Multikulturhaus Sonderburg
Viele Dänen schauen sich neue deutsche Bücherei am Hafen an
Viele Dänen schauen sich neue deutsche Bücherei am Hafen an
Viele Dänen schauen sich neue deutsche Bücherei am Hafen an
Die neue Adresse im Multikulturhaus und die Artothek haben schon im ersten Monat für Leserzuwachs gesorgt.
Bibliothekarin Susann Etienne kannte jeden Einzelnen ihrer festen Bücherwürmer. Bis vor einem Monat. Da zog die Deutsche Bücherei Sonderburg vom Rønhaveplads in das neue Multikulturhaus am Hafen. Und dieser Umzug direkt neben die dänische Stadtbibliothek und Sønderjyllands Kunstskole hat der Minderheiten-Bücherei ein ganz anderes Dasein beschert.
„Es ist, als ob wir für alle jetzt viel einfacher zu finden sind. Das ist eine Freude“, stellt Susann Etienne fest.
Allein im November hat die Bücherei 44 neue Kunden in ihrer Kartothek aufgenommen. Das ist bei den früheren 300 aktiven Kunden eine beträchtliche Steigerung. Im Vergleich zum November 2016 hat die Bücherei auch bei den Entleihungen gut zugelegt. 2016 kam die Bücherei auf 2.100 Entleihungen. Im vergangenen November erreichte die Einrichtung 2.500 Entleihungen. Trotz der technischen Probleme, mit der die Bücherei im ersten Monat zu kämpfen hatte.
„Es läuft gut. Wir sind sehr gut angenommen worden“, stellt Susann Etienne fest. Im Multikulturhaus gibt es Romane, Sachbücher, Bilderbücher, Comics, Hörspiele, Musik, Brettspiele – und vieles mehr. Die neuen Kunden seien alle nett, freundlich und ganz aufgeschlossen.
Viele genießen einfach die Räumlichkeiten
„Viele kommen einfach rein und schauen sich um. Sie wollen gern wissen, was wir hier haben“, meint die Leiterin der Bücherei. Die deutsche Bücherei verfügt seit ihrem Umzug über moderne Möbel und neue Regale. Für die Kinder gibt es coole Sitzsäcke. An dem einen großen Fenster mit der tollsten Aussicht über das Wasser können die Kunden es sich gemütlich machen.
Ein junger Mann kommt regelmäßig mit seinem Laptop dort vorbei. Er setzt sich an den hohen Tisch und arbeitet zwei bis drei Stunden lang mit Blick auf das Alsion. Selbst spielende Kinder irritieren ihn überhaupt nicht.
Die deutsche Bücherei ist ein Ort, wo alle ganz entspannt die Ruhe genießen können.
Etwas, was die Bibliothek zu etwas ganz Besonderem macht, ist nicht zuletzt die Artothek. Die neue Abteilung, die in Sonderburg mit Rollläden abgeriegelt werden kann, hat auch diverse Kunstbücher. Die dänische Bibliothek hat ebenfalls viele Kunstbände. „Aber wir haben unsere eigenen“, so Susann Etienne. Viele kommen vorbei, um sich die schönen Kunstwerke der Artothek anzuschauen und zu leihen.
Die Kinder der Deutschen Schule Sonderburg haben den etwas längeren Weg zum Hafen schon längst gefunden. Das freut Susann Etienne: „Das waren ja schon immer meine eifrigsten Leser.“
Neue Öffnungszeiten
Neu sind einige der Öffnungszeiten. Heute hat die Bücherei auch am Mittwoch und am Sonnabend geöffnet. „Wir wollen nicht, dass die Kunden hier vor verschlossener Tür stehen bleiben“, stellt Susann Etienne fest.
Sie freut sich, dass die deutsche Bücherei in ihrer neuen rustikalen Umgebung im renovierten Ewers Packhaus so gut angenommen wurde. Aber sie und ihre Mitarbeiter haben viel zu tun. „Es wäre schon gut, wenn wir eine Person mehr anstellen könnten“, stellt die Bibliothekarin fest.
Die neue Adresse am Hafen ist eine überaus gelungene Sache. Die großen dunkelbraunen Holzbalken verleihen dem Raum eine ganz gemütliche Atmosphäre. Aber hier und da gibt es noch ein paar Projekte. So ist das Büro noch nicht fertig eingerichtet. Und ein paar Feinjustierungen stehen auch in der Bücherei nun an. Ein gemütlicher Sessel oder eine Couch an dem einen Fenster wäre eine feine Sache. Zwei Frauen haben nämlich angekündigt, dass sie dort gern stricken würden.