Tourismus

Neue Saison für die Fahrradfähre „MS Rødsand“

Neue Saison für die Fahrradfähre „MS Rødsand“

Neue Saison für die Fahrradfähre „MS Rødsand“

Julia Röhr
Sonderburg/Sønderborg
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Das Banner weht oben auf dem Boot. Foto: Karin Riggelsen

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Ein warmer Morgen an der Flensburger Förde: Die Fahrradfähre „MS Rødsand“ kann wieder in deutschen Gewässern fahren, nachdem dies durch die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nicht möglich gewesen ist. Der Cykelfærgen-Freundeskreis freut sich auf die neue Saison.

Erst haben sich alle ehrenamtlichen Mitglieder des Cykelfærgen-Freundeskreis mit Kapitän Palle Heinrich und den ersten Gästen des Fahrradclubs Gravenstein (Gråsten) zum gemeinsamen Frühstück am Hafen in Egernsund (Ekensund) getroffen. Im Blick immer die „MS Rødsand“, die für den Saisonstart einen neuen Anstrich und neues Equipment bekommen hat.

Auch der Fahrplan wurde etwas erneuert: Von Dänemark aus verkehrt die Fahrradfähre viermal täglich von Egernsund, über Marina Minde, Brunsis (Brunsnæs) nach Langballigau (Langballeå) und wieder zurück. Zusätzlich werden jeweils am Freitag Touren von Egernsund nach Flensburg (Flensborg) über Süderhaff (Sønderhav) angeboten.

Die „MS Rødsand“ bei ihrer ersten Tour in dieser Saison. Foto: Karin Riggelsen

Ein langer Kampf

Gerhard Jacobsen ist Initiator und Projektleiter der Fahrradfähre. 2015 hat er begonnen, sich mit dem Thema einer Fahrradfähre zu beschäftigten und 2017 mit einem Triatlon Spenden für das Projekt gesammelt. 2019 fuhr die MS Rødsand ihre erste Saison, die zweite Saison 2020 musste dann jedoch ausfallen, weil die Fähre durch die Pandemie nur in dänischen Gewässern fahren konnte.

„Es war lange nicht klar, wann wir wieder in deutschen Gewässern fahren dürfen. Wir haben sehr dafür gekämpft, jetzt wieder die Routen aufzunehmen“, erzählt Gerhard Jacobsen. Durch etliche Absprachen mit der Polizei und den Gesundheitsämtern gibt es aber nun endlich wieder grünes Licht für das ehrenamtlich betriebene Projekt.

Gerhard Jacobsen (links) und Palle Heinrich zwischen den neuen Halterungen für die Fahrräder, die auch zu Tischen umfunktioniert werden können. Foto: Karin Riggelsen

Seine Motivation hinter diesem Projekt ist die Anlehnung an die historischen Butterfahrten auf der Flensburger Förde. Zwischen 1953 und 1999 sind diese Schiffe auf der Förde meist vollbesetzt gefahren. Durch Änderungen in der EU mussten dann diese Fahrten wieder eingestellt werden.

An solche Ausflüge mit den Butterdampfern erinnern sich die Ehrenamtlichen des Cykelfærgen-Freundeskreis gern zurück, weil sie diese als Kinder auch mitgefahren sind. „Die hatten auch einen großen sozialen Aspekt – dort haben sich die Erwachsenen oft getroffen und gemeinsam Karten gespielt“, erzählt Rainer Naujeck. Auch er ist ehrenamtlich im Projekt engagiert.

Das Team - bald auch als Verein. Foto: Karin Riggelsen

Die Fähre kann sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad betreten werden. Für den Start wurden extra neue Fahrradhalterungen angefertigt, die dann für das spätere Eventsegeln auch zu Tischen umfunktioniert werden können. Dieses Eventsegeln findet meistens zwischen 16 und 18.55 Uhr statt, wo Familien, Betriebe oder generelle Gruppen die Fähre anmieten können.

 

Bei einer Fahrt sind der Kapitän, ein Bootsmann und ein ehrenamtlicher Helfer mit dabei. Die Freiwilligen wechseln sich in den Schichten ab und sind für die Fahrgäste da. So helfen Sie ihnen beim Ein- und Ausladen der Fahrräder, verkaufen Getränke an Bord oder sind für jegliche Fragen da. „Manche Touristen kennen sich in der Gegend gar nicht aus und dann erkläre ich ihnen gern das Grenzland“, erzählt Rainer Naujeck. Neben ihm ist aus der deutschen Minderheit auch Karin Baum vertreten, beide legen Wert auf das Grenzüberschreitende und das deutsch-dänische Grenzland.

Es können 12 Gäste auf der Fähre mitfahren. Tickets für die Fahrradfähre können auf der Website https://cykelfaergen.info/#tickets erworben werden sowie vor Ort.  

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