Literatur

Wenn eine Psychose zur Bereicherung wird

Wenn eine Psychose zur Bereicherung wird

Wenn eine Psychose zur Bereicherung wird

Sonderburg/Sønderborg
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Frederik Schock aus Odense veröffentlicht sein erstes Buch in Sonderburg. Foto: privat

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Sonderburgs Buchcafé diesmal kostenlos: Allan Breckling stellt am 3. April Frederik Schocks erstes Buch „Natarbejde – i psykosens øje“ vor.

Der junge Nicklas bekommt einen Nachtjob. Sein sensibles Gemüt wird wie bei vielen anderen Jugendlichen eine zu große Herausforderung.  Für ihn geht es steil bergab und er endet in der Psychiatrie. Dort macht Nicklas sich auf die Suche nach einem Weg zurück ins Leben.

Der Autor Frederik Schock (30) aus Odense beschreibt, wie der Hauptdarsteller Nicklas durch sein Unterbewusstsein zu den Träumen und der Wirklichkeit findet. Er beschreibt auch den schweren Prozess, sich erst zu verlieren und dann wiederzufinden. In seinem Roman gibt es keinen erhobenen Zeigefinger – es ist ein ehrlicher Roman über einen jungen Mann und die Anforderungen der heutigen Welt.

Ganz eigene Ausdrucksweise

Für Frederik Schock ist es eine Art Revival.

2016 ging ich mental ganz runter. Ich habe viele Jahre gebraucht, um darüber hinwegzukommen.

Henrik Schock, Buchautor aus Odense

„2016 ging ich mental ganz runter. Ich habe viele Jahre gebraucht, um darüber hinwegzukommen“, erklärt der Dreißigjährige. Er hat schon sechs Jahre an Romanen geschrieben. Er war selbst sein schärfster Kritiker: „Ich wollte meine ganz eigene Art finden, die Dinge auszudrücken. Meine Sprache war anfangs einfach zu unstrukturiert.“

Zu einigen Passagen ließ er sich durch sein eigenes Tagebuch seiner schwersten Zeit inspirieren. „Die Wurzeln liegen in der Wirklichkeit. Einige Sachen habe ich dann aber auch ein wenig dick aufgetragen“, gibt er zu.

 

Schauspieler Henrik Hagensen liest vor. Foto: privat

Die Arbeit mit der eigenen Zeit hat ihm selbst bei der Bearbeitung der schweren Zeit geholfen. Übertreiben wollte er aber auch nicht: „Ich habe meine Familie erst lesen lassen. Sie konnten mich wiedererkennen, haben auch bemerkt, wenn ich ein wenig übertrieben habe“, meint der junge Autor im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Herausgeber aus Sonderburg

Am Sonntag, 3. April, wird der Debütroman von Frederik Schock, „Natarbejde – i psykosens øje“, im Sonderburger Buchcafé am Alsensund veröffentlicht. Der Herausgeber ist der junge Verlag Lysvalsen aus Sonderburg.

Lysvalsen wurde von Maissa Darriji gegründet. Sie lobt Frederik Schocks Ausdrucksweise: „Er hat einen relativ minimalistischen Schreibstil. Er schreibt sehr gebildet, aber auf eine Weise, die alle verstehen.“

Schock beschreibe ein großes Problem der Gesellschaft. „Viele Jugendlichen können den heutigen enormen Erwartungsdruck nicht mehr aushalten, und sie werden psychisch krank“, so Maissa Darriji.   

Anmeldungen sind erforderlich

Das Buchcafé ist diesmal völlig kostenlos für alle Gäste. Der dänische Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen und „Uwe Wolff’s Fond“ haben die Veranstaltung finanziert. Der Buchcafé-Initiator Allan Breckling wird Frederik Schock im Sønderborghus interviewen. Der Schauspieler Henrik Hagensen liest vor.

Eine Anmeldung ist erforderlich. Dazu Allan Breckling auf acharling@gmail.com einen Bescheid senden.

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