Seine erste Sauna aus Holz hatte er mit einem Ventilator ausgerüstet. Durch die Tests im Vorjahr hat Raja drei Bienenfamilien verloren. „Es war zu heiß geworden. Das war keine gute Erfahrung. Das hat mich aber eher motiviert.“
Der Vorteil dieser Behandlung: Sie zerstört die Zellen, die Milbeneier sterben ab, bevor sie schlüpfen. Für die Biene bedeutet es, dass sie ihre Energie für sich hat, statt sie für die Milbenbekämpfung zu verwenden. Und das heißt, ein weiterer Vorteil, der Imker spart an Futter: „Die Futtermenge wird halbiert, statt 20 Kilo brauche ich nur noch zehn“, sagt der Imker, der sich seit Kindheit (auf Sri Lanka) für Bienen interessiert hat.
Er hat sein Gerät kürzlich auf einer Messe vorgestellt, die Swienty (Verkauf von Imker-Material) in Rackebüll ausgerichtet hatte. „Ja, es gab welche, die an meiner Sauna interessiert sind, einige Imker haben sie bestellt“, sagt er.
Das Gerät verfeinern
Dennoch arbeitet er weiter, . „Ich will das Gerät verfeinern, weiterentwickeln, besser isolieren, mit einer doppelten Wand aus Spezialholz. Ich bin ja schließlich Automatiktechniker“, zeigt er lachend auf die bunte Schar von Drähten, die an der Sauna befestigt sind. Mit diesen will er weitere Messungen vornehmen.
Raja will sich auch an das Umweltministerium wenden: „Es gibt ja die Möglichkeit, dagegen was zu machen, ohne Gift. Das müsste doch das Umweltministerium interessieren, oder?“