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Erste Ballettstunde - ohne Tutu und Tingeltangel

Erste Ballettstunde - ohne Tutu und Tingeltangel

Erste Ballettstunde - ohne Tutu und Tingeltangel

Düppel/Dybbøl
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Melissa Mathies demonstrierte die verschiedenen Übungen Foto: Karin Riggelsen

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Die Ballettschule ist wegen der Renovierung der Reimers-Schule und dem Neubau am Skovvej vorläufig in die „Bülow Skole" an der Palmose gezogen.

Die Bülow-Schule ist seit 2012 Foreningen Købmandsgårdens fester Treffpunkt für Spätgehirngeschädigte. Dort gibt es ein Fitnessstudio und verschiedene Werkstätten, wo die Menschen bei unterschiedlichen Aktivitäten wie zum Beispiel Zeichnen und Weben ein paar wertvolle Stunden miteinander verbringen können.

Freja (r.) findet alles total spannend. Foto: Karin Riggelsen

Seit kurzem erinnern in der gemütlichen Eingangshalle nicht nur informative Zettel über das Angebot und die verschiedenen Aktivitäten. In der Bülov-Skole hängen nun auch Fotos von adretten Balletttänzern und dekorative große Poster von verschiedenen Vorstellungen, wie „Carmina Burana" und „Krash + Chopin danser". In der Sporthalle wurde die hölzerne Sprossenwand mit mannshohen Spiegeln ausgestattet.

Am Anfang durften die Eltern in der Sporthalle bleiben. Foto: Karin Riggelsen

Der Hintergrund: Dort dürfen die Balletttänzer bis zur Einweihung der neuen Ballettschule am Skovvej trainieren.

Schnupperkurse für alle

Am vergangenen Donnerstag begannen die Schnupperkurse von kleinen neuen Balletttänzern. 24 Mädchen trafen mit ihren Eltern und Geschwistern in der Sporthalle der alten Bülow Skole am Palmose 14 zur erste Probestunde zusammen.

Füße strecken gehört dazu. Foto: Karin Riggelsen

Einige schauten noch etwas schüchtern zu ihren Eltern, die anfangs noch in der Halle an den Wänden stehen durften. Andere tanzten schon ausgelassen herum und konnten es gar nicht abwarten.

Gespräch nach der Probestunde

Die Ballettschulleiterin Melissa Mathies hieß die Kinder willkommen. „Wir schätzen alle Kinder hier im Saal“, stellte sie lächelnd fest. Sie sprach zu den Kindern und auch zu den Eltern und forderte alle dazu auf, sich nach der Probestunde auszutauschen. Nur so finden die Familien heraus, ob der oder die Kleine wieder zum Training in die Bülow-Skole möchte.„Und dann gebt bitte mir Bescheid“, so die Bitte der Ballettschulleiterin.

Melissa Mathies zieht eine „Schnur" aus dem Kopf. Foto: Karin Riggelsen

Im Augenblick hat die Schule 110 bis 120 Schüler und drei Lehrkräfte. Bei der ersten Probestunde in der Bülow-Skole wurden die vielen kleinen Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt.

Eltern mussten draussen warten

Einige Mädchen waren schon im feinen Ballettdress erschienen. Das ist aber nicht nötig, wie Melissa Mathies feststellte. „Hier konzentrierten wir uns erst einmal noch auf die Körpersprache. Erst dann geht es um die Kleidung, Tutu, Schuhe und wie das Haar aufgesteckt wird. Das geht alles“, beruhigte Melissa Mathies vielleicht einige Eltern.

Freja klammerte sich kurz an die Hand ihrer Mutter. Foto: Karin Riggelsen

Dann mussten die Eltern die Sporthalle verlassen, was einigen Mädchen nicht ganz geheuer war. Sie griffen schnell nach der Hand ihrer Eltern oder schmiegten sich schnell an Papa oder Mama. Aber da war nichts zu machen. Die Erwachsenen mussten dien Saal verlassen, denn nun übernahm die Balletttschulleiterin das Kommando. Als die Tür geschlossen wurde, wurden die Kinder schnell wieder ruhig.

Ein imaginäres Seil

Melissa Mathies forderte die Kinder auf, mit den Händen unsichtbare Fäden zu balancieren, sie demonstrativ und spielerisch durch den Bauch und anschließend „Woop“ wieder  über dem Kopf aus den Körper zu ziehen. „Hier arbeiten wir richtig mit dem Körper“, stellte sie fest.  Die Kleinen kopierten ihre Bewegungen, ob sitzend, stehend oder tanzend.

Freja macht eine kleine Pause. Foto: Karin Riggelsen

Die sechsjährige Freja aus Sonderburg hatte sich schon lange auf ihren Debüt beim Ballett gefreut. „Sie hat schon anderthalb Jahre lang davon gesprochen. Sie liebt das Tanzen und Umherspringen“, wie die Mutter Charlotte Meisner in der Eingangshalle erzählt. Der Zeichentrickfilm „Ballerina“ hatte ihre Tochter völlig mitgerissen. „Ich hoffe, dass es sie fängt. Ballett ist ja auch ein gesundes Hobby“, wie die Mutter meinte. Sie wartete gespannt auf ihre sechsjährige Tochter. 

 

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