Gerichtsurteil

Männer haben Seniorinnen um über 500.000 Kronen betrogen

Männer haben Seniorinnen um über 500.000 Kronen betrogen

Männer haben Seniorinnen um über 500.000 Kronen betrogen

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Zwei Männer wurden am Mittwoch im Sonderburger Stadtgericht verurteilt. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das Sonderburger Stadtgericht hat einen 20- und einen 36-Jährigen für mehrere Jahre ins Gefängnis geschickt. Die beiden hatten sich im Januar 2023 diverse Kreditkarten und Codes beschafft.

Das Sonderburger Stadtgericht hat einen 20- und einen 36-jährigen Mann in einem umfangreichen Betrugsfall an älteren Frauen in ganz Dänemark für schuldig befunden.

Der 20-jährige Angeklagte wurde zu zwei Jahren Haft, sein Komplize zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Den Männern wurden 135 Vergehen im Januar 2023 zur Last gelegt.

In 30 Fällen handelte es sich um Betrug. Dreimal blieb es beim Versuch, doch 27 ältere Frauen fielen auf den Betrug rein und händigten ihre Kreditkarte und den Pincode, manchmal auch Bargeld aus. In den meisten Fällen wurde mit den Kreditkarten mehrfach Geldbeträge abgehoben.

Mit Kreditkarten-Missbrauch gedroht

Laut Polizei gaben die Männer via Telefon an, dass sie in der Bank der jeweiligen Seniorin arbeiteten. Sie warnten die Frauen, dass ihre Kreditkarten missbraucht werden, und ein Mitarbeiter der Bank sich die Karte holen würde. Anschließend erschien der 20-Jährige bei den Seniorinnen. Er war vor Gericht in Sonderburg voll geständig.

Der 36-jährige Angeklagte war der Chauffeur. Er stritt alle Anklagepunkte ab. Die beiden Männer haben sich mithilfe der Kreditkarten über eine halbe Million Kronen erschwindelt.

21 Zeuginnen vor Gericht

21 Frauen waren in dieser Sache als Zeuginnen in die zehntägige Gerichtsverhandlung geladen. Mehrere der Frauen gaben an, dass der eine Angeklagte sie überzeugt hatte, dass er das Bargeld in ihrer Bank einzahlen würde.

Einige der betroffenen Seniorinnen konnten nicht im Sonderburger Gericht erscheinen. Ihre Aussagen wurden bei der Verhandlung vorgelesen. Es waren oftmals Angehörige, die den Betrug bei der Polizei anzeigten.

In ganz Dänemark aktiv

Die ganze Angelegenheit war zunächst mit 13 Fällen in Süddänemark und Nordschleswig ins Rollen gekommen. Bei den Nachforschungen weitete sich die Betrugssache auf ganz Dänemark aus. Videomaterial und die umfangreichen Ermittlungen führten am Mittwoch zu einem Urteil.

Die beiden Männer wurden am 25. Januar 2023 in einem gestohlenen Auto in Horsens festgenommen. Der 20-Jährige hatte drei Kreditkarten bei sich, die Frauen gehörten, die kurz zuvor betrogen worden waren. Beide wurden bei einem Haftprüfungstermin in Sonderburg in Gewahrsam genommen.

Eine grobe Vorgangsweise

Die Anklagevertretung war zufrieden mit dem Urteil. „Es ist eine Sache, auf die wir uns sehr konzentriert haben, sowohl bei den Ermittlungen der Polizei als auch bei der Anklage. Weil es hier viele Opfer gibt. Es war eine unglaublich grobe Vorgangsweise, und es waren ältere Frauen, die sich in einer empfindlichen Lage befanden“, so der Staatsanwalt Holger Refslund.

Die beiden Angeklagten saßen seit dem Haftprüfungstermin im Januar 2023 in U-Haft. Der 36-Jährige wurde im Zuge der Gerichtsverhandlung in Sonderburg wieder freigelassen. Er bat nach dem Urteil um Bedenkzeit. Der 20-Jährige wurde nach der Urteilsverkündigung wieder auf freien Fuß gesetzt. Er akzeptierte das Urteil, muss die Strafe aber erst später absitzen. 

Ein paar gute Ratschläge

  • Nie vergessen: Das Geldinstitut oder die Polizei würden nie anrufen, um sich via Telefon empfindliche Informationen aushändigen zu lassen.
  • Polizei und Bank kommen nie zu dir nach Hause, um sich dort eine Kreditkarte oder einen Code geben zu lassen.
  • Traue nie angegebenen Telefonnummern und Mailadressen. Der Betrüger kann Telefonnummern und Mailadressen so anwenden, dass es aussieht, als ob es eine Nachricht von Behörden oder Geldinstituten ist. Finde selbst die Telefonnummer der Bank und frage nach der Person, die angerufen hat.
  • Kontaktiere die Bank oder die Polizei (112) oder einen Angehörigen oder Freund, wenn du angerufen worden bist und nicht weißt, wie du reagieren sollst.
  • Ruf sofort bei deiner Bank an, um dort deine Kreditkarten sperren zu lassen, wenn ein Fremder deine Bank- oder MitID-Codes erhalten hat. Zeige die Sache bei der Polizei an.
Mehr lesen