Pfadfindercamp Sonderburg

Ein Pfadfinder dieses Jahrzehntes

Ein Pfadfinder dieses Jahrzehntes

Ein Pfadfinder dieses Jahrzehntes

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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So sah es am Freitag aus: Vier Tage Einsatz, und Andreas Wein hatte das Bild zum größten Teil fertig. Foto: Ruth Nielsen

Der Graffitikünstler Andreas Welin besprüht die Fassade des Hauses Nr. Havnegade 8 – Anlass ist das Pfadfinderlager auf Kær Vestermark.

Der Graffitikünstler Andreas Welin besprüht die Fassade des Hauses Nr. Havnegade 8 – Anlass ist das Pfadfinderlager auf Kær Vestermark.

Der Sonderburger Graffiti-Künstler Andreas Welin gestaltet die Fassade des Hauses    Nr. Havnegade 8 mit einem Werk, das auf Jahre hinaus die Passanten an ein Großereignis 2017 erinnern wird: an das Pfadfinderlager, das am kommenden Wochenende beginnt.

Das Thema   war vorgegeben. Doch die erste Idee des 24-Jährigen wurde von der Lagerleitung verworfen: Welin hatte ein Bild eines Pfadfinders skizziert, der einen Dolch schnitzt. „Das war der Leitung  zu altmodisch“, deutet er auf die Brusttasche des Pfadfinders, aus der ein I-Phone lugt. „Damit wird heutzutage navigiert.   Es sollte ein moderner  Pfadfinder sein. In der Hand hält er einen Stab. Damit geht er anderen voran auf Wanderschaft“, erklärt er das Motiv.

Das Werk hat die Ausmaße 10 x 12 Meter. Eine so große Fläche hat Andreas bisher  nicht mit  Spraydosen bearbeitet. „Hast  du aber erst mal angefangen, dann ist es, als ob du die gängige Größe von  5 x 5 Meter  bemalst. Es ist auch eine Sache des Trainings“, ergänzt er.

Andreas Welin
Andreas Welin muss vieles vorab regeln. Foto: Ruth Nielsen

„Graffiti wird von Autodidakten gemacht"

Andreas muss viel trainiert haben,  denn  es ist  bemerkenswert, dass  er das Bild   schon zum größten Teil fertiggestellt hat, mit nur vier Tagen Arbeit. Am Freitag hatte er Gesellschaft von Adam Lenzinger, gebürtiger Australier, der seit vier Jahren in Kopenhagen     als Schildermaler tätig ist. Andreas und er kennen sich u. a. von Aktionen auf dem  Roskilde Festival. Adam soll das Motto des Lagers „vi sætter spor“ (wir hinterlassen Spuren) auf die Fassade  malen. „Er hat freie Hand, nur sollten die Buchstaben nicht  so groß sein. Dann wirkt das wie Reklame, die Kunst gerät ins  Hintertreffen“, sagt Andreas.  

Die Bretter an der Fassade haben   Adam die Arbeit erleichtert. „Da ist es leichter,   die Größe der Buchstaben zu berechnen.“  Er  plant, das Motto über zwei Zeilen laufen zu lassen, wobei „spor“ größer sein soll.

Diese Aufgabe ist    die zweite  für den jungen talentierten   Welin in seiner Geburtsstadt  (für das Ringreiten hat er ein Pferd gesprayt, das versteigert wurde). „Graffiti wird von Autodidakten gemacht. Es gibt keine Ausbildung dafür. Wenn du dich weiterentwickeln willst, musst  du schon auch was anders machen“, sagt er zu seinem Plan, im Herbst in Kopenhagen das Fach  „klassisches Zeichnen“ zu studieren. Da geht es um Modellzeichnen und Anatomie.

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