Umwelt

So ein Müll: Berge von Plastik werden zum Problem

So ein Müll: Berge von Plastik werden zum Problem

So ein Müll: Berge von Plastik werden zum Problem

Sonderburg/Sønderborg
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So sieht es bei vielen in der Sonderburger Kommune aus: die Plastikseite ist voll und muss bald geleert werden Foto: Karin Riggelsen

In der Sonderburger Kommune wurde das neue moderne Müllsortierungssystem schon im Oktober eingeleitet. Nun sortieren die Bürger neun verschiedene Fraktionen von Abfall. Doch eine davon macht Sorgen.

Umwelttechnisch gesehen ist das Sortieren und die Wiederverwertung von verschiedenen Materialien ja eigentlich eine sehr sinnvolle Sache. Da gibt es nur ein aber: Plastik wird die ganz große Herausforderung, wie sich schnell herausstellte. Weil nun auch Behälter von Skyr, Joghurt, Milch und anderen Produkten verarbeitet werden können, ist die Abteilung für Plastik schnell aufgefüllt.

Die Zahlen aus Sonderburg sprechen für sich: Es wurden in den vergangenen Monaten durchschnittlich je 100 Tonnen Plastik eingesammelt. In ganz Sonderburg wurden im Jahr 2019 laut Ritzau nur 232 Tonnen Plastik in die Wiederverwertungsbehälter geworfen.

So schnell wie möglich helfen

„Das ist ja ein Erfolg, dass wir so viel Plastik aus dem Restabfall entfernen und diese wiederverwenden können. Der Erfolg ist aber so überwältigend, dass wir nicht mitfolgen können“, erklärt die Betriebsleiterin bei Sønderborg Forsyning, Stinne Stokkebo.

„Für die Leute ist es ein Irritationsmoment. Die Aufgabe ist es daher, so schnell wie möglich denjenigen zu helfen, die mehr Platz benötigen, wenn im Verhältnis zu früher mehr Plastik eingesammelt wird“, so Stokkebo.

Das ist ja ein Erfolg, dass wir so viel Plastik aus dem Restabfall entfernen und diese wiederverwenden können. Der Erfolg ist aber so überwältigend, dass wir nicht mitfolgen können.

Stinne Stokkebo, Betriebsleiterin Sønderborg Forsyning

Das Plastik wird in Ballen gepresst und nach Deutschland gefahren. Dort werden die Ballen in verschiedene Fraktionen sortiert und anschließend an andere Interessenten weiterverkauft, die ein neues Produkt produzieren.

Es sind typisch Kinderfamilien und größere Haushalte, die mit dem Plastikabfall Probleme bekommen.

„Haushalte mit einer oder zwei Personen kommen gut mit dem jetzigen Behälter aus“, so Stinne Stokkebo, die auch auf Fastfood-Abfall aufmerksam macht. Behälter von Fastfood beanspruchen viel Platz.

Alles in einen Sack

Den Bürgern wird ein kostenloser durchsichtiger Sack für den Plastikabfall zur Verfügung gestellt. 15 Prozent der Haushalte haben ihren Plastikabfall in Säcken entsorgt. In den beiden vergangenen Monaten wurden 6.000 Säcke eingesammelt.

Diesen Service wird auch es auch im nächsten Jahr noch geben. Für die Kommune ist das aber eine sehr teure Lösung. Den Bürgern soll in Zukunft ein größerer Behälter zur Verfügung gestellt werden. Das Auswechseln der Container kostet die Bürger einen Betrag, die jährlichen Kosten sind die gleichen wie bisher. Die Sonderburger können sich auch einen zusätzlichen Behälter hinzukaufen.

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