Musik

Vereine halten Festival die Treue

Vereine halten Festival die Treue

Vereine halten Festival die Treue

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Norburg/Nordborg
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„Das ist so in Ordnung“, meint der Vorsitzende Karsten Fibiger (l.). Foto: Ruth Nielsen

Am Freitag und Sonnabend läuft zum 39. Mal das ausverkaufte Nordals Musikfestival im Schlosshof vom Stapel, eine Veranstaltung, die nur von Freiwilligen getragen wird. Und da kann sich der Verein auf einige verlassen, die ihm die Treue halten.

Koordinator  Thomas Jessen ist stolz,  dass  nur wenige Hände fehlen. Er hat 598 Helfer auf seiner Liste,  besser wären 610, „aber das ist zu schaffen. Vielleicht fehlt mal einer in einer Bar“,  sagt er. Der Vorsitzende Karsten Fibiger ergänzt: „Als  wir  hörten, dass  Bon Jovi kommt (11. Juni), haben wir  sofort    bei unseren Helfern gefragt, ob sie bei uns bleiben oder dort helfen wollen. Sie sind geblieben.“

Denn „ohne Freiwillige gäbe es kein Musikfestival“, so Jessen.  Die Treue begründet  Anne Marie Wolff mit dem Gefühl, „wir bauen etwas gemeinsam auf. Dazu kommt die besondere Atmosphäre, das  Gesellige. Mittlerweile kennt  man sich ja. Es gibt sogar Freiwillige aus Kopenhagen, die jedes Jahr helfen. Es ist   ein supertolles Gefühl, wenn du dich  dann umschaust und du alle die fröhlichen  Leute siehst. Das ist unser Lohn.“ Ihr  Mann  und ihr Sohn helfen ebenfalls  mit. Dass viele  dafür ihren Sommerurlaub nehmen, gehört auch dazu.

Dass dem Festival  die Helfer nicht abspringen,   hat auch damit zu tun, „dass wir Rücksicht nehmen. Einer kann  nur an bestimmten Tagen, ein anderer nur  gewisse  Stunden am Tag. Das wird eingeplant“, meint Thomas Jessen, seit 2002 dabei.

Das gewisse Etwas

Das Nordalsische Festival hat etwas, was andere  nicht haben. Durch die Lage bedingt kann es nicht wachsen, es sind  überwiegend einheimische Stammgäste  und auch „Musiker kommen gerne wieder, weil sie von der Bühne aufs Wasser schauen können. Wo gibt es das schon?“, sagt Jessen.

Dann drängt  es ihn ins Büro, Anne Marie zurück zur  Hofbühne, um ihrem Sohn Tor beim Aufhängen der Vorhänge zu helfen. Derweil stöhnen andere unter der Last vom Gestell im Pommes-Zelt, wo die Herde aufgestellt werden. Trotz der schweißtreibenden Arbeit – die gute Laune bleibt.

Gestern und  heute wird die Parkbühne aufgebaut, mit einem neuen Lieferanten. Wegen der Auflagen der „Slots- og Kulturstyrelse“, keine Pflöcke  in den Rasen zu treiben, war 2018 die Bühne durch Betonklötze verankert. „Das  war ganz schön teuer. Auch der  Transport der 30 Tonnen Beton war nicht billig“, sagt Fibiger zum neuen  Bühnenaufbau: Der Beton  wird in den Türmen  versenkt.

Das Problem ist gelöst wie auch das   mit der Brücke über den Damm. Dank Spenden konnte eine feste Brücke gebaut werden. Neu  ist, dass der Campingplatz wegen der Folketingswahl für parkende  Autos geöffnet werden muss. Neu ist auch, dass das 39. Festival   bargeldlos ist. Der Gast kann seine Kreditkarte oder eine Wertekarte benutzen.  Letztere kann beliebig   aufgefüllt werden. Die  Obergrenze liegt bei 2.000 Kronen. Bei Rückgabe  wird der Restbetrag ausgezahlt.

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