Sozialpolitik

So wollen die Menschen im Alter leben, Frau Ministerin

So wollen die Menschen im Alter leben, Frau Ministerin

So wollen Menschen im Alter leben, Frau Ministerin

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Sprachen mit Älterenministerin Mette Kierkgaard (m.): Dieter Jessen vom Älterenrat der Kommune Sonderburg und Familienberaterin Sabine Dehn Frerichs vom Sozialdienst Nordschleswig. Foto: Sara Eskildsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wie gelingt gutes Leben im pflegebedürftigen Alter, und was kann die Politik dazu beitragen? Diese Fragen haben Sonderburger Bürgerinnen und Bürger am Freitag der zuständigen Ministerin Mette Kierkgaard gestellt. Auch ein Vertreter und eine Vertreterin der deutschen Minderheit waren dabei.

Das lokale Gesundheitssystem muss für ältere Menschen überschaubarer und die Pflegeangebote flexibler werden. Aber wie? Darüber haben am Freitag Menschen aus der Kommune Sonderburg mit Seniorenministerin Mette Kierkgaard (Moderate) gesprochen. 

Einer davon war Dieter Jessen. Im Multikulturhaus am Sonderburger Hafen sprach er als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des lokalen Älterenrats mit der Ministerin.

Eine Stunde im Gespräch mit der Ministerin 

Gemeinsam mit 13 weiteren Vertreterinnen und Vertretern lokaler Vereine und Organisationen sowie Angehörigen hatte er eine Stunde lang Zeit, jene Dinge anzusprechen, die im Alltag herausfordernd sind. 

Die Ministerin nahm sich rund eine Stunde Zeit, um den Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Organisationen zuzuhören. Foto: Sara Eskildsen
Dieter Jessen saß einige Jahre für die Schleswigsche Partei im Sonderburger Stadtrat und hat Seniorenpolitik gemacht. Nach der vergangenen Kommunalwahl wurde er stellvertretender Vorsitzender des kommunalen Älterenrats. Foto: Sara Eskildsen

Im Gespräch mit der Ministerin appellierte Dieter Jessen dafür, die kleinen Teams in der Altenpflege beizubehalten – inklusive Krankenpflegepersonal: „Diese Teams haben untereinander einen informellen Austausch. Sie können sich gegenseitig darüber informieren, wie es Frau Hansen geht und worauf die Mitarbeitenden im Team achten sollten.“

Wunsch: Krankenpflege kommunal verankert lassen

Ministerin Kierkgaard nahm die Beobachtung mit nach Hause. Auch andere Wortbeiträge hoben hervor, wie wichtig die Krankenpflege für die Heimpflege-Teams ist. 

Krankenschwestern und Krankenpfleger, so die einstimmige Meinung, sollten auch in Zukunft Teil der kommunalen Heimpflege bleiben. Aktuell gibt es politische Pläne in der Gesundheitspolitik, daran etwas zu ändern. 

Familienberaterin Sabine Dehn Frerichs hilft im Auftrag des Sozialdienstes Nordschleswig Menschen, die Hilfe im Alltag benötigen. Sie stellt immer wieder fest, dass es für ältere Menschen digitale Hürden gibt, beispielsweise beim Kontakt mit Behörden. Foto: Sara Eskildsen

Vom Sozialdienst Nordschleswig war die Sonderburger Familienberaterin Sabine Dehn Frerichs vertreten. Sie gab der Ministerin mit auf den Weg, dass ein enges Netz an Bezugspersonen und barrierefreie Beratung in der Altenpflege- und Betreuung wichtig ist. 

Die digitalen Hürden seien für manche ältere Menschen ohne Angehörige, die helfen können, oft nicht überwindbar, so die Familienberaterin. Auch dieser Wortmeldung hörte die Ministerin aufmerksam zu.

„Ich hatte den Eindruck, dass sie wirklich zugehört hat“

Dieter Jessen war nach dem Treffen mit der Ministerin zufrieden. „Ich finde es immer gut, auf Menschen zu treffen, die wissen, worüber sie sprechen. Sie hat sehr aufmerksam zugehört, sich Notizen gemacht und ich hatte den Eindruck, dass sie wirklich zugehört hat“, so Jessen. „Vor allem mit Blick auf die Pläne, die Krankenpflege aus der kommunalen Regie abzuziehen, war es wichtig zu sagen, dass wir das für gar keine gute Idee halten.“

Die Anwesenden konnten der Ministerin ein oder mehrere Fragen stellen und erhielten ausführliche Antworten oder das Versprechen, diesen Punkt in der Altenpolitik der Zukunft zu berücksichtigen. Foto: Sara Eskildsen

Die Schleswigsche Partei hatte Älterenministerin Mette Kierkgaard am 28. August einen Brief übermittelt, in dem die Partei der deutschen Minderheit in Nordschleswig die Politikerin auf die aktuellen Herausforderungen in der Seniorenpolitik aufmerksam macht. 

Die Politik der SP in Bezug auf Gesundheit und Pflege ist hier einzusehen. 

Mette Kierkgaard reist derzeit durchs ganze Land und sucht das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern. Foto: Sara Eskildsen
Mehr lesen