Ladywalk

Mit Walk and Talk über Stock und Stein

Mit Walk and Talk über Stock und Stein

Mit Walk and Talk über Stock und Stein

Sonderburg/Sønderborg
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Das „Nordschleswiger"-Team hatte natürlich wieder einen Nordi auf dem Rücken. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Über 2.000 gutgelaunte Frauen aus Nordschleswig und Deutschland wanderten oder liefen bei Sonderburg für einen guten Zweck sieben oder zwölf Kilometer.

Seit zwei Jahren hatte auch die beliebte Tradition des Ladywalks in Sonderburg wegen Corona schwere Zeiten. 2020 wurde alles abgesagt, und im vergangenen Jahr durften die Frauen an mehreren Tagen allein oder in kleinen Gruppen an den Start gehen. Von großen Versammlungen wurde abgeraten.

Am Montagabend war es dann aber wieder so weit: An der Kreuzung bei der SFS-Halle standen die Parkwächter und dirigierten die zahlreich eintreffenden Autos zu den noch freien Parkplätzen an den Straßen oder auf einem Feld. Ab 18.30 Uhr sollten wieder mehr als 2.000 Frauen gemeinsam durch den knackig grünen und nach Sommer duftenden Wald und über die Straßen und Pfade von Ulkebüll marschieren oder laufen.

Sie hatten die größten Teams geliefert. Foto: Ilse Marie Jacobsen

2.053 Frauen hatten sich vorab in Sonderburg angemeldet. Hinzu kamen noch ein paar weitere, wie der Ladywalk-Verantwortliche Jonny Arnold erklärte. Danfoss holte sich mit 128 Frauen den ersten Platz, während Landbrugsstyrelsen mit 81 Frauen auf Platz zwei landete.

Man geht zusammen

Das Jobcenter og Borgerservice der Sonderburger Kommune belegte mit 51 Teilnehmerinnen den dritten Platz. In diesem Jahr geht der Überschuss der landesweiten Veranstaltung an „Hjerteforeningen“ und „Endometriose Foreningen“.

Der Vorsitzende von Sønderborg Familie og Firma Sport Jonny Arnold Foto: Ilse Marie Jacobsen

Arnold war trotz der für Sonderburger Verhältnisse relativ kleinen Anzahl zufrieden.  „Wir liegen ja normalerweise bei 3.400 bis 3.500, aber viele Veranstaltungen haben ja generell immer noch Probleme. Einige Teilnehmerinnen haben auch darum gebeten, wieder alleine gehen zu können. Aber das ist ja kein Ladywalk: Man geht zusammen für einen guten Zweck“, stellte er fest.

Dinge, die dich glücklich machen

In diesem Jahr hielt die Stadtratspolitikerin Vivi Brit Nielsen die Eröffnungsrede. Die 51-Jährige freute sich, dass so viele Frauen den Weg nach Sonderburg gefunden hatten, um mit dem Ladywalk kranken Menschen zu helfen.

Die Politikerin Vivi Brit Nielsen hielt die Ansprache. Neben ihr steht Jonny Arnold Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Ich habe ja selbst ein Gerinnsel gehabt“, erklärte die Venstre-Frau. Es sei nicht immer einfach, aber man dürfe es sich nicht immer unnötig schwer machen und solle lieber die Möglichkeiten erkennen. „Finde eine Meinung mit deinem Leben und tue Dinge, die dich glücklich machen“, so die Aufforderung der Politikerin.

Eine lange Schlange von Frauen wanderte anfangs Richtung Sønderskov. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der 16. Ladywalk war wie gewohnt unüberhörbar. Auf den Kilometern wird die ganze Welt der Teilnehmerinnen verbal wieder zurechtgerückt. Ob die eigene Gesundheit, Enkel, Auto oder Arbeit – beim „Walk and Talk“ wird der Kopf gereinigt, und dem Körper tut der frische Spaziergang natürlich auch sehr gut.

Kostenloser Saft

Die Sieben-Kilometer-Tour verlief über Klinting, Wollerup (Vollerup) und Sønderskoven. Nach 3,5 Kilometern konnten die Teilnehmerinnen sich bei den SFS-Helfern John Schmidt, Bjørn Meeder und Johannes Heinrich einen kostenlosen Apfelsaft nehmen.

Vor Klinting konnten die Frauen sich einen Apfelsaft nehmen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Sie hatten 2.300 Erfrischungen im Lieferwagen, die im Zuge der vielen Frauen laufend hinaus auf den Tisch getragen wurden. „Ich bin schon seit vielen Jahren dabei. Solange ich aufrecht stehen kann, so lange werde ich helfen“, so Johannes Heinrich lächelnd.

Frauen aus Rendsburg

Zwischen den Tausenden von Frauen fiel eine Gruppe auf. Es wanderten diverse Frauen mit bunten Strickhüten mit, die Deutsch und Dänisch sprachen. „Wir kommen aus Rendsburg, und wir sind schon zum vierten Mal hier in Sonderburg dabei. Wir sind Familie und Freunde“, so Jessica Wagner.

Die Rendsburgerinnen mit ihren bunten Strickhüten Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der dänische Jugendverein in Südschleswig, SdU, hatte Werbung für den Ladywalk in Sonderburg gemacht. In diesem Jahr war ein ganzer Bus von Flensburg nach Sonderburg gekommen.  „Das erste Mal waren wir vier, jetzt werden wir mehr und mehr. Wir finden es einfach hyggeligt, und es ist für einen guten Zweck“, lacht Jessica Wagner.

Das „Nordschleswiger“-Team

Die „Nordschleswiger“-Journalistin und Organisatorin der Zeitung, Anke Haagensen, hatte wieder alles voll im Griff. Bei ihr hatten sich in diesem Jahr 37 Frauen angemeldet. In Sonderburg kamen noch fünf weitere hinzu. „Wir sind daher nur knapp am dritten Platz vorbeigeschlittert“, meinte sie.

Schulleiterin Marion Petersen (r.) und ihre frühere Kollegin Anja Hansen von der Deutschen Schule Sonderburg Foto: Ilse Marie Jacobsen

In diesem Jahr haben sich in 14 verschiedenen dänischen Städten 23.480 Frauen am Ladywalk beteiligt.

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