Schutzmaßnahme

Förde-Schule reagiert kreativ: Unterricht im Schullandheim

Förde-Schule reagiert kreativ: Unterricht im Schullandheim

Förde-Schule reagiert kreativ: Unterricht im Schullandheim

Rendbjerg
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Deutschunterricht im Landschulheim - die Viertklässler der Förde-Schule lernen in dieser Woche hauptsächlich im Freien. Foto: Sara Wasmund

Um Platz für 25 kommende Vorschüler zu machen, musste die Förde-Schule eine Lösung finden, damit die Abstandsregeln eingehalten werden. Eine Klasse wurde kurzerhand ins Landschulheim Rendbjerg ausgelagert.

„Ein bisschen lauter, Leonie, der Wind kommt wieder!“ Lehrerin Nele Tittelbach ruft der Viertklässlerin den Satz zu, kurz bevor das Rauschen in den Blättern der Bäume beginnt. Die Sonne scheint, die Kinder sitzen und liegen auf Picknickbänken und Sitzkissen im Hof des Landschulheims Rendbjerg.

Der Unterricht im Freien ist ein Resultat der Schutzmaßnahmen, die Schulen derzeit einhalten müssen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Leonie (r.) stellt mit ihrer Lesekiste ihr Buch im Deutschunterricht vor. Foto: Sara Wasmund

Zwei Meter Abstand sind schwer einzuhalten, wenn sich zu den Schulkindern der Klassen 0 bis 5 auch noch 25 Vorschüler gesellen. Damit die Abstandsregeln eingehalten werden können, hat die Förde-Schule eine alternative Lösung gesucht – und gefunden.

Zusammenarbeit mit der dänischen Minderheit

Für die Klasse 4b fand der Unterricht in dieser Woche im Heim Rendbjerg statt. Das Schullandheim „Lejrskolen Rendbjerg“ wurde der Förde-Schule vom Schulverein der dänischen Minderheit, Dansk Skoleforening for Sydslesvig, zur Verfügung gestellt.

Was ist anders beim Unterricht im Freien? „Ich kann mich hier besser konzentrieren, wenn die Vögel zwitschern und wenn man am Wasser sitzt“, sagt Viertklässlerin Romy. Ein Mitschüler vermisst aber den Kontakt zu den anderen Klassen. 

Außerdem darf man nur in kleinen Gruppen spielen und, da sind sich alle Schüler einig: Das Händewaschen nervt!

Pauline und Romy beim Deutschunterricht am Donnerstag Foto: Sara Wasmund

„Wir hatten erst überlegt, die kommenden Vorschüler nach Rendbjerg zu verlegen, aber die Kinder sollen sich ja an unsere Institution gewöhnen, und so haben wir die Kaminhalle geräumt“, so Schulleiter Volkmar Koch.

„Also haben wir eine Klasse ins Rendbjergheim verlegt, die stabil ist und damit keine Probleme hatte.“ Der Kontakt zum dänischen Schullandheim kam über das Schulamt des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig zustande.

Die Förde-Schule bezahlte für Strom und Wasser sowie für die Reinigung. „Das hat uns mehr gekostet, als wir anfangs dachten, aber wir brauchten eine Lösung, und die haben wir gefunden“, so Koch.

Ab Montag: Platz für alle an der Förde-Schule

Ab Montag kehrt die Klasse 4b wieder an die Förde-Schule zurück – zusammen mit den Klassen 6 und 7.

„Da die Abstandsregel von zwei auf einen Meter reduziert wurde, haben wir dann aber wieder Platz für alle Schüler – Vorschüler inklusive“, so der Schulleiter. „Wir stellen zudem ein großes Zelt auf dem Gelände auf, sodass wir Platz für alle haben.“

 

Klassenzimmer im Grünen: Die Picknicktische werden in dieser Woche zum Schulpult. Foto: Sara Wasmund

Klassenlehrerin Nele Tittelbach hat die Tage mit ihrer Klasse am Rendbjergheim genossen. „Mit den ganz kleinen Schülern hätte das sicher nicht so gut geklappt, aber wir haben hier mehr oder weniger ganz normalen Unterricht gemacht. Und die Kinder haben das sehr genossen hier – und wir Lehrer auch. Man kann sich hier draußen wirklich sehr gut konzentrieren!“

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