Oldtimerløb
Das Einfache ist wieder gefragt
Das Einfache ist wieder gefragt
Das Einfache ist wieder gefragt
Auch der 29. Oldtimer-Løb des Lions Club Broager-Gråsten hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Das Treffen hatte zwei Schwerpunkte.
Wenn Tische und Stühle am Straßenrand, auf Bürgersteigen oder dicht an Hecken aufgestellt sind, weiß ein jeder Gravensteiner: Heute Mittag ist es so weit: Dann kann die Parade auf Hochglanz polierter Oldtimer auf ihrem Weg nach Flensburg bestaunt werden.
Das taten zuvor Tausende von Schaulustigen auf dem Ringreiterplatz, wohin der Lions Club Broager-Gråsten zum 29. „Oldtimer-Løb“ eingeladen hatte. Die Veranstaltung hat offenbar nichts von ihrer Faszination eingebüßt.
Ein Blickfang ist die Reihe von Ford A, ein Thema des Rennens. Gunnar Frederiksen hat sich vor drei Jahren den Ford A Baujahr 1929 zugelegt, sein erster Oldtimer, „nur so, einfach zum Spaß. Er darf nur nicht nass werden, da unter dem Blech Holz ist. Wir fahren nur bei schönem Wetter raus. Er kann zwar schneller fahren, ich bleibe aber bei 70 km/h. Da er keine hydraulischen Bremsen hat, ist der Bremsweg länger. Daran musste ich mich erst gewöhnen“, sagt Frederiksen.
Wovon er angetan ist: Ford hat in den USA die Einzelteile verpackt und in die Welt verschickt, wo das Auto dann zusammengesetzt wurde. Frederiksens wurde in Kopenhagen zusammengebaut.
Was ihm an alten Autos gefällt: „Sie haben keine Elektronik, du musst alles selbst justieren wie den Vergaser.“ Lars Petersen, ebenfalls stolzer Ford-A-Besitzer, weiß, „dass du mit einem Druck auf einen Knopf im Boden den Wagen startest“.
Blickfang „Scania Vabis 1951“
Ein anderer Blickfang ist der schwedische graue „Scania Vabis 1951“ des Paares Karina Hansson und Bjørn Brødgaard aus Christiansfeld. Von 1951 bis 1967 hat das Fahrzeug Touristen befördert, bis 1974 Schüler, ehe es zu einem Campingbus umgebaut wurde. An der Ausstattung hat das Paar nichts geändert. Platz ist genug für sie und ihre vier Söhne, und auch noch für einen Fiat 500, Baujahr 1969, den Brødgaard „zum Spaß“ gekauft hat. Der hintere Teil des Busses ist die Garage für das kleine Gefährt.
Im Bus ist ein Kommen und Gehen. „Das kennen wir, egal wo wir sind, wollen die Leute gerne sehen, wie es drinnen aussieht. Das stört uns nicht, im Gegenteil“, sagt Karina Hansson zum Campingbus, den sie selbst nicht fahren darf. Sie hat keinen Lkw-Führerschein.
Weiterer Schwerpunkt BSA-Motorräder
Ein weiterer Schwerpunkt waren BSA-Motorräder, die im englischen Birmingham ab 1901 produziert wurden. Jens Villinghøj aus Søro besitzt ein BSA-Modell, für ihn „die Nummer 1. Das war damals, als ich jung war. So eine Maschine gehört zu meiner Jugendzeit. Das ist schon Nostalgie. Als ich es gekauft habe, lag alles in Kartons. Da konnte ich werkeln. Wenn ich nicht weiterwusste, war ein Freund gleich um die Ecke“, erklärt der gelernte Schreiner.
Er ist zum ersten Mal beim Oldtimer-Løb und schätzt den Austausch mit Gleichgesinnten wie mit dem Deutschen Jörg Blindow, einstmals Besitzer einer Autowerkstatt. „In Deutschland gibt es aber keinen BSA-Klub wie hier. Englische Fahrzeuge werden in Dänemark mehr genutzt als bei uns. Ich beobachte einen neuen Trend. Es gibt einen Boom von 50-Kubik-Mopeds. Ich denke, Menschen sind es so satt. Sie wollen wieder zurück zu den Wurzeln, zum Einfachen“, meint er.
Dieser Trend ist zu spüren auf dem Ringreiterplatz mit Autos, deren Armaturenbrett überschaubar ist und nur das Notwendige anzeigt, um das Fahrzeug sicher durch den Verkehr zu lenken.