„Dilemmaspiel“
Sollen wir ihn befreien?
Sollen wir ihn befreien?
Sollen wir ihn befreien?
Schlossmuseum ist mit seinem „Dilemmaspiel“ bei Kindern populär. Kulturministerin Mette Bock informierte sich über die pädagogische Arbeit.
Sechs Sechstklässler der Ahlmannschule führten gestern Kulturministerin Mette Bock (Liberale Allianz) vor, wie „Christian II. befreit werden kann – oder nicht. Denn diese Entscheidung treffen die Kinder selbst, je nachdem, ob sie den König als Befreier oder Bösewicht sehen, der mal so eben 80 Bürger in Stockholm köpfen ließ.
Die Spieler sind daher in einem Dilemma. So heißt auch das Spiel, das das Schlossmuseum gemeinsam mit der Nachschule „Epos“ in Fünenshaff entwickelt hat. „Das sind junge Leute in den Klassen 8 bis 10, die eher wissen, was heute ankommt als ein 50+ wie ich“, erklärt Museumsleiter René Rasmussen die andere Art der Geschichtsvermittlung.
Lernen auf andere Weise
Das scheint nicht nur den Sechstklässlern, die hellauf begeistert sind, sondern auch der Ministerin zu gefallen: „Es ist eine neue Art, mit Geschichte zu arbeiten, in dem Kinder ins Geschehen einbezogen werden. Sie lernen so auf andere Weise. Das ist eine neue Form, auf der weiter aufgebaut werden sollte“, sah es Mette Bock.
König Christian II. ist ihrer Meinung nach für Dänemark von besonderer Bedeutung. Nicht nur, dass er 17 Jahre im Schloss gefangen gehalten wurde, sondern auch weil er prägend für die Entwicklung der Gesellschaft war. Auch daher wird das Projekt als Teil der Serie „Geschichte über Dänemark“ sowohl vom Staat als auch Kommune mitfinanziert. Mette Bock ist überzeugt, dass „wir von dieser Art der Geschichtsvermittlung mehr sehen werden.“
Für René Rasmussen ähnelt das Dilemmaspiel Computerspielen, „nur das wir hier mit Fakten arbeiten und dennoch die Fantasie angeregt wird.
Die Kinder müssen einen Code knacken, um den Schlüssel für das Verlies zu finden. Das Erlebte bleibt besser im Hirn haften. Sie erinnern sich weitaus besser an dieses Ereignis, als wenn ich es ihnen erzähle. Das haben sie in ein paar Minuten wieder vergessen.“