Energie

Nordschleswigs Müll nicht nach Amager transportieren

Nordschleswigs Müll nicht nach Amager transportieren"

Nordschleswigs Müll nicht nach Amager transportieren

Sonderburg/Sønderborg
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Das Sonderburger Kraftwärmewerk im Norden der Stadt Foto: ProjectZero

Das Sonderburger Kraftwärmewerk steht auf der Abschussliste von KL. Der Vorsitzende Claus Plum ist enttäuscht: „Das ist ein Superwerk, auf das wir stolz sind“.

Im Zuge der Folketingsabsprache „Ein grüner Abfallsektor 2030“ wurde der kommunale Landesverband KL dazu aufgefordert, der Energiebehörde die ineffektivsten und am wenigsten umweltfreundlichen dänischen Werke für eine Schließung vorzuschlagen. Unter den zehn der 23 dänischen Verbrennungsanstalten steht auch das Sonderburger Kraftwärmwerk, das 1996 eingeweiht wurde.

Werk keine Umweltbelastung

Der Vorsitzende von „Sønderborg Varme", Claus Plum, protestiert. „Ich bin ganz und gar nicht einverstanden, dass man uns auf die Todesliste gesetzt hat. Der Staat kann das Werk nicht schließen, weil es Privatbesitz ist. Wir werden alles dafür tun, dass es nicht dazu kommt“, so der Rechtsanwalt. „Sønderborg Varme" will jetzt untersuchen, wie „Kommunernes Landsforening" zu diesem Schluss kommen konnte.

Der Staat kann das Werk nicht schließen, weil es Privatbesitz ist. Wir werden alles dafür tun, dass es nicht dazu kommt.

Claus Plum, Vorsitzender Sønderborg Varme

Laut Claus Plum ist das Sonderburger Kraftwärmewerk keineswegs eine Umweltbelastung oder ineffektiv. „Das Werk wurde immer gut instandgehalten und es arbeitet wie all die anderen. Wir werden es so lange wie möglich fahren lassen. Es ist ein Superwerk, auf das wir stolz sind“, so der Anwalt.

Problem auf Amager

Nach seinen Angaben liegt das eigentliche Problem auf Seeland. Das neue Werk auf Amager ist laut Claus Plum viel zu großzügig gebaut worden. Dort fehlt den Akteuren nun der Abfall. „Dann schließt man halt Werke hier und unser Müll muss dann nach Seeland transportiert werden“, so der Vorsitzende. „In unserer Welt soll man den Abfall nicht so weit transportieren müssen. Bei uns ist  es ja eine ganz vernünftige Wärmequelle“, so Plum.

Im Sonderburger Kraftwärmewerk wird Abfall aus Sonderburg, Hadersleben (Haderslev) und Tondern (Tønder) verbrannt. Das Sonderburger Kraftwärmewerk liefert 45 Prozent der hiesigen Wärme. Mit der Wärme des Kraftwärmewerks werden 13.000 Haushalte versorgt.

„Sønderborg Varme" weiß, dass man auch in Sonderburg auf eine grünere Produktion setzen muss.  „Wir haben schon Alternativen diskutiert. Aber das sind große Entscheidungen und das erfordert einen Langzeitplan“, so Claus Plum.

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