Stadtplanung
Ein Schandfleck weniger
Ein Schandfleck weniger
Ein Schandfleck weniger
Die Kommune Sonderburg plant an einem Bebauungsplan für die Sundgade. Die Voraussetzung dafür ist die Aufhebung des Mietvertrags und der Kauf des Kühlhauses.
Vor allem Venstre-Politiker Tage Petersen strahlte gestern übers ganze Gesicht. Das taten auch Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) und Aase Nyegaard (L), Vorsitzende des Technischen Ausschusses. Die Partei Venstre hatte im Rahmen der Haushaltsverhandlungen 2018 darauf gedrängt, dass endlich etwas mit der Sundgade passiert. „Die ist uns seit Jahren ein Dorn im Auge“, wie es Lauritzen formulierte.
Die Angelegenheit wurde auf der jüngsten Sitzung des Ökonomieausschusses behandelt. Alle waren sich einig: Es wird ein Bebauungsplan ausgearbeitet. Der seit Jahren bestehende Wunsch wurde allerdings von der Tatsache gebremst, dass die Kommune kein Verfügungsrecht über die betroffenen Areale hatte.
Vor zehn Jahren hat die Kommune das Gelände mit dem Haus (erst Restaurant, dann Nutzung für Integrationsprojekte) vermietet. Dieser Mieter hat zudem das 2001 teilweise abgebrannte Kühlhaus gekauft.
Kommune hat Kühlhaus für zwei Millionen Kronen gekauft
„Wir haben ihn gedrängt, etwas zu tun, ihn immer wieder angemahnt, auch die Nachbarn waren es leid“, erklärte der Bürgermeister, ohne den Namen zu nennen, den sehr viele kennen: Niels Isaaksen.
Die Kommune ist sich mit Isaaksen auf der Basis seines Kassenberichts einig geworden. Der Mietvertrag wird aufgehoben, er wird mit 4,2 Millionen Kronen entschädigt: „Er hat ja Ausgaben gehabt, die Miete bezahlt, Pläne erarbeiten lassen. Das alles kostet“, so Lauritzen.
Das Kühlhaus hat die Kommune für zwei Millionen Kronen erworben. Der Bürgermeister ist sicher, dass diese Ausgaben wieder hereinkommen, wenn die Grundstücke erschlossen sind und Investoren übernehmen.
Konkrete Ideen über die Nutzung der Areale haben die Politiker nicht. Denn auch Anrainer und die Nutzer des Fischereikais wie Brag, der Verein „Fisketorvet“ und Nachbarn werden einbezogen.
Gemäß bestehendem Plan sollen dort Wohnungen, Ferienwohnungen, Parkplatz und ein Bürohaus entstehen. Diese Kombination wird angedacht, aber „mit Büros sind wir gut eingedeckt“, erinnert Lauritzen an den Bürokomplex am Hafen. Wichtig ist den Politikern, dass die maritime Prägung der Sundgade beibehalten wird.
Entscheidend ist, einen Bebauungsplan zu bekommen, der sowohl das Interesse der Nutzer als auch der Anwohner und Investoren findet. „Ob die Planung dann ein halbes Jahr länger dauert, ist zweitrangig. Diese Sache muss so ordentlich gemacht werden, dass wir hinterher nicht sagen müssen, hätten wir mal …“, meinte Aase Nyegaard.
„Der Prozess ist offen. Es kann etwas Spannendes gebaut werden. Aber es muss eine Balance gefunden werden. Wir sind nicht Arhaus oder Kopenhagen“, so Tage Petersen. Lauritzen erfand dafür spontan das Wort „Rahmenarchitektenplan“.
Masterplan für die Sundgade angedacht
Die Politiker denken an einen Masterplan ähnlich wie den für den Industriehafen von Frank Gehry. Da sind Richtlinien festgehalten. „Nur weil jemand eine gute Idee hat, muss nicht alles über den Haufen geworfen werden. Daher ist ein Masterplan gut“, so Nyegaard.
Laut Zeitplan wird mit der Annahme des Bebauungsplans Ende des Jahres gerechnet. Bis dahin bleibt die Kommune nicht untätig: Es wird aufgeräumt. Das Fundament und die Gesteinsbrocken verschwinden, die Fläche wird mit Kies belegt. Das andere Areal wird begrünt, die oft gebrauchte Slipanlage für Boote bleibt aber frei.