Bülowsvej
Versprochen: Verkehr wird geregelt
Versprochen: Verkehr wird geregelt
Versprochen: Verkehr wird geregelt
Flächennutzungsplan Bülowsvej: Anrainer monierten Bauhöhe, befürchten erhöhtes Verkehraufkommen und zweifelten an der Visualisierung.
Flächennutzungsplan Bülowsvej: Anrainer monierten Bauhöhe, befürchten erhöhtes Verkehraufkommen und zweifelten an der Visualisierung.
Bürger, die in der Anhörungsphase ihre Anmerkungen zum Flächennutzungsplan für den Bülowsvej eingereicht hatten, und andere Interessierte konnten am Donnerstag erfahren, wie es um den Plan und die Weiterbearbeitung steht. Das Treffen hat Frode Sørensen initiiert, Vorsitzender des Ausschusses Technik und Umwelt. Dieser wird am Dienstag über den Bebauungsplan befinden.
Schon vorab stand fest, dass der neue Plan keine Mehrheit finden wird. Nachdem die Opposition Nein dazu gesagt hatte, tun es nun auch (wie berichtet) die Sozialdemokraten. Die Politiker konnten die Bedenken der Anrainer wegen Bauhöhe und Verkehrsabwicklung nachvollziehen.
Architekt Christian Jacobsen hatte einleitend über die Vorgeschichte von Plänen zur Bebauung des Bülowsvej gesprochen (siehe Box). Er hatte kaum den Flächennutzungsplan umrissen, da kamen schon die ersten Fragen. Bürger wunderten sich, dass auf einem so abgegrenzten Grundstück so hoch (21 Meter) gebaut werden darf. Jacobsen entgegnete, die Verwaltung sei nach mehreren Besichtigungen der Meinung, dass das Gelände das verkraften könne.
Anwesende zweifelten ganz stark am visualisierten Kartenmaterial. Manche unterstellten der Verwaltung schlichtweg Unkenntnis der Örtlichkeiten.
Eine andere Sorge betraf die Verkehrsabwicklung, die ohnehin bereits problematisch ist. Der Nordvesthavnsvej führt auf den Aabenraavej, der besonders im Berufsverkehr sehr stark frequentiert wird. Frode Sørensen und auch Christian Jacobsen erklärten unisono: „Es wird eine Lösung des Verkehrsproblems geben.“ Am Ende verriet Christian Jacobsen die Empfehlung der Verwaltung an den Ausschuss: Auf dem Forniklingsgrund darf nur zweigeschossig gebaut werden, was 8,5 Meter hoch bedeutet.
Damit wäre dem Bauherren Sønderborg Boligforening (Søbo) allerdings nicht gedient. Geschäftsführer Hans Peter Hollænder machte deutlich, dass mindestens 20 Wohneinheiten auf dem Areal gebaut werden müssen, um rentabel sein zu können, d. h. ohne die Vermieter mehr als zulässig zur Kasse zu bitten. Denn Mietwohnungen gerade für Familien und auch Alleinstehende seien gefragt in Sonderburg.
Das ließ eine Bürgerin vermuten, dass das Projekt vom schnöden Mammon bestimmt werde, nicht von Architektur/Ausformung oder Rücksicht auf Bestehendes. Als Antwort zuckte Hollænder nur mit den Schultern.
Søbo hatte damals das Stein- &-Meyland-Grundstück erworben, weil der Bebauungsplan 54 Wohnungen erlaubt. Das Projekt könne somit durchgeführt werden, obgleich es Hollænder zu wurmen schien, dass die Punkthäuser so nicht gebaut werden können. Er hätte lieber in die Höhe statt in die Breite gebaut. Das gebe mehr Luft. Das erzürnte eine Zuhörerin: „Ich habe genug von eurer Luft. Die Einzigen, die Luft kriegen, sind die Mieter.“
Und noch so manch anderer macht seinem Ärger Luft, der jedoch selbst verschuldet war. Denn wenn der neue Plan am Dienstag gekippt wird, dann gilt der aus dem Jahr 2012. Der ermöglicht zwei- bis vierstöckige Häuser, die höher waren als die von den Anrainern gewünschte maximale Bauhöhe von 8,5 Metern. „Das haben wir echt verschlafen“, meinte ein Anwohner. Denn 2012 sind in der Anhörungsphase keine nennenswerten Anmerkungen bei der Verwaltung eingegangen.