Geschäftswelt

Zehn Jahre Shoppingcenter Sonderburg: So läuft es im Borgen

Zehn Jahre Shoppingcenter Sonderburg: So läuft es im Borgen

Zehn Jahre Shoppingcenter Sonderburg: So läuft es im Borgen

Sonderburg/Sønderborg
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Flemming Enghave leitet das Einkaufszentrum seit zehn Jahren. Foto: Sara Eskildsen

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Am 1. Oktober 2013 eröffnete in Sonderburg das Einkaufszentrum Borgen. Im Interview überlegt der Centermanager Flemming Enghave, wie die Zukunft des Einkaufens wohl aussieht.

Einkaufen auf 23.500 Quadratmetern – mit diesem Versprechen eröffnete am 1. Oktober 2013 das Shoppingcenter Borgen in der Sonderburger Innenstadt. Mit Kino, Spielzeuggeschäft, Sportausstatter, Modegeschäft und verschiedenen Restaurants zentralisierte „die Burg“ das Einkaufen in der Innenstadt – und viele Geschäfte zogen mit.

Welche Bilanz zieht der Center-Manager nach zehn Jahren, und wie geht er mit mittlerweile leer stehenden Geschäftszeilen um? Flemming Enghave bezieht im Interview Stellung.

Der Eingang ins Borgen von der Kastanie Alle aus Foto: Sara Eskildsen

Du warst als Projektplaner seit 2006 bei der Planung und Durchführung des Borgens mit dabei. Haben sich die Erwartungen der Investoren in Sachen Kundenstrom und Umsatz nach zehn Jahren erfüllt?

„In hohem Maße. Was den Kundenstrom angeht, sind die Erwartungen sogar noch übertroffen worden. Was das Kommerzielle und den Umsatz betrifft, haben sich die Erwartungen erfüllt. Der Kundenstrom hat uns wirklich überrascht. Wir haben damals mit 2,5 Millionen Kunden pro Jahr gerechnet und liegen jetzt bei fast 3 Millionen. Genauer gesagt bei 2.970.000 in 2022. Ohne Frage werden wir die 3 Millionen bald erreichen.“

Das Kundenverhalten hat sich in den vergangenen zehn Jahren geändert, das Online-Shopping ist mittlerweile weit verbreitet. Wie hat sich das auf das Borgen ausgewirkt?

„Tendenziell scheint es so, dass die meisten Kunden beide Einkaufsmöglichkeiten nutzen, online und vor Ort. Ich gehe davon aus, dass sich das nicht mehr groß verändern wird. Es wird weiterhin beides geben. Unsere Aufgabe ist es, den Kunden das Einkaufen so angenehm wie möglich zu machen und die Vorteile im Vergleich zum Online-Kaufen in den Vordergrund zu stellen. Wir haben heute weniger Geschäftseinheiten als 2013. Das liegt daran, dass die Nachfrage nach größeren Geschäften gestiegen ist, und daher haben wir die eine oder andere Einheit zusammengelegt und vergrößert.“

Es gibt leer stehende Zeilen im Borgen. Woran liegt das?

„Die Geschäfte und Angebote müssen in unser Konzept passen. Da kann es schon mal vorkommen, dass wir ein Geschäft lieber leer stehen lassen, als es sofort wieder zu vermieten. Wir warten auf das richtige Konzept, das dem Borgen langfristig dient.“

Das Einkaufszentrum verteilt sich auf zwei Ebenen, die mit Rolltreppen verbunden sind. Foto: Sara Eskildsen

Welche Rolle spielt die deutsche Kundschaft?

„Weder damals noch heute haben wir Kundschaft aus Deutschland als Voraussetzung und notwendige Grundlage mit eingerechnet. Nichtsdestotrotz sind wir sehr erfreut darüber, dass es mehr und mehr deutsche Kunden gibt. Wir können keine Zahlen nennen, aber unser Erleben im Alltag ist ganz klar, dass mehr und mehr Menschen aus Deutschland kommen. Das sieht man auch an den deutschen Kennzeichen auf den Parkflächen. Und wir erleben es, wenn Deutsche ihren Hund mitbringen, wie es südlich der Grenze normal ist. Aber in dänischen Einkaufszentren wie im Borgen sind aus hygienischen Gründen keine Hunde erlaubt. Darauf müssen wir unsere deutsche Kundschaft immer wieder hinweisen. So sind leider die Regeln, an die wir uns halten müssen.“

 Wie blickst du auf die kommenden zehn Jahre?

„Ich gehe davon aus, dass der Kundenstrom in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Nicht nur, aber auch wegen der neuen Føtex-Filiale, die bei uns eröffnet hat, nachdem Kvickly geschlossen hat. Das große Warenhaus Føtex wird noch mehr Einkaufende ins Borgen bringen als zuvor. Außerdem weiß ich, dass es in den kommenden Jahren noch viele weitere spannende Änderungen geben wird, die den Kundenstrom wachsen lassen werden.“

40 Geschäftseinheiten befinden sich im Borgen. Im Laufe der Jahre sind einzelne Filialen immer wieder umgezogen, um sich neu zu platzieren. Foto: Sara Eskildsen

Kannst du konkrete Projekte nennen, die das Borgen prägen werden?

„Ich kann nur sagen, dass wir auch in den nächsten Jahren weiter umbauen werden, so wie wir es in den vergangenen zehn Jahren auch gemacht haben. Schon jetzt liegen Pläne vor, was wir ändern wollen. Sowohl 2024 als auch langfristig.“

Seid ihr mit der Anzahl der bestehenden Parkplätze zufrieden?

„Ja, das sind wir. Wir haben ausreichende Parkmöglichkeiten. Nicht zuletzt für E-Autos: Es gibt mittlerweile 14 Ladestationen am Borgen.“

 

Das Einkaufszentrum Borgen

Kundenzahlen

2014: 2,4 Millionen

2022: 2,9 Millionen

 

Umsatz

2014: 335 Millionen Kronen

2022: 430 Millionen Kronen

 

Geschäftseinheiten

2013: 45

2023: 40

 

Wer das Borgen betreibt

Hinter dem Einkaufszentrum stehen fünf Investoren: PFA (40 Prozent), Linak (20 Prozent), „Bitten og Mads Clausens Fond“ (20 Prozent), A. Enggaard (10 Prozent) und „Braten + Pedersen“ (10 Prozent). Für den täglichen Betrieb und die Geschäftsführung steht „Braten + Pedersen“.

 

Jubiläumsprogramm zehn Jahre Borgen

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens veranstaltet das Einkaufszentrum besondere Aktivitäten, mehr zum Programm gibt es hier.

 

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