Auszeichnung

Über 40 Jahre Politik: Jørn Lehmann Petersen erhält Ritterkreuz

Über 40 Jahre Politik: Jørn Lehmann Petersen erhält Ritterkreuz

Über 40 Jahre Politik: Lehmann Petersen erhält Ritterkreuz

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Im Rahmen der Stadtratssitzung am Dienstag erhielt Jørn Lehmann Petersen das Ritterkreuz verliehen. Foto: Sara Eskildsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Er hat in den vergangenen Jahrzehnten die Kommunal- und Regionalpolitik geprägt: Jørn Lehmann Petersen hat am Mittwoch das dänische Ritterkreuz erhalten.

Jørn Lehmann Petersen ist am Mittwochabend im Rahmen der Stadtratssitzung mit dem dänischen Ritterkreuz des Dannebrogordens (Dannebrogsordenens Ridderkors) ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wird schon seit Jahrhunderten vom dänischen Königshaus verliehen, an treue Dienerinnen und Diener des dänischen Staates für besondere Verdienste.

Um den Orden zu erhalten, muss man beispielsweise mindestens 16 Jahre lang in der Kommunal- oder Regionalpolitik gedient und einen besonderen Einsatz geleistet haben. Ein Umstand, den Jørn Lehmann Petersen mit über 40-jähriger Tätigkeit mehr als erfüllt hat.

Ehemaliger Bürgermeister in Broacker

Der 71-Jährige trat in den frühen 1980er Jahren den Sozialdemokraten bei. Er war langjähriges Stadtratsmitglied im Kommunalrat und von 1990 bis 2006 Bürgermeister der damaligen Kommune Broacker (Broager), außerdem Vize-Bürgermeister der neuen Großkommune Sonderburg. Aktuell ist der Sozialdemokrat Vorsitzender des Umweltausschusses der Region Süddänemark.

Tim Hansen in seiner Rede: „Jørn Lehmann Petersen hatte immer die Schwächsten der Gesellschaft vor Augen, er hat sich um die Menschen gekümmert, die am meisten Hilfe gebraucht haben.“ Foto: Sara Eskildsen

Die wenigsten könnten eine solche politische Laufbahn vorweisen, so Kommunaldirektor Tim Hansen, der die Laudatio hielt.

„Jørn Lehmann Petersen hatte immer die Schwächsten der Gesellschaft vor Augen, er hat sich um die Menschen gekümmert, die am meisten Hilfe gebraucht haben“, so Hansen. Auch die nachhaltige Entwicklung und die Beseitigung von Umweltverschmutzungen sei immer ein Leit-Stern für ihn gewesen.

Der Ausgezeichnete bedankte sich unter Tränen für die Auszeichnung.

„Was die Armut mit Menschen macht“

„Die Mutter meines Vaters stand mit sechs Kindern alleine zurück. Da war mein Vater zwei Jahre alt. Sie waren abhängig von Geschenken und Spenden“, so Lehmann Petersen. Eines Tages habe er Königsmutter Ingrid bei einem Empfang von seiner Familiengeschichte erzählt – und wie sein Vater die gespendeten – kratzenden – halblangen Hosen zunächst nicht habe tragen wollen.

„Damals war Armut in Nordschleswig so ausgeprägt, da musste man nehmen, was man bekam. Königin Ingrid sagte, dass sie aus den reichen Kreisen aus Stockholm stammte, und zunächst nichts von Armut wusste. Erst als sie nach Nordschleswig kam und I. P. Nielsen kennenlernte, wurde ihr bewusst, wie schlimm Armut war. Und was die Armut mit Menschen macht“, so Petersen über seine eigene Prägung und warum er sich Zeit seines Lebens für die Schwächeren eingesetzt hat.

Der Antrag, Jørn Lehmann Petersen das Ritterkreuz zu verleihen, kam aus den Reihen der Partei Venstre. Zusammen mit der Region Süddänemark reichte die Kommune Sonderburg den Antrag auf Auszeichnung ein – mit Erfolg.

 

Jørn Lehmann Petersen war bis zu seinem Tode amtierender Vorsitzender des Umweltausschusses der Region Süddänemark. Außerdem war er Träger des Ritterkreuzes, das er im Juni 2022 im Stadtratssaal erhielt (Foto). Foto: Sara Eskildsen
Mehr lesen