Prozess

Junger Vater hat sein Baby schwer verletzt

Junger Vater hat sein Baby schwer verletzt

Junger Vater hat sein Baby schwer verletzt

Sonderburg/Sønderborg
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Foto: DPA

Ein Vater hat sein zweieinhalbmonatiges Kind Anfang April so misshandelt, dass dieses sich Hirnblutungen zuzog. Nun stand der der 26-Jährige vor Gericht.

Ein 26-jähriger Familienvater von Alsen ist am Freitag im Sonderburger Gericht schuldig gesprochen worden. Das Geschworenengericht sah es eindeutig als erwiesen an, dass er Anfang April vergangenen Jahres den einen seiner Zwillinge so hart gerüttelt und geschlagen hatte, dass dieser  sich unter anderem mehrere Gehirnblutungen zuzog. Die Verletzungen könnten lebensbedrohlich gewesen sein, stellte der Richter gestern fest.
Der zweieinhalb  Monate alte Junge wurde am 1. und  3. April ins Apenrader Krankenhaus gebracht, weil die Ärzte epileptische Anfälle vermuteten. Am 5.  April wurde das erneut benebelte und unter  Atembeschwerden leidende Baby nach Odense ins Universitätshospital gebracht.

Gerichtsmediziner fanden Blutungen hinter dem linken Auge, und ein CT-Scanning zeigte Blutungen hinter der harten Gehirnhaut an beiden Seiten des Gehirns. Auch auf beiden Seiten des Großhirns gab es Blutergüsse. Einige der Blutungen waren älter, andere  frisch. „Diese entstehen, wenn ein Kind kräftig geschüttelt und eventuell mit einem stumpfen Gegenstand an den Kopf geschlagen wird“, so der Richter Niels Deichmann gestern beim Schuldspruch. Diese Art von Schäden entsteht nur unter  wesentlicher Kraftanwendung.

Werdender Mutter in den Bauch geschlagen

Die Mutter der Zwillinge hatte ausgesagt, dass der Angeklagte zu den Kindern gegangen war, weil das Baby schrie. Das hörte aber auf, und als sie ins Kinderzimmer kam, rang das Baby nach Luft. Der 26-Jährige hatte auch der Mutter im Zuge der Schwangerschaft einmal in den Bauch geschlagen.

Der laut JydskeVestkysten sichtlich berührte Mann wollte anfangs vor Gericht überhaupt nicht aussagen. Er hatte vorab  jegliche Schuld von sich gewiesen und hielt sich meistens im Raum neben dem Gerichtssaal auf.

Bei der Verkündung des gestrigen Schuldspruchs starrte er neben seinem Verteidiger sitzend  ganz ruhig auf den Schreibtisch und seine Hände. Von ihm kam überhaupt keine Reaktion. Er schien auf alles vorbereitet zu sein. Er hatte zugegeben, mehrere Mal aus dem Gefängnis geflüchtet zu sein. Ein Urteil wird das Geschworenengericht voraussichtlich am 25. Oktober fällen. Der Mann von Alsen  muss eventuell mit einer vierjährigen Gefängnisstrafe rechnen.

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