Familie

Neue Regelung wirkt: Männer gehen häufiger in Elternzeit

Neue Regelung wirkt: Männer gehen häufiger in Elternzeit

Neue Regelung wirkt: Männer gehen häufiger in Elternzeit

Kopenhagen/Apenrade
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Seit August 2022 gilt eine neue Regelung für die Aufteilung von Elternzeit. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Kinderbetreuung: Väter gehen seit der Einführung neuer Regelungen im Jahr 2022 (øremærket barsel) immer häufiger in Elternzeit. Mütter nehmen diese hingegen immer weniger in Anspruch. Diesen spürbaren Effekt bestätigen die neuen Zahlen für Arbeitsmarkt und Rekrutierung (Arbejdsmarked og Rekruttering).

Der Trend zeigt eine Kehrtwende: Mit der modernisierten Regel zur Elternzeit (barsel) im August 2022 hat sich einiges verändert. Das belegen die neuesten Zahlen. Seit der neuen Regelung sind elf Wochen Elternzeit (barselsorlov) für jedes Elternteil Pflicht. Zuvor belief sich dies auf gerade einmal zwei Wochen. 

Mehr Männer und weniger Frauen in Elternzeit

Konkrete Zahlen veranschaulichen die Intensität des Trends: Seit Februar 2023 ist die Zahl von Vätern in Elternzeit um 26 Prozent gestiegen – im Vergleich zum Jahr 2022 sogar um 44 Prozent.

Die einen bringen sich stärker ein, die anderen geben endlich mehr Verantwortung ab: Die Anzahl der Frauen in Elternzeit ist seit dem Februar 2023 um 10 Prozent und seit Februar 2022 um 14 Prozent zurückgegangen.

Die aktuellsten Zahlen stammen aus dem vergangenen Februar und belegen, dass sich zu diesem Zeitpunkt insgesamt 19.329 Männer in Elternzeit befanden.

Anne-Louise Lindkvist, Chefin der Kundenberatung von Sampension, bestätigt, dass die neue Regelung für einen schnellen Umschwung gesorgt hat. 

Deutlich mehr Zeit für Vater-Kind-Beziehung

„Seitdem können wir bezeugen, wie ein dezidierter Boom von Vätern, die in Elternzeit gehen, stattgefunden hat. Hinzu kommt, dass die Männer so nun auch deutlich mehr Zeit mit den Kleinen verbringen“, sagt sie in ihrem Kommentar.

Zusammenlebende Männer, die berechtigt sind, Sozialleistungen (dagpenge) zu empfangen und ihr Kind in den letzten fünf Monaten des Jahres 2022 bekommen haben, gingen im Schnitt 62 Tage in Elternzeit. Das zeigen laut Sampension die neusten Zahlen von Danmarks Statistik. Dies ist, im Vergleich zu einer entsprechenden Gruppe aus dem Eltern-Jahrgang 2021, eine Steigerung von 25 Tagen.

„Mehr Elternzeit für Männer ist eine gute Neuigkeit für die finanzielle Gleichstellung – beispielsweise in Sachen Pension“, erklärt Anne-Louise Lindkvist. „Dass die Pensionsersparnisse von Frauen immer noch markant unter denen der Männer liegen, hängt unter anderem damit zusammen, dass Frauen historisch betrachtet oft den größten Teil der Elternzeit in Anspruch genommen haben“, erläutert sie. 

 

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