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Mit großem Teamgeist in die neue Aufgabe

Mit großem Teamgeist in die neue Aufgabe

Mit großem Teamgeist in die neue Aufgabe

Alnor
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Niels Westergaard will wie sein Vorgänger jeden Morgen die Kinder in Empfang nehmen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Niels Westergaard arbeitet seit 1999 an der Förde-Schule und wurde 2007 stellvertretender Schulleiter. Nun bereitet er sich auf eine neue Aufgabe vor. Am 1. August wurde er der neue Schulleiter.

Viele hatten es erwartet: Wenn der langjährige Schulleiter der Förde-Schule, Volkmar Koch, einmal aufhört, dann übernimmt Konrektor Niels Westergaard diesen Posten. Das war für den 45-jährigen Westergaard aber gar nicht so selbstverständlich.

Aber vor einer Woche war es doch so weit: Am 1. August übernahm der gebürtige Pattburger die Schulleitung für die Institution der deutschen Minderheit in Alnor, wo ab kommender Woche 193 Kinder zur Schule gehen. Er setzt in vielerlei Hinsicht auf ein Team-Play.

Konrektor-Posten gute Sache

„Wir haben immer versucht, dass wir das, was wir wichtig fanden, auch weiter angestrebt haben. Wir haben uns angepasst, aber sind uns doch treu geblieben. Claus Evermann war ein als toller Chef, und Volkmar Koch hat mich überredet, den Konrektor-Posten anzunehmen. Das war eigentlich nicht Teil meiner Planung. Aber ich habe es nie bereut, sondern habe schnell gemerkt, dass das gut war. Man hat ein bisschen mehr Einfluss und kann die Dinge auch mitprägen“, erklärt Niels Westergaard.

 

Niels Westergaard (r.) mit dem neuen Konrektor Lars Peter Thomsen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

 

Der neue Schulleiter hält nichts davon, dass immer nur eine Person alles bestimmt. „Das Potenzial aller muss ausgeschöpft werden. Viele Dinge, die wir neu erfinden oder auch geklaut haben, das waren die Ideen von Lehrern, die sie dann auch umgesetzt haben. Die Kollegen müssen in ihren Ideen unterstützt werden. Nicht jedes Team kann das Gleiche – aber viele Wege führen nach Rom. Das haben wir in den vergangenen Jahren gemacht, und das ist meine Vision, das so weiterzumachen“, stellt er fest.

Guten Morgen

Wirst du auch die Kinder morgens alle persönlich begrüßen?

„Natürlich. Wenn Volkmar nicht da war, dann habe ich das ja schon gemacht. Ich will nicht sagen, dass mir nie ein Name entfällt. Aber im Prinzip kann ich sie alle. Ich kenne auch die Namen vieler Eltern und Großeltern“, so Niels Westergaard.

Niels Westergaard Foto: Ilse Marie Jacobsen

 

Den Draht zu den Eltern findet er sehr wichtig. Auch die Eltern müssen sich angenommen fühlen: „Ich kann nicht sehen, wie man Schule macht ohne Eltern. Erziehung ist etwas, was man sich teilt. Und die Eltern sind immer die, die die Erziehung ihrer Kinder bestimmen. Aber wir unterstützen sie. Wir sind die, die unterrichten, aber auch da brauchen wir die Eltern, die uns unterstützen.“

 

An der Förde-Schule wird nicht an anderen festen Traditionen gerüttelt. So wird es weiterhin große Weihnachtsfeiern geben, wo die Kinder verschiedene Aufgaben übernehmen. Bei einer Schule geht es nicht nur um das Wissen, sondern die Kinder müssen als ganze Menschen gefördert und entwickelt werden. „Da kommen die Eltern auch wieder mit ins Spiel. Das ist wieder eine gemeinsame Aufgabe zusammen mit den Eltern“, so Niels Westergaard.

Stiller Anfang

Es wurde an der Förde-Schule viel Neues eingeführt. Dazu gehört unter anderem die Lesezeit. Die Schüler setzen sich morgens erst einmal hin und lesen 20 Minuten lang in einem Buch. So kommen die Jungen und Mädchen an, bevor der eigentliche Unterricht losgeht.  „Das haben wir nicht erfunden, sondern geklaut“, meint der Schulleiter lächelnd. Dieses Morgenritual hat übrigens auch ein Lehrer vor zehn Jahren mitgebracht.

Gut ist nicht zuletzt das Minilager, wo alle Schüler nach drei oder vier Wochen nach den Ferien eine Nacht in der Förde-Schule verbringen. Oder das Sommerfest und der Elternbesuchstag. „Die sind uns immer wichtig gewesen, und das sind sie auch für mich“, so Niels Westergaard.

Am Strand von Iller

Niels Westergaard wohnt mit seiner Frau Kerstin und den vier Kindern Louise (15), Rasmus (13), Magnus (9) und Janus (4) ganz in der Nähe des Strands in Iller.

Sie haben wie alle Schüler in der Förde-Schule damit gerechnet, dass der Papa mal die Schulleitung übernimmt.

Niels Westergaard Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Als ich ihnen erzählte, dass ich mich bewerben werde, meinte Magnus: Das ist gut – das macht er gut“, erzählt Niels Westergaard. Immer wenn sein Sohn Magnus ins Büro kam, war Niels Westergaard am Computer zugange. „Und das macht er gut“, so der Neunjährige anerkennend. „Aber sie hoffen, dass ich nicht mehr weg sein muss“, meint der 45-Jährige, der Volkmar Koch schon nach dessen Knieoperation vertrat. „Aber ich muss mich immer noch in viele neue Dinge reinarbeiten“, weiß er.

Gekrönter Züchter

Niels Westergaard ist seit vielen Jahren ein erfolgreicher Züchter der Rassehühner Zwerg Wyandotten. Für seine schönen Tiere wurde er u. a. bei der Europa-Show zum Europameister gekürt. Auf dem Hof der Westergaards gibt es auch Kühe, Kaninchen und Gänse.

Jetzt arbeitet Niels Westergaard auch seinen neuen Konrektor ein. Es ist Lars Peter Thomsen, der nun den Arbeitsplatz links neben Niels Westergaard im Schulleiter-Büro übernommen hat.

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