Lokalpolitik

Sonderburger Flughafenstruktur steht für 1 Krone zum Verkauf

Sonderburger Flughafenstruktur steht für 1 Krone zum Verkauf

Sonderburger Flughafenstruktur steht zum Verkauf

Sonderburg/Sønderborg
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Die Kommune verkauft das Flughafeninventar an einen Investor, der den Linienbetrieb sicherstellt. Foto: Martin Dam Kristensen/Ritzau Scanpix

Die Kommune Sonderburg sucht einen Investor, der sich in den Flughafen vor den Toren der Stadt einkaufen will. Der Kaufpreis ist niedrig, doch es gibt diverse Bedingungen.

Start- und Landebahn, Terminal und diverse Quadratkilometer Land direkt am Alsensund: Wer Interesse an einem Flughafen hat, kann den Sonderburger kaufen. Der Preis für einen Besitzanteil von 50,1 Prozent beträgt 1 Krone. Der Sonderburger Stadtrat hat dieses Verkaufsmodell am Mittwoch auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Linienbetrieb muss aufrechterhalten werden

An den Käufer werden konkrete Bedingungen gestellt: Der zukünftige Hauptanteilseigner des Flughafens muss einen Linienflugbetrieb garantieren. Da dieser Betrieb derzeit ein Unterschussgeschäft ist, verpflichtet sich die Kommune im Gegenzug, einen jährlichen Betriebszuschuss von 8,5 Millionen Kronen zu leisten.

Vom 26. November bis zum 7. Dezember können Interessenten nun ihren Geschäftsplan vorlegen und ein Angebot unterbreiten. Der Stadtrat soll sich dann auf seiner Dezember-Sitzung für einen Investor entscheiden.

Der Investor muss einen Zehn-Jahres-Plan vorlegen. Wir wählen denjenigen, der am wenigsten Zuschuss benötigt und der generell den besten Geschäftsplan vorlegt.

Gerhard Bertelsen, Stadtratspolitiker

„Der Investor muss einen Zehn-Jahres-Plan vorlegen. Wir wählen denjenigen, der am wenigsten Zuschuss benötigt und der generell den besten Geschäftsplan vorlegt“, erklärt Stadtratspolitiker Gerhard Bertelsen (SP), zweiter Vorsitzender in der eigens gegründeten kommunalen Vorbereitungsgesellschaft („Forberedelsesselskab“). Die Gesellschaft ist Anteilseigner des Flughafens.

Langfristig wünscht sich die Kommune, dass ein Investor den Flughafen eigenständig betreibt. „Der Betrieb eines Flughafens ist ja kein Kerngeschäft einer Kommune. Wir glauben fest daran, dass mit unseren Visionen und Plänen für den Flughafen ein Investor sein Angebot abgeben wird“, so Gerhard Bertelsen, Vorsitzender des Gewerbeausschusses.

Das bietet die Kommune dem Investor:

  • Investitionszuschuss über 14 Millionen Kronen für den Kauf von Land, wenn der Flughafen zwischen 2023 und 2025 ausgebaut werden soll.
  • Einen Betriebszuschuss von jährlich 8,5 Millionen Kronen für die Jahre 2021 bis 2023 (und voraussichtlich darüber hinaus)
  • Bis zu 2 Millionen Kronen ergänzenden Corona-Zuschuss in 2021 und 1,5 Millionen Kronen in 2022.
  • Zudem verpflichtet sich die Kommune, das Flughafenportfolio zurückzukaufen, falls die Kommune nach 2023 keinen Betriebszuschuss mehr leisten sollte.

In absehbarer Zukunft sollen 75 Millionen Kronen in den Flughafen investiert werden. Wegen der Corona-Krise sind die Investitionen zunächst geparkt worden, um den Verlauf der Flugbranche in der Corona-Krise abzuwarten. 

Ist ein Käufer bestimmt und beschlossen, soll der Flughafenanteil von 50,1 Prozent zum 1. Januar 2021 an den neuen Besitzer überwechseln. Im Laufe des Frühjahrs wird dann ein neuer Vorstand gewählt, in dem sowohl Vertreter der Kommune als auch Vertreter des Investors sitzen werden.

Warten auf den besten Business-Plan

„Wir freuen uns darauf, den besten Business-Plan für den Flughafen zu wählen. Einen, der den Linienflugbetrieb sicherstellt“, so Gerhard Bertelsen. Er sprach der Verwaltung am Mittwoch während der Stadtratssitzung ein großes Lob aus. „Es ist wirklich stark, was in dieser Angelegenheit in kurzer Zeit erreicht werden konnte“, so Bertelsen. Man habe ununterbrochen an der Vorbereitung der Ausschreibung gearbeitet. „Es gibt sehr enge Fristen, die mit Blick auf Behörden und Anträge eingehalten werden müssen, daher war die Zeit sehr, sehr knapp.“

 

 

 

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