Besuch aus Burkina Faso
Herzklopfen vor der Klasse
Herzklopfen vor der Klasse
Herzklopfen vor der Klasse
Der Burkiner Pascal Zapré soll Jugendliche für 4 der 17 UN-Ziele sensibilisieren. Er ist zu Gast bei DBL Koonso.
Ohne Svend-Aage Kjær (Kontor Syd) wäre Pascal Zapré nicht in Augustenburg. Er hat dem Burkinabé das Flugticket bezahlt. Der Sekretär der Organisation „AESF“ (Verein für Ausbildung ohne Grenzen) ist auf Einladung des AESF-Partners DBL Koonso (Danish Burkinabé Link) vor Ort, der in Burkina Faso unter anderem eine Schule gebaut und Krankenhäuser mit notwendigen Geräten ausgestattet hat.
Sein Aufenthalt in Augustenburg bei der DBL-Vorsitzenden Aase Bonde unterstreicht, wie eng die Kooperation der beiden Vereine ist. Sie haben sich 4 der 17 UN-Weltvisionen zu eigen gemacht: Ausbildung, Gesundheit, Wohlfahrt und gute Lebensbedingungen für alle Burkiner.
Nervosität trotz Routine
Der 52-jährige ausgebildete Englischlehrer soll diese Visionen Jugendlichen in Gymnasien und dem EUC Syd vermitteln. Er unterrichtet 12- bis 20-Jährige in der Hauptstadt Ouagadougou, sollte somit kein Problem im Umgang mit dänischen Jugendlichen haben – und doch. Sein Herz schlägt schon etwas beim Gedanken, weiße Jugendliche zu unterrichten. Es ist nämlich das erste Mal. Zudem ist in seinem Land der Lehrer eine Autorität. Wegen der Ausstattung unterrichtet er vor der Klasse stehend, während in Dänemark der Schüler weitestgehend selbstbestimmt arbeitet, auch dank Digitalisierung.
Er ist sich dessen bewusst, aber seine ersten Eindrücke von Dänemark dürften seine positive Lebenseinstellung befördern: „Die Leute sind freundlich, negative Reaktionen auf mich habe ich nicht gehabt. Sie sind respektvoll. Das ist schon befriedigend“, sagt er und doch befremdet ihn der Umstand, dass ältere Bürger in Pflegeheimen untergebracht werden. Undenkbar in seiner Heimat, wo die Familie alles ist. Das zumindest hatte den AESF-Präsidenten Michel Lamboye Dieni „geschockt“, der Ansprechpartner für Aase Bonde in Burkina Faso ist.
Solidarität fördern
Pascal Zapré hofft, die Schüler sensibilisierenzu können für die Aufgaben, die auf sie warten. „Ich hoffe, die Solidarität fördern zu können, damit sich Gesellschaften entwickeln können. Vielleicht erzählen sie es ihren Eltern, die dann Mitglied bei DBL Koonso werden und so die Sache unterstützen“, nennt er einen Wunsch.
Pascal Zapré soll darüber hinaus ein Gespür dafür bekommen, „wie unsere Arbeit aussieht“, so Aase Bonde. So hat sie es erneut vermocht, die richtigen Knöpfe zu drücken und Krankenhausausrüstung aus Kolding zu bekommen. Da fährt Zapré mit. Dann kann er nachvollziehen, was dazugehört, damit seine Landsleute den Container ausladen können. So wird auch er sensibilisiert für die Arbeit, die DBL Koonso hier vor Ort tut.