Weihnachtsfeier der DSS
Weltstars gaben sich ein Stelldichein
Weltstars gaben sich ein Stelldichein
Weltstars gaben sich ein Stelldichein
Die Besucher der Weihnachtsfeier der Mittel- und Oberstufe der Deutschen Schule Sonderburg rieben sich die Augen. Mit dem Stück „Das Mädchen und die Geschichte vom geheimnisvollen Schulkeller“ schafften es die Schüler, ihre Leistung vom vergangenen Jahr noch zu übertreffen.
In den vergangenen Jahren hat sich der Zuschauer immer wieder erstaunt die Augen gerieben und sich gesagt „das war Spitze, mehr geht nicht“, um dann im Jahr darauf verwundert feststellen zu müssen, „oh ja, es geht doch noch mehr“. Die Rede ist von der Aufführung der Mittel- und Oberstufe bei der Weihnachtsfeier der Deutschen Schule Sonderburg. Auch da muss es 2017 wieder heißen: Die Darbietungen des Vorjahres wurden wieder übertroffen. Es war ein Kultur-Genuss, den Jugendliche auf der Bühne dem Publikum vermittelten, ein herausragender Beweis, wie hoch die Institution Kulturarbeit gewichtet.
Es war eine Explosion an Spielerfreude, die auf das Publikum abfärbte. Zwischendurch war mancher versucht zu klatschen, ließ es aber, um den Spielfluss nicht zu stören. Das konnte wettgemacht werden, wenn die Theatergruppe als tanzender Chor auftrat, nach Choreografien des Schulleiters Thomas Mühlhausen, in Zusammenarbeit mit Lehrerin Tanja Laudwein Bethge, die auch die Kostüme genäht hatte, Vizeschulleiter Jan Wachtberg Schmidt, der den Jugendlichen den Sinn des Theaters erschließen und Schüler Vitus Petersen den Hüftschwung beibringen konnte, und letztendlich Michael Kindel, der das Stück verfasst und damit die Rollen den Schülern passend auf den Leib schneidern konnte.
Geschenke für die Hauptdarsteller
Der starke Applaus am Ende war mehr als verdient, so verdient, dass der Vater des Hauptdarstellers Arthur Hindø dem künstlerischen Quartett je ein Geschenk überreichte, was bisher noch nicht vorgekommen ist.
Das Musical „Das Mädchen und die Geschichte vom geheimnisvollen Schulkeller“ ist vom Film „Die Schöne und das Biest“ inspiriert. Der arrogante Kenny will nicht dem Mädchen helfen, das bewusstlos auf der Treppe seines Elternhauses liegt. Sie entstellt mit einem Fluch sein Gesicht, der nur von einer Maid aufgehoben werden kann, das ihm von Herzen zugetan ist.
Das Mädchen (Jette Graehn), „nennt mich Hexe, Zauberin oder Märchenerzählerin“, zieht im Hintergrund die Fäden. Sie möchte Kenny helfen, der die Schule gewechselt hat, ein Guter geworden ist und doch erbarmungslos gemobbt wird. Nur – sie kann den Fluch nicht zurücknehmen.
Im Schulkeller findet er Trost, bei den Puppen. Die „Hexe“ hat ihm ein Tuch hingelegt, mit dem wischt er den Staub von den Puppen und macht sie so lebendig. So torkelt, oscarpreis-verdächtig, eine angetrunkene Marilyn Monroe über die Bühne, hält Königin Margrethe rauchend in Sonderburg ihre Neujahrsansprache, flattert Nicole (ein bisschen Frieden) jubilierend herum und nervt damit Lady Gaga und Elvis. Am Ende stellt Nicole fest, dass Frieden nicht immer erstrebenswert ist. Sie verbündet sich mit der Königin gegen Kennys fiesen Widersacher „King“, der stets von „drei Sprechblasen“ umgeben ist.
Denn King hat es auf Belle abgesehen, die Kenny liebt, King aber nur besitzen will. Das Geschehen nimmt seinen Lauf, und der Zuschauer folgt gebannt den Darbietungen, die trotz mancher ernster Szene überwiegend amüsieren, vor allem die fünf „Puppen“. Wenn sie die Bühne dominieren, so unterschiedlich sie in ihren Charakteren auch sind, bricht sich die Begeisterung bahn.
Für Romantiker
Und wer eine romantische Ader hat, der dürfte sich beim gefühlvollen Duett von Kenny und Belle manche Träne weggedrückt haben.
Die Jugendlichen haben das Theaterspielen verinnerlicht. Alle, egal ob kleine oder große Rolle, überzeugten durch ihre Lust am Darstellen, wodurch sie das Musical in einen Kulturgenuss verwandelten.
Die Weihnachtsfeier leiteten Rhönradturner ein, die diesen Sport als Wahlfach seit Sommer ausüben. Was die Kinder präsentierten, nötigte Respekt ab. Das tat auch die Schulband, allesamt Jungen, mit denen Musiklehrer Gerion Gandlau erst seit gut einem Jahr arbeitet. „Jungs, das war cool“, dankte der Schulleiter der Band für ihre drei rockigen Nummern.
Einen Vorgeschmack auf das Thema des Musicals gaben die Mäuse „Bonnie & Clyde“, getextet und inszeniert von den Schülerinnen Svenja Bauer und Lena Domy. Die Mäuse ärgerten sich maßlos über die Art, wie Menschen miteinander umgehen, so wie es eben King mit Kenny tut.
Eine Ehrung kam Hausmeister Ulli Toft zu, in Form von lobenden Worten und einer Kiste Bier. Thomas Mühlhausen dankte dem „engagierten Mitarbeiter“. In der Aula ist dank Mitteln von Danfoss und SE eine neue Licht- und Tonanlage installiert worden, die per Computer gesteuert wird. Und das vermag Ulli Toft, der eigens dafür nach Kopenhagen gefahren war, um an einem Kurs teilzunehmen.