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Letzte Chance: Traditioneller „Sønderjysk Kaffebord“ in Norburg

Letzte Chance: Traditioneller „Sønderjysk Kaffebord“ in Norburg

Letzte Chance: „Sønderjysk Kaffebord“ in Norburg

Norburg/Nordborg
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Die Kaffeetafel wird immer wieder mit neuen Kuchen aufgefüllt. Foto: Privat

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Anna und Walter Christensen packen kräftig mit an, damit der „Sønderjysk Kaffebord“ in Norburg für Einheimische und Gäste reich gedeckt ist. Der Spaß an der Veranstaltung ist nur ein Grund.

Jeden Mittwoch im Juli gibt es auf dem „Røde Plads“ in Norburg eine reiche Auswahl von hausgemachten Kuchen und Torten. Mit dem Kaffee, der auch angeboten wird, entsteht die „Sønderjysk Kaffebord“ (Nordschleswigsche Kaffeetafel) – eine nordschleswigsche Tradition.

Das Angebot nutzen Einheimische wie Gäste gleichermaßen gerne. Ins Leben gerufen wurde die mittwöchliche Veranstaltung vom hiesigen Gewerbeverein „Nordborg Handel“.

Die Schlange der Wartenden ist lang. Foto: Privat

Bente Skjerning ist Besitzerin des Schmuckgeschäftes „Nordborg Guld og Sølv“ und Sekretärin des Vereins. Sie ist verantwortlich für die Kaffeetafel, die als „besonderes zusätzliches Angebot im Ort gelten soll“ – und sicherlich auch den Handel anfeuern soll. 

In gemütlichem Beisammensein können sich Alt und Jung die Kuchen und Torten auf der Zunge zergehen lassen. Für 45 Kronen oder 6 Euro gibt es die Leckereien, bis die Tafel leergefegt ist. 

Mit Spaß Hilfe leisten

Mit dabei sind in diesen Wochen Anna und Walter Christensen. Walter, der Vorsitzende des Deutschen Rudervereins Norderharder (wobei das hier keine Rolle spiele, wie er sagt), unterstützt die norburgsche Kuchentafel gerne. 

„Wir sind gefragt worden, ob wir nicht mitmachen wollen. Und es macht Spaß und meine Frau Anna backt gerne“, erzählt er. „Wir wollen den Ort und die Angebote im Ort unterstützen“, fügt er hinzu. 

Und da Anna Christensen das familieneigene Sommerhaus vermietet, wolle man den Tourismus vor Ort stärken.

Bei der jüngsten Kaffeetafel waren fast 260 Gäste dabei, wie Walter Christensen berichtet. 

Am kommenden Mittwoch, 31. Juli, findet die Kaffeetafel für diese Saison zum letzten Mal statt. Von 14 bis 16 Uhr heißt es auf dem „Røde Plads“ dann noch einmal „Ran an die Kuchen und Torten“. 

Sønderjysk Kaffebord – Nordschleswigsche Kaffeetafel

Das Sønderjysk Kaffebord (dt. wörtlich Süderjütische Kaffeetafel) ist vor allem in Nordschleswig (Sønderjylland), aber auch in anderen Landesteilen verbreitet.

Eine klassische Kaffeetafel besteht neben Kaffee und Tee aus mehreren Torten, Kuchen und Gebäck. Es können bis zu 14 verschiedene Kuchen und Torten sein. Die Kaffeetafel wird meistens zu besonderen Gelegenheiten wie Geburtstagen oder Familienfesten zubereitet.

Die Tradition der Kaffeetafeln reicht weit ins 19. Jahrhundert zurück. Entscheidend war jedoch die Zeit der Zugehörigkeit Schleswigs zu Preußen-Deutschland, als die preußischen Behörden politische oder bier- und schnapsselige Zusammenkünfte verboten: Die antideutsche Stimmung weiter Kreise sollte nicht in Tumulten enden. Statt in Kneipen trafen sich Dänen in eigens errichteten Versammlungshäusern, statt Alkohol wurde Kaffee ausgeschenkt. Daraus entwickelte sich rasch ein Wettstreit, wer die üppigsten „Kuchenorgien“ ausrichtete.

Die geradezu sprichwörtliche Opulenz des Sønderjysk Kaffebord nahm der Schriftsteller Siegfried Lenz in seiner launigen Milieuschilderung „Kummer mit jütländischen Kaffeetafeln“ aufs Korn.

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