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Mit Zoomer Revy 2021 voll ins Herz getroffen

Mit Zoomer Revy 2021 voll ins Herz getroffen

Mit Zoomer Revy 2021 voll ins Herz getroffen

Sonderburg/Sønderborg
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Das Revue-Team als Rasmus Seebach, Anne Linnet, Phillip Faber, Savage Rose und Peter AG beim letzten Sketch des ersten Akts. Foto: Friedrich Hartung

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Bei der Sonderburger Sommer-Revue-Show wurde voll auf Musik gesetzt – mit Erfolg. Das Publikum verabschiedete das Team mit einem Riesen-Applaus.

Nach einem ungewöhnlichen Corona-Jahr 2020 ohne Revue wurde am Sonnabendabend wieder im Sonderburger Theater gefeiert – mit Prominenz aus der Gegend und ganz Dänemark, nobel gekleideten Gästen und einem Revue-Team, das mit den neuen Namen Carsten Svendsen, Jesper Lundgaard und Jeff Schjerlund ein unglaublich gesangsstarkes Team präsentieren konnte.

Der einstige Initiator der Sonderburger Revue, Leif Maibom, war nicht auf der Bühne. Er hat diesmal nur hinter den Kulissen mitgearbeitet und unter anderem vier Sketch-Texte geliefert. „Das ist schon ein wenig merkwürdig", gab der erfolgreiche Revue-Direktor aus Sonderburg beim Auftakt im Restaurant gerne zu.

2020 war Pfui Teufel

Wie die Revue-Direktorin Jeanne Boel schon zu Beginn von der Bühne aus feststellte: „2020 war Pfui Teufel. Aber das Gelächter von 2020 kommt nun direkt zu euch“, versprach sie, nachdem das Spektakel auf der großen Leinwand mit dem begann, was viele im vergangenen Corona-Jahr schon ausprobiert haben: Ein Treffen via Zoom oder Skype.

Was alles bei einem Zoom-Metting schief gehen kann, dass passierte beim Beginn der Revue. Foto: Friedrich Hartung

Dort ging alles schief, was schieflaufen kann: die Verbindung verschwand, das Mikro war nicht eingeschaltet – und man kann vorzüglich aneinander vorbeireden. So begann die erste Sonderburger Revue nach dem Corona-Lockdown.

Abfall und enge Kleidung

Im ersten Akt ging es unter anderem um die Wiedervereinigung, die Isolierten, die von sich selbst sehr übereugte Venstre-Politikerin Inger Støjberg, ein umgekehrtes MeeTo-Problem, die Abfallsortierung, die TV2-Reporterin Ulla Therkelsen trifft „Gutter i kutter“, die gegen die Pest-Restriktionen demonstrieren, ein wegen Corona völlig missglückter Bankraub bei Sydbank, ein Revival auf die Musik der achtziger Jahre und ein Eiskunde, der mit seiner Bestellung gegen alle geltenden Sexismus-Regeln verstößt.

Revue Sonderburg 2021 Foto: Friedrich Hartung

Die größten Highlights waren die Abfallsortierung des Teams „Småt“. Else Svendsen (Lone Rødbroe) gewinnt. „Jetzt muss sie in der Steuerbehörde aufräumen“, so der Moderator Jesper Lundgaard. Jess Schjerlund brilliert in dem Sketch mit Musik der Achtziger – in hautengen knallfarbigen Klamotten.

Ein Volltreffer war auch das Finale des ersten Akts in Form der Gesangsveranstaltung mit Phillip Faber (Carsten Svendsen), bei der die Sängerin Birthe Kjær, die übrigens wie jedes Jahr bei der Sonderburger Revue-Premiere im Theatersaal saß, und die anderen Revue-Akteure als Rasmus Seebach, Peter AG und Anne Linnet auftraten.

Im 17. Himmel 

Im zweiten Akt kam das Publikum mit Jesper Lundgaard zum Treffpunkt in Sonderburg, mit Jespers Würstchenbude mit dem Promi-Koch Jesper Koch in den 17. Himmel (Jeff Schjerlund), erlebte Grabearbeiten an der Kirche, die Staatsministerin Mette Rasmussen als Mary Poppins (Jeff Schjerlund), die Herausforderungen des Home-Office (Carsten Svendsen), den letzten Nerz mit der stark angetrunkenen Lone Rødbroe, die Männer-Grippe, Ballroom-Fitness und Hansi Hinterseer (Jesper Lundgaard).

Die TV2-Reporterin Ulla Therkelsen im Mittalter, wo gegen die Pest-Restriktionen protestiert wurde. Foto: Friedrich Hartung

Der eigentlich mehr auf klassische Musik spezialisierte Sänger Jesper Lundgaard war die Starbesetzung für Hansi Hinterseer. „Ich bin ein Schlagersexsymbol. Hier habt ihr mig tilbage“, sang Lundgaard, der sich in einem großen Zauberring plötzlich in einen begeisterten Jodler verwandelte. Die große Abschlussnummer waren die sehr unterhaltsamen Krümel auf dem Kuchen.

Dank an alle

Jeanne Boel bedankte sich von ganzem Herzen. „Es ist einfach märchenhaft, wieder eine Revue machen zu können. Ihr seid einfach total lieb“, so die Revue-Direktorin an ihr Team. Sie bedankte sich bei der Sonderburger Kommune „weil ihr an uns glaubt“. Und sie dankte der Regierung für die Hilfspakete im vergangenen Jahr. Das Publikum dankte dem Team abschließend mit einer Standing Ovation und einem tobenden Applaus.

Die Sonderburger Revue ist im Theatersaal zu Hause, der wiederum im Gebäude des Hotels Sønderborg Strand liegt. Foto: Friedrich Hartung

Wer wie immer wegen den lokalen Sketche aus Atzerballig (Asserballe) oder wegen Leif Maibom als ulkigen Thorleif in die Revue kam, der muss sich auf eine etwas andere Vorstellung einstellen. Aber Jeanne Boel und ihr Team haben zwei Akte geschaffen, die nicht so viel Satire, aber dafür eine top professionelle musikalische Unterhaltung bieten. Wer Musik liebt, wird im Sonderburger Theatersaal nicht stillsitzen können.

An den Sicherheitsabstand, die Hygienemasken, Corona-Pässe und -Tests haben sich alle schon längst gewöhnt. Nur eines wundert den Gast im Hotel Sønderborg Strand. Beim Buffet greifen alle zu dem gleichen Servierbesteck, um sich Fleisch oder Salat auf den Teller zu legen. Das sollte in Corona-Zeiten – trotz steigendem Impfstatus – eigentlich immer noch umgangen werden.

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