Urteil

Gewalttätiger Teenie-Konflikt landete im Gericht

Gewalttätiger Teenie-Konflikt landete im Gericht

Gewalttätiger Teenie-Konflikt landete im Gericht

Sonderburg/Sønderborg
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Das Sonderburger Gerichtsgebäude am Stationsvej Foto: Karin Riggelsen

Körperverletzung: 16-Jährige wurde zu 30 Tagen auf Bewährung verurteilt. Auf sie wartet darüber hinaus noch ein Verfahren des Jugendkriminalrats.

Ein 16-jähriges Mädchen aus der Sonderburger Kommune erhielt am Dienstag vom Sonderburger Stadtgericht eine unmissverständliche Warnung: Der Teenager wurde vom Sonderburger Stadtgericht wegen Körperverletzung zu 30 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt.

„Es war Gewalt, und es traf zwei gleichaltrige Mädchen. So etwas darfst du nie wieder tun – und nächstes Mal würdest du eine viel strengere Strafe bekommen“, erklärte die Richterin Henriette Frölich bei der Urteilsverkündigung. Die 16-Jährige nahm das Urteil an.

Auf der Schule ging es schief

Am 25. September kochte es bei der damals erst 15-Jährigen über. Sie hatte sich mit ihrer Freundin in Sonderburg getroffen. Die beiden fuhren im Bus zum Wohnort der heute 16-jährigen Angeklagten. Sie färbten die Haare der Freundin – dann verschwand die 17-Jährige plötzlich zu Fuß mit einem anderen Mädchen Richtung Bakkensbro Skole.

Dort fand die Angeklagte die beiden anderen Mädchen: „Sie standen dort und haben mich angelogen. Da hatte ich mein Temperament nicht mehr im Griff. Ich bin schon mehrfach gemobbt und angelogen worden“, so das Mädchen, das gern vor dem Schöffengericht in Sonderburg aussagen wollte.

Sie gab zu, dass sie die beiden Mädchen angegriffen, geschlagen und auch getreten hatte. Sie wusste nicht, wie viele Male sie geschlagen hatte. Einige Männer hatten sie von einem am Boden liegenden Mädchen weggezogen. Die zwei Opfer flüchteten.

Mädchen weinten

Aber damit war die gewalttätige Episode noch nicht vorüber. Die Angeklagte fand die beiden Mädchen erneut und schlug wieder zu. 

„Wann hast du aufgehört?“, fragte Staatsanwalt Karlos Dul. „Ich weiß, wann es genug ist. Als sie beide weinten“, meinte die 16-Jährige, die bis Dienstag straffrei war.

Die Gerichtsverhandlung mit Staatsanwalt, drei Anwälten und dem dreiköpfigen Schöffengericht war für die junge Angeklagte eine ungewohnte Sache. „Es hat mich einfach sehr getriggert. Sie tun, als ob sie meine Freundinnen sind, und dann sprechen sie nur schlecht übereinander“, stellte sie fest.

Die 17-jährige Freundin – das eine Opfer – meinte, dass sie die 16-Jährige gefragt habe, ob sie mit dem anderen Mädchen zur Bakkensbro Skole gehen könnte. „Sonst hätte ich das nicht getan“, meinte die Zeugin. Bei dem Mädchen wurden nach der Episode diverse blaue Flecken und Hautabschürfungen fotografiert, die als Beweise in der Gerichtsverhandlung vorlagen. Die Mädchen sind seit dem Nachmittag keine Freundinnen mehr.

„Hast du noch Nachwirkungen?“, fragte der Staatsanwalt. „Ich kann nur schlecht schlafen, und in der Schule habe ich auch Schwierigkeiten“, meinte die Zeugin. Ihr Anwalt beantragte einen Schadenersatz in Höhe von 3.821 Kronen. Dagegen protestierte die Anwältin der Verurteilten.

Die 16-Jährige nahm ihr Urteil an. Sie ist aber noch nicht fertig mit der gewalttätigen Sache. Zu einem späteren Zeitpunkt wird der Jugendkriminalrat eine Verhandlung im Sonderburger Gerichtsgebäude abhalten. Dort wird beschlossen, ob an die im Gericht geständige 16-Jährige noch Restriktionen geknüpft werden sollen. 

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