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Ein Mann, eine Schule, ein Ziel

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Alnor
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Volkmar Koch und sein Nachfolger Niels Westergaard Foto: Karin Riggelsen

Beim Abschiedsempfang des langjährigen Schulleiters der Förde-Schule wurde Volkmar Koch von den Gästen aus nah und fern ganz viel Lob und Anerkennung ausgesprochen.

13 Jahre lang hat Volkmar Koch (63) die Förde-Schule geleitet. Das hat er außerordentlich gut gemacht, wie am Donnerstag bei seiner offiziellen Abschiedsfeier von vielen Rednern immer wieder festgestellt wurde. Ob Kinder, Kollegen, Bürgermeister oder Schulrat: Koch hat die Förde-Schule zu einer ganz besonderen Institution gemacht.

 

V.l.: Schulleiter Niels Westergaard, der Vorsitzende Martin H. Lorenzen und Volkmar und Hiltrud Koch Foto: Karin Riggelsen

Die Abschiedsfeier wurde mit einem unterhaltsamen Schüler-Video eingeleitet, das alle in der Sporthalle mit Sicherheitsabstand sitzenden Gäste schmunzeln ließ. Die Kinder versuchten, auf alle Fragen zu antworten. „Er kann im Zirkus als Clown arbeiten“, schlug ein Junge dem Schulleiter nun im Ruhestand vor. „Ich wünsche dir einen Koffer voll Geld“, „Du kannst fliegen lernen. Ich hoffe, dass du ganz doll reich wirst“, so andere.

100 Anwesende

An der offiziellen Feier durften lediglich 100 Personen teilnehmen. Alle hatten sich vorher anmelden müssen, damit die wegen der Corona-Krise zugelassene Höchstzahl nicht überschritten wird. 70 Leuten musste vorsichtshalber abgesagt werden, wie der neue Schulleiter Niels Westergaard feststellte.

Das ist schon ein seltsames Gefühl. Heute ist es irgendwie anders. Sich beruflich von dir verabschieden, das fällt schwer.

Pierre Gilgenast, Bürgermeister Rendsburg

Er ließ die vergangenen Jahre mit Volkmar Koch am Steuer Revue passieren. Wie die Förde-Schule immer mehr Kinder aufnehmen konnte und immer wieder erweitert und modernisiert wurde. „Niemand ist am Ufer zurück geblieben“, wie Niels Westergaard dankbar in seinem Grußwort feststellte. Alles hatte Volkmar Koch geschafft – ohne Sekretärin. „Aber du hattest ja mich. Und ich dich“, so Westergaard lächelnd. Koch hatte nicht nur die Kinder, sondern auch den Konrektor immer unterstützt. „Dafür vielen Dank“, so Westergaard.

Rendsburgs Bürgermeister Pierre Gilgenast überbrachte die Grüße der Patenschaftsverbindungen in Schleswig-Holstein. Foto: Karin Riggelsen

 

Ein Grußwort nach dem anderen

Eine Stunde lang wurden dem kompetenten einstigen Schulleiter vom Rednerpult aus Grußworte überbracht. An der Förde-Schule ist die Schar „eine große Familie“, wie der Vorsitzende Martin H. Lorenzen feststellte. Die frühere Vorsitzende Karin Sina hat als Mutter eine Handvoll Kinder in der Förde-Schule abgeliefert. „Die Schule ist etwas ganz Besonderes. Aber es gibt kein gutes Team ohne einen guten Leiter“, stellte sie fest. Dem „Mann der tausend Arme“ überreichte sie eine Flasche Handddesinfektion und einen Launemesser.

Dankbar war auch Louisa Erichsen, eine ehemalige Schülerin von Koch. „Ich bin dankbar, dass ich dich als Schulleiter hatte. Ein Mann, eine Schule, ein Ziel“, stellte sie fest.

Louisa und ihr Vater Gordon Erichsen Foto: Karin Riggelsen

 

Vielen Dank

„Das ist schon ein seltsames Gefühl. Heute ist es irgendwie anders. Sich beruflich von dir verabschieden, das fällt schwer“, sagte der Bürgermeister aus Rendsburg, Pierre Gilgenast. „Du hast Schule gelebt, die Schüler gefördert und die Patenschaftsarbeit. Herzlichen Dank für deine unglaublich freundliche Art“, so Gilgenast, der im Namen der verschiedenen Patenschaftskommunen in Deutschland sprach.

Dieter Jessen überreichte Niels Westergaard einen neuen Streamer für den Postkasten. Foto: Karin Riggelsen

Der BDN-Vorsitzende Dieter Jessen bedankte sich für Kochs unermüdliche Hilfe: „Du warst ein fleißiger Schulleiter und bei vielen Veranstaltungen dabei“, so Jessen, der hoffte, dass die Familie Koch auch künftig zu den Arrangements kommt.

Neuer Streamer

Er wandte sich anschließend an den neuen Schulleiter Niels Westergaad, denn Dieter Jessen war etwas aufgefallen: Auf dem Postkasten der Förde-Schule stand der Name mit einem dänischen ø. „Das geht doch nicht. Ich habe hier einen neuen Streamer – sogar mit Bindestrich“, meinte er lächelnd.

Niels Westergaard hieß die Gäste willkommen. Foto: Karin Riggelsen

 

Auch die Schulleiterin der Deutschen Privatschule Apenrade, Catarina Bartling, Pastorin Cornelia Simon, der ehemalige Bürgermeister von Büdelsdorf, Jürgen Hein, der ehemalige Bürgermeister von Nortorf, Horst Krebs, und der Vorsitzende des Deutschen Rudervereins Gravenstein, Daniel Andersen, ergriffen das Wort und überreichten Volkmar Koch Geschenke.

 

Urkunde und Musik

Als Letzte kam die Schulrätin Anke Tästensen zum Rednerpult. Wie viele andere es schon getan hatten, erwähnte sie unter anderem anerkennend Kochs morgendliches Begrüßen jedes einzelnen Schülers. „Offenheit, Ehrlichkeit und Toleranz“, so Tästensen, die ihm eine Urkunde vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein überreichte.

Vier Lehrer sangen zum Schluss für den früheren Schulleiter. Foto: Karin Riggelsen

 

Den Abschluss der Feier übernahmen vier Förde-Schule-Ladys, die mit zwei ganz auf Volkmar Koch ausgerichteten Liedern auftraten – unter anderem mit Simon & Garfunkels „Bye Bye Love“.

 

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